Kein Wunder, dass sich der Zorn der Stadtbewohner an ihre Verwaltung richtet. Der bautechnische Sachverstand auf der Bürgermeisterbank wird mehr und mehr angezweifelt. Fakt ist, dass der Oberbürgermeister (OB) Frank Mentrup von seiner Ausbildung her ein Psychiater ist, der für den Bau zuständige Dezernent Michael Oberth ein Jurist mit Erfahrungen im Versicherungsgewerbe und der kürzlich ernannte Bürgermeister Albert Käuflein, zuständig u. a. für die Sicherheit, ein promovierter Theologe.
Die Kombilösung
Der entscheidende verkehrstechnische Fehler bei der sogenannten Kombilösung wurde bereits vor zwei Jahrzehnten gemacht, als der damalige OB Heinz Fenrich und sein Straßenbahnchef Dieter Ludwig anordneten, nicht nur die städtischen Tramlinien, sondern auch die regionalen und geräumigen S-Bahnen durch die Karlsruher Einkaufs- und Flaniermeile, die Kaiserstraße, zu leiten. Als logische Folge kam es in der Innenstadt zu permanenten Staus, was zur nächsten Fehlentscheidung führte: den Beschluss, eine U-Bahn unter der Kaiserstraße sowie einen Autotunnel unter der benachbarten Kriegsstraße zu bauen.
Im Gegensatz zu den städtischen Ankündigungen wurden die Bautermine und Plankosten ständig überschritten. Anfangs sollte die Kombilösung zum 300. Stadtgeburtstag, also 2015, abgeschlossen sein; heute rechnet man mit der Fertigstellung um die Jahre 2022 bis 2025. --- Parallel mit dieser Verzögerung steigen die Baukosten. Vor dem Bürgerentscheid im Jahr 2002 kalkulierte man mit ca. 500 Millionen Euro. Heute geht die Stadtverwaltung von 1.000 Millionen aus und gelegentlich wird sogar von 1.500 Millionen geunkt.
Schlimm steht es um die früher so attraktiven städtischen Plätze, welche die Bürger zum Flanieren einluden. Der Durlacher-Tor-Platz ist seit acht Jahren ein überfüllter Abstellplatz für Baugeräte aller Art. Hinzu kommen derzeit nicht weniger als 36 Mannschaftscontainer, die direkt vor dem Eingang der nahen Bernharduskirche platziert sind. Unzählige Baucontainer behindern auch den Verkehr auf dem Europaplatz nahe der Douglasstraße sowie auf der Hälfte des Kronenplatzes. Demgegenüber wird der Marktplatz allmählich leer - ohne dabei attraktiver zu werden. Das von dem genialen Architekten Friedrich Weinbrenner 1797 gestaltete klassische Ambiente ist total leer geräumt und wirkt ohne Bäume und Rosette wie eine Asphaltwüste.
Die Rheinbrücke
Eine nicht enden wollende Story ist die Rheinbrücke - beziehungsweise der Bau einer zweiten Rheinbrücke zur Entlastung. Die derzeitige (einzige!) Karlsruher Brücke über den Rhein verbindet Baden-Württemberg mit Rheinland-Pfalz und besteht seit 1966. Sie ist hochgradig sanierungsbedürftig. Während früher nur wenige tausend Autofahrer diese Schrägseil-Brücke nutzten, sind es heute bis zu 80.000 pro Tag. Entsprechend abgenutzt ist die Fahrbahnschicht. Sie besteht aus einer nur 12 Millimeter dicken Stahlplatte mit einer acht Zentimeter dicken Asphaltschicht darüber. Letztere ist durch den Schwerlastverkehr bis auf zwei Zentimeter weggeschrumpft und kann jederzeit brechen. Die seit Jahren diskutierten Sanierungsarbeiten sollen nun endlich im Sommer diesen Jahres beginnen. Sie erfordern die Sperrung von vier der sechs Fahrbahnstreifen, wozu an den Wochenenden noch Vollsperrungen hinzu kommen werden. Die veranschlagten Reparaturen werden voraussichtlich 14 Monate dauern.
Seit mehr als zehn Jahren wird im Karlsruher Gemeinderat über den Bau einer 2. Rheinbrücke, zur Entlastung der oben beschriebenen Brücke, heftig zwischen den Parteien gestritten. Die CDU/FDP hatten bereits vor ca. zehn Jahren ein Planfeststellungsverfahren darüber eingebracht, welches aber 2013 von der neu formierten Mehrheit der SPD/GRÜNE gestoppt wurde. Diese sogenannte "Mentrup-Mehrheit" will den Bau einer 2. Rheinbrücke, einen Kilometer flussabwärts, auf keinen Fall zulassen und hat dagegen sogar Klage eingereicht. Inzwischen ist der Grüne Landesverkehrsminister Winfried Hermann - unter dem Eindruck der international heftig kritisierten Rheintalsperrung - von der Fahne der Brückenverhinderer gegangen. Man darf deshalb erwarten, dass (irgendwann in fernerer Zukunft) diese notwendige zweite Brücke über den Rhein doch noch geschlagen wird.
Das Staatstheater
Wo so viel Geld für den Verkehr ausgegeben wird, da darf die Kultur nicht abseits stehen. So dachten wohl die Karlsruher Theaterfreunde und regten den Umbau des 1970 neu errichteten Staatstheaters an. Für damals 70 Millionen Mark, nebenbei bemerkt. Und die Stadtverantwortlichen wagten sich 2015 mit einer Zahl an die Öffentlichkeit, die durchaus aufhorchen ließ: 125 Millionen Euro! Nur zwei Jahre später war diese Kalkulation bereits Makulatur. Nun sollte der Preis bei satten 325 Mio Euro liegen. Einige weitere Umbauideen waren hinzu gekommen.
Die daraus resultierende mehrjähige Bauphase zeigt jetzt bereits negative Auswirkungen. Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor blieb erfolglos; der geschätzte Justin Brown hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, noch einige weitere Jahre zu bleiben. Die ins Auge gefassten Kandidaten scheuen offensichtlich die Widrigkeiten, welche mit einer solchen Generalsanierung ihrer Arbeitsstätte verbunden sind. Und im Opernbetrieb wird bereits spürbar gespart: häufig nur noch vier Aufführungen pro Woche. Stattdessen geizte der schauspielaffine Intendant Peter Spuler nicht bei der kürzlichen Faustaufführung. Gleich sechs Faustdarsteller traten auf: ein echter und daneben fünf identische Zauseln als "Nebenfauste".
Dennoch, die Planzahl von 325 Millionen liegt vielen schwer im Magen. Insbesondere seit der Gemeinderat Eduardo Mossuto in der "Stadtzeitung" sogar von 500 Mio (oder darüber!) schwadronierte. In München hat man das "Gärtnerplatztheater" noch für 120 Millionen saniert. In Hamburg, freilich, kostete die "Elbphilharmonie" nicht 70 Millionen, wie geplant, sondern abgerechnet satte 866 Millionen Euro. Zahlen sind eben Schall und Rauch - auch in der Kunst.
"Sonstige" Planungs- und Bau-Projekte
Die Karlsruher Rheinbrücke
Seit mehr als zehn Jahren wird im Karlsruher Gemeinderat über den Bau einer 2. Rheinbrücke, zur Entlastung der oben beschriebenen Brücke, heftig zwischen den Parteien gestritten. Die CDU/FDP hatten bereits vor ca. zehn Jahren ein Planfeststellungsverfahren darüber eingebracht, welches aber 2013 von der neu formierten Mehrheit der SPD/GRÜNE gestoppt wurde. Diese sogenannte "Mentrup-Mehrheit" will den Bau einer 2. Rheinbrücke, einen Kilometer flussabwärts, auf keinen Fall zulassen und hat dagegen sogar Klage eingereicht. Inzwischen ist der Grüne Landesverkehrsminister Winfried Hermann - unter dem Eindruck der international heftig kritisierten Rheintalsperrung - von der Fahne der Brückenverhinderer gegangen. Man darf deshalb erwarten, dass (irgendwann in fernerer Zukunft) diese notwendige zweite Brücke über den Rhein doch noch geschlagen wird.
Das Staatstheater
Wo so viel Geld für den Verkehr ausgegeben wird, da darf die Kultur nicht abseits stehen. So dachten wohl die Karlsruher Theaterfreunde und regten den Umbau des 1970 neu errichteten Staatstheaters an. Für damals 70 Millionen Mark, nebenbei bemerkt. Und die Stadtverantwortlichen wagten sich 2015 mit einer Zahl an die Öffentlichkeit, die durchaus aufhorchen ließ: 125 Millionen Euro! Nur zwei Jahre später war diese Kalkulation bereits Makulatur. Nun sollte der Preis bei satten 325 Mio Euro liegen. Einige weitere Umbauideen waren hinzu gekommen.
Die daraus resultierende mehrjähige Bauphase zeigt jetzt bereits negative Auswirkungen. Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor blieb erfolglos; der geschätzte Justin Brown hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, noch einige weitere Jahre zu bleiben. Die ins Auge gefassten Kandidaten scheuen offensichtlich die Widrigkeiten, welche mit einer solchen Generalsanierung ihrer Arbeitsstätte verbunden sind. Und im Opernbetrieb wird bereits spürbar gespart: häufig nur noch vier Aufführungen pro Woche. Stattdessen geizte der schauspielaffine Intendant Peter Spuler nicht bei der kürzlichen Faustaufführung. Gleich sechs Faustdarsteller traten auf: ein echter und daneben fünf identische Zauseln als "Nebenfauste".
Dennoch, die Planzahl von 325 Millionen liegt vielen schwer im Magen. Insbesondere seit der Gemeinderat Eduardo Mossuto in der "Stadtzeitung" sogar von 500 Mio (oder darüber!) schwadronierte. In München hat man das "Gärtnerplatztheater" noch für 120 Millionen saniert. In Hamburg, freilich, kostete die "Elbphilharmonie" nicht 70 Millionen, wie geplant, sondern abgerechnet satte 866 Millionen Euro. Zahlen sind eben Schall und Rauch - auch in der Kunst.
"Sonstige" Planungs- und Bau-Projekte
Nach Informationen der Finanzbürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz führt die Stadtverwaltung eine Liste, auf der bis zum Jahr 2026 geplante Investitionen in der Höhe von 1.900 Millionen Euro verzeichnet sind. Darüber hinaus gibt es noch eine sogenannte Null-Liste mit Projekten wie dem möglichen Neubau der Stadtbibliothek etc. Spätestens 2022 plant man im Bürgermeisteramt einen "defizitären Ergebnishaushalt" ein. Nachfolgend eine (unvollständige) Liste bereits begonnener bzw. geplanter Bau-Investitionen in Karlsruhe; zumeist ist eine Co-Finanzierung durch Land oder Bund vorgesehen.
Das Hochhaus an der Beiertheimer Allee, 70 Meter hoch und derzeit benutzt vom Landkreis Karlsruhe, muss saniert werden. Kostenpunkt: ca. 100 Millionen Euro.
Das Städtische Klinikum, erbaut 1907, wird seit vier Jahren bereits saniert. Im Zentrum steht ein Neubau, das Haus-M, als modernes Betten- und Funktionshaus. Kostenpunkt: über 100 Millionen.
Die Europahalle, eine Multifunktionshalle für Großveranstaltungen bis zu 9.000 Personen, muss aus Brandschutzgründen saniert werden. Kostenpunkt: über 20 Millionen.
Die Klaus-Tschira-Stiftung will dem KIT ein mehrstöckiges Hochhaus schenken; in unmittelbarer Nähe sind mehrere Universitätsbauten vorgesehen.
Das Museum Kunsthalle soll saniert und erweitert werden. Geplant sind ein tiefer gelegter Hof mit umlaufender Balustrade. Dabei soll das benachbarte Amtsgerichtsareal mit einbezogen werden.
Eine Großmoschee für 700 Personen ist in der Planung. Öffentlich diskutiert wird die Genehmigung für ein 35 Meter hohes Minarett. Kostenpunkt: 6 Millionen Euro, wobei die Mischfinanzierung mit ausländischen Geldgebern im Gespräch ist.
Diese stattliche Anzahl von Investitionen erregt nicht nur Anerkennung, sondern auch Kritik. Insbesondere beklagen sich die Bewohner der städtischen Randsiedlungen, dass für sie zu wenig getan wird. Als trauriges Beispiel wird immer wieder die Bergwaldsiedlung herangezogen. In den Anfangsjahren gab es dort eine Vielzahl nützlicher Geschäfte und Infrastruktureinrichtungen, wie Tankstelle, Lebensmittelläden, Bank, Café, Bäckerei, Drogerie, Arzt etc. Mangels Erweiterung der Bergwaldsiedlung wurde seither alles geschlossen - im Jahr 2015 sogar das sogenannte "Lädle", ein nützlicher "Tante Anna-Laden". Ein trauriges Zeichen für die Karlsruher Gemeindepolitik!
Krönender Abschluss: das Fußball-Stadion
Den Neubau des maroden "Wildpark-Stadions" haben sich die Chefs des Karlsruher Sport Clubs (KSC) und der Stadtverwaltung fein ausgedacht. Das alte Stadion - ein kombiniertes Leichtathletik-und Fußballstadion mit 35.000 Plätzen und 1955 für 1 Million D-Mark errichtet - soll durch eine gleichgroße, aber mit VIP-Logen ausgestattete, Arena ersetzt werden. Allerdings wird dieses Juwel mit 125 Millionen Euro kalkuliert und ist somit (formell!) um den Faktor 250 teurer. Gleichwohl wurde das Projekt im April 2018 vom Karlsruher Gemeinderat mit großer Stimmenmehrheit durchgewinkt. Im Juni sollen die Vergabeverhandlungen stattfinden, wofür sich nur drei Bieter gemeldet haben. Im September will der Rat den Zuschlag erteilen, sodass im November 2018 mit dem Rückbau der Wälle begonnen werden kann. Für den Neubau plant man tapfer nur zwei Jahre ein - woraus sich für den OB und den KSC-Chef eine erfreuliche terminliche Situation ergibt: OB Frank Mentrup könnte im Jahr 2021 sein 2. Bürgermeister-Mandat anstreben und der Abgeordnete Ingo Wellenreuther seine 6. Bundestagsperiode.
Zwischendurch wollte man im Sommer (über die Relegation) von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufsteigen. Gegen den "Dorfverein" Aue im Erzgebirge (15.000 Einwohner) war das fest eingeplant. Leider war alles nur eine schale Hoffnung: Aue gewann im Heimspiel überzeugend mit 3:1. Alle drei Tore schoss der "Invalide" Sören Bertram, der erst 2016 von Halle zu Aue gewechselt war und dort noch an einem Kreuzbandriss laborierte. --- Der Nichtaufstieg schlägt voll auf die Vereinskasse durch: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Präsident Wellenreuther einen Fehlbetrag von 1,8 Millionen. Für den Spielerkader in der kommenden Drittligasaison können deshalb maximal 5 Millionen Euro eingeplant werden. Zum Vergleich: Bayern München finanziert seine Fußball-Cracks mit 200 Millionen im Jahr!
Die Katastrophe von Aue hat auch die Renditeberechnungen der Stadt Karlsruhe weitgehend obsolet gemacht. Wer kann ernsthaft glauben, dass der KSC jemals die 75 Millionen Euro "Vorfinanzierung" über die Stadionpacht innerhalb von 33 Jahren an die Stadt zurückzahlen kann? Dazu müsste er sich, viel öfter als bislang, in den (ertragsreichen) Höhen der 1. Bundesliga bewegen. Während der vergangenen 20 Jahre waren dies genau 2 (in Worten: zwei) Jahre, nämlich 2008 und 2009 - unter dem unvergessenen Coach "Ede" Becker. Vielmehr droht eher die Stagnation in der 3. Liga - oder gar die Insolvenz - wie das in der vergangenen Saison bereits den renommierten Vereinen Erfurt und Chemnitz passierte.
Aber vielleicht ist der KSC - wie man immer mal wieder hört - für die Karlsruher ein so gewaltiger Image- und Wirtschaftsfaktor, dass man ihm schon mal 100 Millionen an Steuergeldern schenken darf!
Zwischendurch wollte man im Sommer (über die Relegation) von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufsteigen. Gegen den "Dorfverein" Aue im Erzgebirge (15.000 Einwohner) war das fest eingeplant. Leider war alles nur eine schale Hoffnung: Aue gewann im Heimspiel überzeugend mit 3:1. Alle drei Tore schoss der "Invalide" Sören Bertram, der erst 2016 von Halle zu Aue gewechselt war und dort noch an einem Kreuzbandriss laborierte. --- Der Nichtaufstieg schlägt voll auf die Vereinskasse durch: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Präsident Wellenreuther einen Fehlbetrag von 1,8 Millionen. Für den Spielerkader in der kommenden Drittligasaison können deshalb maximal 5 Millionen Euro eingeplant werden. Zum Vergleich: Bayern München finanziert seine Fußball-Cracks mit 200 Millionen im Jahr!
Die Katastrophe von Aue hat auch die Renditeberechnungen der Stadt Karlsruhe weitgehend obsolet gemacht. Wer kann ernsthaft glauben, dass der KSC jemals die 75 Millionen Euro "Vorfinanzierung" über die Stadionpacht innerhalb von 33 Jahren an die Stadt zurückzahlen kann? Dazu müsste er sich, viel öfter als bislang, in den (ertragsreichen) Höhen der 1. Bundesliga bewegen. Während der vergangenen 20 Jahre waren dies genau 2 (in Worten: zwei) Jahre, nämlich 2008 und 2009 - unter dem unvergessenen Coach "Ede" Becker. Vielmehr droht eher die Stagnation in der 3. Liga - oder gar die Insolvenz - wie das in der vergangenen Saison bereits den renommierten Vereinen Erfurt und Chemnitz passierte.
Aber vielleicht ist der KSC - wie man immer mal wieder hört - für die Karlsruher ein so gewaltiger Image- und Wirtschaftsfaktor, dass man ihm schon mal 100 Millionen an Steuergeldern schenken darf!
Die Kosten der Kombilösung liegen bereits bei EUR 1,2 Mrd.:
AntwortenLöschenhttps://www.regio-news.de/karlsruhe/nachrichten/regionale-nachrichten-karlsruhe/472497-117-millionen-euro-teurer-kosten-fuer-kombiloesung-erneut-gestiegen.html
Wenn zukünftig wie bisher die Kosten jährlich um EUR 0,2 Mrd. steigen, werden die im Beitrag genannten EUR 1,5 Mrd. Gesamtkosten bereits im Jahr 2020 erreicht werden.
Eigentlich bitter wenn man den Zustand vieler Straßen in Karlsruhe bedenkt, beispielsweise derer im von Herrn Mentrup bewohnten Stadtteil, der Nordweststadt.
Zudem ist fraglich, wie diese allein von der Kasig bzw. der Stadt Karlsruhe zu schulternden Mehrkosten verteilt auf die 300.000 Einwohner oder deutlich geringere Anzahl von Straßenbahnnutzern zukünftig getilgt werden.
Man erinnere sich, daß die Kostenübernahme von 80% durch Dritte (Land & Bund) bei geplanten EUR 0,5 Mrd. Gesamtkosten einst ausschlaggebendes Argument war, diesen ruinösen Bau zu beginnen.
Letztlich wird bei EUR 1,5 Mrd. Gesamtkosten EUR 1,1 Mrd. von der Kasig bzw. der Stadt Karlsruhe zu tragen sein.
Neben den Betriebs- und Wartungskosten der Tunnelanlage von ca. EUR 30,0 Mio. p.a. ( = EUR 100,00 p.a. / Einwohner).
Zur Theathersanierung: Der Neubau des ECE - bzw. Ettlinger Tor Centers kostete bis 2005 lt. Wikipedia EUR 0,22 Mrd.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ettlinger_Tor_Karlsruhe
Es gibt Firmen, Personen und Institutionen, die von diesen undemokratisch und fahrlässig erzwungenen Mehrkosten zu Lasten aller Karlsruher in hohem Maße profitieren, welche daran noch Jahrzehnte zu knabbern haben werden!
Jeder kann sich im www.unternehmensregister.de die Jahresabschlüsse der Kasig bis 2016 ansehen.
AntwortenLöschenIm umfangreichen und gut erläuterten Risikobericht war man für das Jahr 2016 bereits bei Gesamtkosten von EUR 1,087 Mrd. (siehe ganz unten bei "Kostenrisiken").
Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, weshalb die Kosten bei öffentlichen Bauvorhaben im Rahmen des unzeitgemäßen Ausschreibungsverfahrens laufend in extremer Weise steigen, was ein privater oder gewerblicher Bauherr finanziell kaum verkraften würde.
In dem Zusammenhang siehe die Kosten der Errichtung der U-Bahn von Dubai durch japanische Unternehmen (z.b. Shimizu), die mit Gesamtkosten von US$ 7,0 Mrd. bei wesentlich längerer Gesamt- bzw. Tunnelstrecken relativ gesehen viel preiswerter war:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Dubai
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, wie heftig zu Zeiten aufgrund der damals herrschenden Arbeitslosigkeit von 16% auf 19% erhöhten Umsatzsteuer um die - nach heutigen Maßstäben - geringen Mehrkosten beim Umbau des Tullabades geungen wurde, an denen die Umnutzung beinahe gescheitert wäre:
AntwortenLöschenhttp://web1.karlsruhe.de/Aktuell/Stadtzeitung10/sz2701.htm
Derweil türmen sich bei der Kasig per 31.12.2016 bereits EUR 317 Mio. - vorläufig unverzinsliche (?) - Schulden bei der Europäischen Investitionsbank, die auf eine Tilgung in ferner Zukunft harren.
Bzw. EUR 1.000,00 Schulden pro Karlsruher (per 31.12.2016).
"Die Stadt Karlsruhe bürgt gegenüber der Europäischen Investitionsbank für ein Darlehen der KASIG in Höhe von 307,5 Mio. EUR. Darüber hinaus besteht eine unbefristete "harte" Patronatserklärung der KVVH GmbH zur Absicherung der eingegangenen Darlehensverpflichtungen."
Karla - Broschüre von 2002
AntwortenLöschenEntweder wir investieren in die Zukunft oder wir verpassen den Anschluß:
http://city2015.cousin.de/karla.html
Was kostet die Kombi - Lösung:
http://city2015.cousin.de/karlaklein16cs.jpg