Sonntag, 30. September 2018

Gerhard Heusener +

Dr. Gerhard (Gerd) Heusener ist am 9. September 2018 im Alter von 78 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit verstorben.

Gerd wurde 1940 in Bochum geboren und studierte an der Technischen Hochschule Aachen Maschinenbau und Reaktortechnik. 1964 trat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter dem Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) bei, wo er bis zum Ende seiner beruflichen Laufbahn im Jahr 2002 verblieb.

Zu seinen ersten anspruchsvollen Aufgaben im KfK gehörte die erfolgreiche Analyse des Kernschmelzenstörfalls beim Brutreaktor SNR 300, wodurch 1973 dessen atomrechtliche Baugenehmigung erlangt werden konnte. Des weiteren leitete er die Blockadeexperimente an natriumgekühlten Brennelementen (Mol 7C) sowie als Projektführer die Transientenversuche an der französischen Reaktoranlage CABRI. Im Zuge dieser und weiterer komplexer Experimente und theoretischer Analysen stieg Dr. Heusener zum Projektbevollmächtigten und zum stellvertretenden Leiter des Großprojekts PSB auf. Auf dem Gebiet der Reaktorsicherheit war Gerd ein international bekannter  und angesehener Wissenschaftler.

Am 20. September 2018 wurde Dr. Gerhard Heusener auf dem Friedhof Untergrombach im Kreise seiner Angehörigen und Bekannten verabschiedet und dort seine Urne beigesetzt.


Gerd Heusener (1940 – 2018)

Freitag, 14. September 2018

"Bankgeschäfte sind notwendig, Banken nicht"

Die beiden größten deutschen Geschäftsbanken - die Deutsche Bank und die Commerzbank - befinden sich weiterhin im Abstiegstrudel. Charakteristisch dafür ist das Ausscheiden der Deutschen Bank (DB) aus dem Eurozonen-Leitindex "Euro Stoxx 50". Die DB gehört damit nicht mehr zu den 50 wertvollsten Aktiengesellschaften der Eurozone. Allein seit Jahresbeginn hat der Börsenkurs der Bank um fast 40 Prozent nachgegeben. Wegen der hohen Bedeutung der Indexfonds (ETF) werden nun auch viele Fondswerte der DB aussortiert werden.

Fast zeitgleich ist die zweitgrößte deutsche Geschäftsbank, die Commerzbank, aus dem Register des Deutschen Aktienindex (DAX) geflogen. Die Kriterien für diesen Leitindex sind Börsenumsatz und Börsenwert. Daran hapert es bei der Commerzbank seit sie vor ca. zehn Jahren die Dresdner Bank einverleibte und sich ganz offensichtlich daran verschluckte.

International gesehen sind aus den einstigen zwei deutschen Großbanken inzwischen Zwerge geworden. An der Börse ist die Deutsche Bank mittlerweile nur noch 20 Milliarden Euro wert, die Commerzbank gar nur noch 10 Milliarden. Damit werden sie von ihren europäischen Konkurrenten, der französischen BNP Paribas (65 Milliarden) oder der spanischen Santander (71 Mrd) weit überholt. In geradezu kosmischer Entfernung befinden sich die amerikanischen Großbanken, wie JB Morgan, deren Wert auf 334 Milliarden veranschlagt wird. Vor der Währungskrise 2008 stand die Deutsche Bank noch auf Platz 10 weltweit! Der Grund für den dramatischen Abstieg der einstigen deutschen Großbanken: jahrelanges miserables Management - auch unter dem weit überschätzten DB-CEO Ackermann.


Die Aufsplitterung der Bankgeschäfte

Nun gibt es immer deutlicher unüberhörbare Stimmen, welche besagen, das in der zukünftigen Wirtschaft die Geschäftsbanken vom alten Zuschnitt gar nicht mehr so wichtig seien. Auf den Punkt brachte diese These der Begründer Microsoft, Bill Gates, der schon 1994 verkündet hat:"Banking is necessary, banks are not". Mit anderen Worten: die Bankgeschäfte der Zukunft kann man auch ohne die traditionelle Organisationsstruktur einer klassischen Großbank erledigen. Diese Sentenz ist nun schon ein Vierteljahrhundert alt, aber die großen Banken gibt es immer noch. Manches spricht also dafür, das sich Bill Gates - als Bankendilettant - mit dieser Prophezeihung geirrt haben könnte.  Doch gemach: Bill hat mit seinem weiten Blick in eine ferne Zukunft etwas ganz Wichtiges vorher gesagt, das in der Gegenwart - peu à peu - immer mehr zur Realität wird.


Bill Gates, Gründer von Microsoft und Prophet


Betrachten wir die typischen Geschäfte einer Bank, so ranken sich diese um wenige Bereiche: Einlagen, Kredit, Wertpapiere, sowie Zahlungsverkehr. Hinzu kommt bei den Investmentbanken noch die Unterstützung der Unternehmen bei Fusionen und Börsengängen. Die erstgenannten vier Geschäftsarten lassen sich durch Computer und entsprechende Rechenprogramme relativ leicht bewältigen. Hinzu kommt, dass durch diese "Digitalisierung" modernen Zuschnitts der Personalstand der Unternehmen drastisch reduziert werden kann. Die genannten deutschen Institute Deutsche Bank und Commerzbank wollen in den kommenden Jahren ihre Beschäftigten um 10 bis 20 Prozent, also je 10.000 Mann abbauen - allein auf Grund der Digitalisierung, also Verschlankung qua Computer.

Ein klassisches Beispiel für die Rationalisierung im Privatkundengeschäft ist die Abwicklung einer Überweisung. Sie wurde noch vor wenigen Jahren auf einem Papierformular eingereicht. Inzwischen läuft der ganze Prozess von der Eingabe bis zur Abwicklung voll digital ab, ohne, dass sich ein Mensch um den Vorgang kümmern muss. Mittlerweile gibt es auch einen neuen Bereich der Finanzindustrie, die sogenannten FinTech, welche angetrieben durch die Informationstechnologie viele innovative Finanzierungsprodukte anbieten und - insbesondere als Startups - große Teile des Zahlungsverkehr abwickeln.


Raketenartiger Aufstieg:  "Wirecard"

Man glaubt es kaum:  aber in diesem volatilen Markt - dem Zahlungsverkehr - ist ein deutsches Unternehmen zu einer ganz großen Nummer geworden. Das deutsche Finanzgenie Markus Braun hat es geschafft, die anfangs kleine Klitsche "Wirecard" innerhalb von 20 Jahren zu einen riesigen Finanzunternehmen aufzubauen. In Kürze wird es im imageträchtigen DAX registriert sein - an Stelle der altehrwürdigen Commerzbank. Damit gehört Wirecard zu den 30 größten Unternehmen der Industrienation Deutschland. Und ist der drittgrößte Finanzkonzern hinter Allianz und Munich Re. Im Münchener Vorort Aschau hat Brauns Dax-Aufsteiger seine Firmenzentrale - in einem unscheinbaren Betonbau. Dabei ist Wirecard mit seinen 4.500 Mitarbeitern an der Börse schon mehr als 23 Milliarden Euro wert. Mehr als die Deutsche Bank und mehr als doppelt so viel wie die Commerzbank, die zehn Mal so viel Personal beschäftigt!

Die Aschheimer sind vom Geschäftsmodell her ein klassischer Dienstleister, der nur Zahlungen abwickelt. Wirecard garantiert, dass das Geld im schnellsten Tempo von A nach B gelangt und es dem Händler umgehend wieder zur Verfügung steht. Dafür kassiert es eine Risikoprämie um die 1,5 Prozent. Das Unternehmen bietet kein neues und revolutionäres Produkt an, im Gegenteil, es  nutzt bewährte Technik unter Einschluss der Digitalisierung. Die Konkurrenz kann man offensichtlich auch überflügeln, indem man Bekanntes perfektioniert. Ausdrücklich verzichtet Braun auch auf das volle Spektrum der Bankleistungen - obwohl er eine Banklizenz besitzt. Er möchte nur eine preisgünstige Plattform für den Zahlungsverkehr bereitstellen. Nichts weiter. Man wird erinnert an Airbnb, ein Unternehmen, das selbst keine einzige Wohnung besitzt und trotzdem zum weltgrößten Wohnungsvermittler wurde.

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Die Autofirma Daimler, beispielsweise, betreibt die App "mytaxi", über die sich Taxis leicht ordern lassen. Typisch für Daimler und Wirecard ist das sogenannte "Whitelabelling": man bietet einen Service an, aber nicht unbedingt unter eigenem Namen. Deshalb ist auch Wirecard in der breiten Öffentlichkeit so relativ wenig bekannt. Dafür ist es im Online-Handel allgegenwärtig u. zw. ohne, dass es den Verbrauchern auffällt. Wirecard liefert die Schnittstellen und die Infrastruktur vom Glücksspiel bis zum Flugticket. Es kooperiert mit IT-Riesen wie Google und Apple, sowie dem chinesischen Großkonzern Alibaba.

Der Markt rund um die Digitalisierung von Zahlungsvorgängen ist ein klassischer Wachstumsmarkt. Nur 2 Prozent aller Transaktionen weltweit sind heute erst digitalisiert. In naher Zukunft wird sich dieser Wert verzehnfachen - vielleicht sogar verdreissigfachen.

Grandiose Aussichten für das noch junge Unternehmen Wirecard!

Freitag, 7. September 2018

Die Tristesse der Physiker

Die Astrophysik, sprich Kosmologie, befindet sich in der Krise. Und mit ihr die Teilchenphysik. Seit Jahrzehnten gibt es kaum nennenswerte Fortschritte. Und selbst das sogenannte Higgsteilchen - vor wenigen Jahren erst am Beschleuniger des CERN entdeckt - wird von manchem Kernphysiker mit Skepsis beäugt: wegen seiner unerwartet großen Masse passt es so gar nicht in das wohlproportionierte Tableau der 25 Kernteilchen und Kräfte in der Standardtheorie.

Das war von einem guten Jahrhundert noch ganz anders. Zu jener Zeit gab es am Berner Patentamt in der Schweiz noch einen hierarchisch ganz tief angesiedelten "Experten 3. Klasse", der - neben seiner Haupttätigkeit, der Prüfung eingereichter Patentanträge - in dem einzigen Jahr 1905 gleich zwei Entdeckungen (nebenher) machte, die man heute noch als "weltbewegend" bezeichnen darf. Albert Einstein hieß der 25-Jährige, welcher in diesem Wunderjahr der Physik den "Photoeffekt" entdeckte und noch dazu die "Spezielle Relativitätstheorie" (SRT) aufstellte. Für den erstgenannten Effekt erhielt er 1921 den Nobelpreis der Physik; die spezielle Relativitätstheorie postulierte richtig, dass die Insassen einer abfliegenden Rakete weniger schnell altern als die Zurückgebliebenen.

Aber damit hatte der junge Mann sein Pulver noch nicht verschossen. Nur zehn Jahre später, nun Professor (ohne Lehrverpflichtung) an der Universität Berlin, veröffentlichte Einstein dort sein Hauptwerk, die "Allgemeine Relativitätstheorie" (ART). Sie deutet die Schwerkraft als geometrische Eigenschaft des gekrümmten vierdimensionalen Raums und beschreibt das Wechselspiel zwischen Materie sowie Raum und Zeit. Beide Relativitätstheorien wurden bis heute mehr als hundert Mal experimentell bestätigt und bilden die Säulen der modernen Physik. Bemerkenswert ist, dass Einstein jede Unterstützung durch Doktoranden oder Assistenten ablehnte. Seine Theorien erarbeitete er selbstverständlich ohne Mithilfe von Computern, sondern nur durch Bleistift, Papier - und eigenem Grips.


Beispiel: Dunkle Materie

Diese Blütezeit der Physik hat nun ein Ende gefunden. Seit mehr als vierzig Jahren forschen tausende von Astrophysikern daran, beispielsweise die Struktur der Dunklen Materie aufzudecken. Ohne Erfolg. Dabei gibt es von dieser Art der Materie sechs Mal so viel wie von der uns bekannten sichtbaren Materie. Und sie muss existieren, denn sonst würden die Galaxien - wie unsere Milchstraße - infolge der Fliehkräfte auseinander gerissen werden. Schöne Theorien, wie die Supersymmetrie (wonach jedes bekannte Teilchen einen spiegelbildlichen Partner besitzt) haben sich bislang als nicht ergiebig erwiesen. Ebenso wie die Postulation der sogenannten "WIMP"-Teilchen, welche die beträchtliche Masse eines Goldatoms besitzen, aber beim Durchfliegen unseres Planeten Erde kaum einen einzigen Zusammenstoß erleiden sollen.

Die schiere Anzahl der Astrophysiker lässt jedes Jahr hunderte von Artikeln in den Zeitschriften Science, Nature und Physical Review entstehen. Jeder kleine Ausschlag in irgendwelchen Messdaten wird beäugt - und erweist sich bald darauf doch nur als Schwankung in der Statistik. Immer schneller wird publiziert und doch stellt sich alles später als "ambulance chasing" heraus: die konkurrierenden Kollegen jagen hinter dem "Rettungswagen" her wie Anwälte, die hoffen, dass es am "Unfallort" jemanden zu verklagen gibt. Publish or perish!


Stringtheoretiker unter sich

Die unterhaltsamsten (und billigsten) unter den theoretischen Kosmologen sind die "String"-Physiker. Nach ihren Vorstellung besteht das Universum nur aus winzigen schwingenden Fädchen. Ihren Rechnungen zufolge haben diese aber nicht nur drei Dimensionen, sondern neun oder zehn. Da unsere sichtbare Welt aber nun mal nur drei Raumdimensionen hat, haben die String- Rechenkünstler damit ein Problem. Um aus dem Dilemma herauszukommen,  behaupten sie kühn, dass die überschüssigen Dimensionen "eingerollt" seien, ähnlich wie bei den japanischen Papierfiguren Origami.--- Besonders beeindruckend für Laien ist ihr Weltmodell "Multiversum". Die Stringleute postulieren nicht nur ein einziges Universum- nämlich das Unsrige - sondern deren viele. Mehr als unser Weltall Atome besitzt. Wow! Mit solchen Theorien kann man den physikalischen Amateuren besonders imponieren; leider lassen sie sich experimentell nicht verifizieren. Aber: man kann damit Preise gewinnen, wie den "Breakthrough"-Preis, den ein reicher Sponsor gestiftet hat. In der Höhe von drei Millionen Dollar, also etwa dem Dreifachen des Physik-Nobelpreises.


Beispiel: KATRIN

Auch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erlitt man schmerzhafte Erfahrungen beim Einstieg in die (experimentelle) Astrophysik. Der damalige Geschäftsführer Dr. Popp (nach einer verlorenen Hessenwahl als ehemaliger Ministerialbeamter ins Kernforschungszentrum Karlsruhe entsandt) machte dort eine Reihe erfolgreicher kerntechnischer Projekte (wie KNK II) platt und betrieb den Programmwechsel auf Nanotechnik und Astrophysik. Mit dem Experiment KATRIN wollte man die Ruhemasse des elektronischen Neutrinos messen. Der Experimentablauf wurde schon um das Jahr 2000 konzipiert und in einem "letter of intent" war der Sachaufwand auf 17 Millionen Euro beziffert. Die Bauphase sollte 2005 beendet sein; die Inbetriebnahme und erste Messungen waren für 2006 angesetzt. Just in diesem Jahr verließ der Initiator des Vorhabens, der genannte Dr. Popp, das Forschungszentrum und begab sich in den Ruhestand. Der abrupte Abgang überraschte einige Beobachter, nicht aber die Kenner der Situation.

Der Bau des 75 Meter langen Experiments erwies sich als komplizierter und zeitaufwendiger als vorbedacht. Er besteht aus einer hochintensiven und fensterlosen Tritiumquelle, einer Tritiumpumpstrecke sowie zwei Spektrometern. Eine wesentliche technische Herausforderung war das hohe Vakuum von 10 hoch minus11 Millibar. Im Jahr 2009 musste der Industriehersteller für den Kryostaten das Handtuch werfen und den Auftrag zurückgeben. Mit "Bordmitteln" d. h. einer Vielzahl von Diplom- und Doktorarbeiten wurde diese Klippe schließlich in Eigenregie überwunden. Logischerweise hatte sich die Inbetriebnahme des Experiments, die für 2012 angesetzt war, wieder mal entsprechend verzögert.

Nun ist der Beginn der Messungen für 2019 anberaumt; das Ende ist für 2023 geplant. Voraussetzung ist, dass der beschriebene 4-stufige Versuchsaufbau über diesen langen Zeitraum auch fehlerfrei funktioniert. Zur Energieanalyse werden in dem kleinen Spektrometer zunächst alle langsamen Elektronen aussortiert; im Hauptspektrometer wird dann die Energie nahe am Endpunkt präzise bestimmt. Dafür ist das genannte Ultrahochvakuum erforderlich und die Stabilität der Gegenspannung von 18,6 kV darf nur um weniger als ein Millionstel schwanken. Hohe Anforderungen!


Tiefe Skepsis beim Physiker-Nachwuchs

Vier Jahrzehnte permanenter Misserfolge hinterlassen ihre Spuren auch beim Physikernachwuchs. Die jungen Physikerinnen und Physiker, welche lange Zeit vom Gebiet der Astrophysik fasziniert waren (gemäß "Faust": Sehen was die Welt im Innersten zusammenhält) sind tief verunsichert. Für sie stellt sich die Frage, ob sie auf diesem nebulösem Gebiet promovieren oder eine Postdoc-Tätigkeit aufnehmen sollen. Oder ob sie gar ihr ganzes Leben auf der Uni damit zubringen wollen - um schließlich im schlecht bezahlten akademischen "Mittelbau" zu enden.

Mehr und mehr nehmen davon Abstand, insbesondere seit vor wenigen Monaten der negative Ausgang des "Xenon Dark Matter Projekt" bekannt wurde. Dort wollte man mit 1.300 Kilogramm flüssigem Xenon die Wechselwirkung der WIMPs bestimmen - und fand nichts. Mittlerweile gibt es gewichtige Stimmen, welche die Dunkle Materie (und die Dunkle Energie) für ein Phantom halten, das in Wirklichkeit gar nicht existiert. Diese Annahme würde jedoch ein alternatives kosmologisches Modell erzwingen, das bereits unter dem Namen MOND (=Modifizierte Newtonsche Mechanik) heftig diskutiert wird. Darin wäre der Gravitationswert ortsabhängig und auch Teile der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie würden ihr zum Opfer fallen. Für viele Physiker ein grauenhafter Gedanke, weshalb sie sich bislang scheuen, den "Reset"-Knopf zu drücken.

Auch die schiere Länge einzelner astrophysikalischer Experimente lässt die jungen Physiker nachdenklich werden. Beispiel: KATRIN.  Falls dieses Vorhaben, optimistisch gerechnet, in fünf Jahren mit der Messphase zu Ende gehen sollte, dann hat es sich fast über ein Vierteljahrhundert hingezogen.Und dem Projektleiter Professor Guido Drexlin muss man das Beste wünschen, damit er das Ergebnis seiner langen Bemühungen noch in der Berufsphase erleben darf.

Denn:  im Jahr 2023 geht der Professor in den Ruhestand.