"Lage, Lage, Lage" ist ein immerwährender Slogan im Immobilienbereich. Der Ort bestimmt weitgehend den Wert des Grundstücks, sowohl für Privatpersonen als auch für die Gewerbetreibenden. Insoweit hat die Karlsruher Zeitung "Badische Neueste Nachrichten" (BNN) einen historischen Fehler korrigiert, der ihr vor 33 Jahren unterlaufen ist. Damals zog die gesamte Redaktion von der umtriebigen Karlsruher Innenstadt an die beschauliche Randsiedlung Neureut. Nun kommt - zumindest die Lokalredaktion - zurück an ihre Wurzeln; in Sichtweite des Rathauses, der Büros der meisten Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie der Hohen Gerichte. Hier, nur wenige Schrittsekunden entfernt von der Pyramide, regieren nicht die Gesetze der grünen Wiese von Neureut mit abgeschotteten Büros, sondern man ist mittendrin bei den Zeitungslesern und den Informationsgebern. Kein Wunder, dass dieser Ortswechsel einhellig begrüßt wird, vom Oberbürgermeister Frank Mentrup bis zum Eventmanager Martin Wacker.
Die wechselvolle Geschichte der BNN
Die Geschichte der BNN ist typisch für viele Zeitungsgründungen nach dem 2. Weltkrieg, weist aber einige Besonderheiten auf, die durchaus berichtenswert sind. Im März 1946 erhielt das CDU-Mitglied Wilhelm Baur von der amerikanischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Herausgabe der BNN. Damals wurde auch das Verlagsgebäude in die Lammstraße verlegt. Nach dem Tod seines Onkels Wilhelm (1973) wurde Hans Wilhelm Baur (1926 - 2015) Verleger des Blattes. In diese Zeit fiel auch die Entscheidung zum Umzug nach Neureut. Ursächlich war der Platzbedarf für die riesige, kurz vorher beschaffte Rotationspresse. Der Umzug der gesamten Redaktion wurde zusätzlich getroffen.
Seit Mai 2005 ist der bisherige Chefredakteur Klaus Michael Willimek auch Herausgeber und Geschäftsführer der BNN. Willimek wurde kurz vorher von seinem Onkel, dem Verleger Hans Wilhelm Baur adoptiert. Gegenwärtig figuriert Klaus Michael Baur im Impressum der BNN als Verleger, Herausgeber und Chefredakteur. Mehr geht kaum!
Die BNN gehört einer Stiftung, die nach dem Zeitungsgründer Wilhelm Baur benannt ist. Sie soll die Unabhängigkeit des Blattes garantieren. Die Ausschüttungsbeträge dieser Stiftung fließen unter anderem einem Mehrgenerationenhaus zu, das den Namen der 2004 verstorbenen Verlegersgattin Brunhild Baur trägt. Das Haus ist Teil des Verlagsgebäude in Neureut und wird gut geführt.
Zeitung machen und verkaufen: ein mühsames Geschäft
Die BNN ist die einzige Tageszeitung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, weswegen sie manchmal, leicht ironisch, als Monopolzeitung bezeichnet wird. Die verkaufte Auflage beträgt rd. 100.000 Exemplare, die Redaktion besteht aus ca. 90 Mitarbeitern. Während der vergangenen 20 Jahren ist die Auflage um ca. 30 Prozent abgesunken. (Immer wenn ein älterer Leser stirbt, reduziert sich die Zahl der Abonnenten sozusagen um die gleiche Einheit.). Die Jugend bezieht ihre Informationen fast ausschließlich über Smartphone aus dem Internet. Am Impressum der BNN erkennt man, dass auch die Anzahl der Redakteure schwindet; Ruheständler werden kaum adäquat ersetzt. In den letzten Jahren ist das Blatt, dem Zeitgeist entsprechend, erkennbar nach links gerückt. Möglicherweise hat man dadurch einige (grün-rote) Leser hinzugewonnen, vermutlich aber auch fast eben so viele konservative verloren.
Die BNN betreibt neun Lokalausgaben. Der Mantel (und damit der überregionale politische Teil) ist identisch. Die Lokalausgaben erscheinen unter anderem in Baden-Baden, Pforzheim, Bühl und Bruchsal. Die Jagd nach exklusiven Geschichten, den sogenannten "Scoops", hat die BNN weitgehend aufgegeben. Früher berichtete sie (als Erste) über angeblich schlechte Arbeitsbedingungen beim Discounter "Lidl" und musste durch kostspielige Prozesse und rückgehende Werbeeinnahmen teures Lehrgeld bezahlen. Ein weiterer Scoop war zweifelsohne die Exklusivmeldung über eine "Steuerfahndung im Hause Steffi Graf". Leider geschah dies im zeitlichen Umfeld des French Open Tennisturniers, was der BNN wenig Sympathie bei den badischen Tennisfreunden einbrachte. Inzwischen konzentriert sich die Redaktion auf Sondermeldungen bei den diversen Karlsruher Bauprojekten. Allerdings gehören dort Termin- und Kostenüberschreitungen zum Alltag und beunruhigen die Leserschaft kaum sonderlich.
Beim Promi-Empfang anlässlich der Rückkehr der Lokalredaktion schlug der Leiter des ZKM-Museums, Peter Weibel, vor, dass die Abkürzung BNN künftig für BürgerNahe Nachrichten stehen solle. Ein kleiner Gag, der beim Zeitungschef Klaus Michael Baur indes gut ankam.
Die wechselvolle Geschichte der BNN
Die Geschichte der BNN ist typisch für viele Zeitungsgründungen nach dem 2. Weltkrieg, weist aber einige Besonderheiten auf, die durchaus berichtenswert sind. Im März 1946 erhielt das CDU-Mitglied Wilhelm Baur von der amerikanischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Herausgabe der BNN. Damals wurde auch das Verlagsgebäude in die Lammstraße verlegt. Nach dem Tod seines Onkels Wilhelm (1973) wurde Hans Wilhelm Baur (1926 - 2015) Verleger des Blattes. In diese Zeit fiel auch die Entscheidung zum Umzug nach Neureut. Ursächlich war der Platzbedarf für die riesige, kurz vorher beschaffte Rotationspresse. Der Umzug der gesamten Redaktion wurde zusätzlich getroffen.
Seit Mai 2005 ist der bisherige Chefredakteur Klaus Michael Willimek auch Herausgeber und Geschäftsführer der BNN. Willimek wurde kurz vorher von seinem Onkel, dem Verleger Hans Wilhelm Baur adoptiert. Gegenwärtig figuriert Klaus Michael Baur im Impressum der BNN als Verleger, Herausgeber und Chefredakteur. Mehr geht kaum!
Die BNN gehört einer Stiftung, die nach dem Zeitungsgründer Wilhelm Baur benannt ist. Sie soll die Unabhängigkeit des Blattes garantieren. Die Ausschüttungsbeträge dieser Stiftung fließen unter anderem einem Mehrgenerationenhaus zu, das den Namen der 2004 verstorbenen Verlegersgattin Brunhild Baur trägt. Das Haus ist Teil des Verlagsgebäude in Neureut und wird gut geführt.
Zeitung machen und verkaufen: ein mühsames Geschäft
Die BNN ist die einzige Tageszeitung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, weswegen sie manchmal, leicht ironisch, als Monopolzeitung bezeichnet wird. Die verkaufte Auflage beträgt rd. 100.000 Exemplare, die Redaktion besteht aus ca. 90 Mitarbeitern. Während der vergangenen 20 Jahren ist die Auflage um ca. 30 Prozent abgesunken. (Immer wenn ein älterer Leser stirbt, reduziert sich die Zahl der Abonnenten sozusagen um die gleiche Einheit.). Die Jugend bezieht ihre Informationen fast ausschließlich über Smartphone aus dem Internet. Am Impressum der BNN erkennt man, dass auch die Anzahl der Redakteure schwindet; Ruheständler werden kaum adäquat ersetzt. In den letzten Jahren ist das Blatt, dem Zeitgeist entsprechend, erkennbar nach links gerückt. Möglicherweise hat man dadurch einige (grün-rote) Leser hinzugewonnen, vermutlich aber auch fast eben so viele konservative verloren.
Die BNN betreibt neun Lokalausgaben. Der Mantel (und damit der überregionale politische Teil) ist identisch. Die Lokalausgaben erscheinen unter anderem in Baden-Baden, Pforzheim, Bühl und Bruchsal. Die Jagd nach exklusiven Geschichten, den sogenannten "Scoops", hat die BNN weitgehend aufgegeben. Früher berichtete sie (als Erste) über angeblich schlechte Arbeitsbedingungen beim Discounter "Lidl" und musste durch kostspielige Prozesse und rückgehende Werbeeinnahmen teures Lehrgeld bezahlen. Ein weiterer Scoop war zweifelsohne die Exklusivmeldung über eine "Steuerfahndung im Hause Steffi Graf". Leider geschah dies im zeitlichen Umfeld des French Open Tennisturniers, was der BNN wenig Sympathie bei den badischen Tennisfreunden einbrachte. Inzwischen konzentriert sich die Redaktion auf Sondermeldungen bei den diversen Karlsruher Bauprojekten. Allerdings gehören dort Termin- und Kostenüberschreitungen zum Alltag und beunruhigen die Leserschaft kaum sonderlich.
Beim Promi-Empfang anlässlich der Rückkehr der Lokalredaktion schlug der Leiter des ZKM-Museums, Peter Weibel, vor, dass die Abkürzung BNN künftig für BürgerNahe Nachrichten stehen solle. Ein kleiner Gag, der beim Zeitungschef Klaus Michael Baur indes gut ankam.
Mit im wesentlichen nicht betrieblich benötigten EUR 220,0 Mio. Wertpapieren des Anlagevermögens lt. unternehmensregister.de könnte die "Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbH Karlsruhe" eine veritable Anlagegesellschaft sein, wenn der finanzielle Überblick der dafür Verantwortlichen bzw. der Stiftungszweck dies zuließe.
AntwortenLöschenAm Ende des Jahres 2008 inmitten der Finanz- und Wirtschaftskrise betrugen die Wertpapiere des Anlagevermögens bereits EUR 147,5 Mio.
Man bedenke, wie dieses Vermögen bei marktbreiter Anlage in dieser langjährigen Sondersituation beispielsweise in ETF auf den amerikanischen S&P 500 oder Nasdaq - Index seither gewachsen wäre.
Dies unabhängig von der Wertsteigerung, wenn dieses Kapital direkt in die Zeitungs - Konkurrenz der globalen Internet - Werbemittler wie Alphabet, Facebook, Ströer Media oder XING (woran beispielsweise die Familie Burda beteiligt ist) investiert worden wäre.
Andererseits waren auch die Wertsteigerungen der nationalen Print- und Fernsehwerbungs - Konkurrenz wie ProSiebenSat.1 Media, RTL Group oder Axel Springer wenigstens bis zum Jahr 2015 beachtlich.
Weil ein Spitzenmanager einer Branche einen Teil seiner Arbeitszeit damit aufwendet zu beobachten was die (Online - ) Konkurrenz tut.