Mittwoch, 10. Januar 2018

Die Verhunzung der Residenzstadt Karlsruhe

Karlsruhe ist eine der letzten großen europäischen Stadtgründungen auf dem Reißbrett. Der Legende nach träumte Markgraf Karl Wilhelm 1715 im Hardtwald bei Durlach von einem prachtvollen Schloss, das sonnengleich im Zentrum seiner neuen Residenz liegen sollte. Er realisierte seine Vision und die Stadtanlage ist glücklicherweise bis heute erhalten. Das Barock-Schloss liegt im Zentrum eines Vollkreises, von dem aus 32 Straßen und Alleen in alle Himmelsrichtungen verlaufen. Das südliche Viertel des Kreises bildete das bebaute Stadtgebiet und erstreckte sich bis zur heutigen Kaiserstraße. Der Grundriss erinnert an einen Fächer, weswegen Karlsruhe den Beinamen "Fächerstadt" führt. Ab 1771 war Karlsruhe die Residenz der gesamten Markgrafschaft Baden.

Mit Friedrich Weinbrenner konnte man 1797 einen genialen Architekten gewinnen, der das klassizistische Karlsruhe über ein Vierteljahrhundert prägte. Der Marktplatz mit der evangelischen Stadtkirche sowie dem Rathaus und der zur "Via Triumphalis" ausgebauten Nord-Süd-Mittelachse zählt zu den markantesten klassizistischen Platzanlagen in Europa. Weinbrenner wandelte die kleine markgräfliche Stadt Karlsruhe in die großherzogliche Residenzstadt für Baden um.


Architektonische Sünden - einst und jetzt

Im vergangenen Jahrhundert hat sich Karlsruhe stark verändert. Natürliches Wachstum, aber auch die beiden Weltkriege und Zeiten mit wenig sensiblem Bewusstsein für die Vergangenheit, haben deutliche Spuren im Gesicht der Stadt hinterlassen. Gerade in den 1960er Jahren wurde viel erhaltenswürdige Bausubstanz ohne allzu große Rücksicht auf die Historie vernichtet. In Deutschland fielen in jenen Jahren mehr Gebäude der Spitzhacke zum Opfer als in den beiden Kriegen zusammen!

Hoch bedauerlich war die Zerstörung der Altstadt. Das sogenannte "Karlsruher Dörfle" entstand als Siedlung für die am Schlossbau beteiligten Handwerker und Tagelöhner. Die Bausubstanz entsprach nie den Vorstellungen der Obrigkeit - ging doch seit jeher in den Straßen des Dörfles auch das "älteste Gewerbe der Welt" seiner Arbeit nach. Im Zuge der Altstadtsanierung (dem größten Projekt seiner Art) wurde in den 1960er Jahren konsequent fast das ganze Dörfle dem Erdboden gleich gemacht. Neue, ziemlich seelenlose, Gebäude und Straßen stehen jetzt auf dem Grund des ehemaligen Dörfles, an dessen verlorenen Charme sich manch einer der Älteren noch gerne erinnert.

Auch die Verbreiterung mancher Straßen - um Karlsruhe "autoverkehrsfähig" zu machen - hat viel historische Bausubstanz gefordert. Zu nennen ist die Kriegsstraße, wo der wuchtige Bau der Heinrich-Hübsch-Schule (1983 bis 1985 von Heinz Mohl im Rahmen der Altstadtsanierung gebaut), den Platz einstiger Wohnhäuser eingenommen hat. Die zur Kriegsstraße senkrecht verlaufende Fritz-Erler-Straße wurde anfangs fast autobahnähnlich ausgebaut und musste später, durch allerhand bautechnische Tricks, wieder künstlich verengt werden.

Eine verhängnisvolle Fehlentscheidung, welche das Karlsruhe Stadtbild schon jetzt und auch in Zukunft sehr negativ beeinflussen wird, wurde Anfang der 1990er Jahre getroffen. Um den innerstädtischen Autoverkehr zu reduzieren, beschloss die Stadtverwaltung den verstärkten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV). Obschon im Prinzip richtig, wurden damals eine Reihe fehlerhafter Maßnahmen eingeleitet, welche heute noch nachwirken. Unter dem 1. Bürgermeister Heinz Fenrich und seinem Straßenbahnchef  Dieter Ludwig wurde nämlich beschlossen, nicht nur die städtischen Tramlinien, sondern auch die regionalen S-Bahnen vorzugsweise durch die Karlsruher Einkaufs- und Flaniermeile, die Kaiserstraße zu führen.

Als Folge kam es zu permanenten Staus in der Innenstadt zwischen Marktplatz und Europaplatz, wozu auch die eigens angeschafften monströsen S-Bahn-Waggons beitrugen. Statt die Fahrrouten der S-Linien mehr zum Süden hin aufzufächern, beging das genannte Duo einen weiteren Fehler, indem sie die Planung einer Unterpflasterbahn durch die Kaiserstraße in Angriff nahm. Nach einer gescheiterten und einer (halbwegs) erfolgreichen Bürgerbefragung wurde im Jahr 2010 mit dem Bau der sogenannten "Kombilösung" begonnen. Sie beinhaltet im Wesentlichen eine 2,4 Kilometer lange U-Bahn unter der Kaiserstraße zwischen Durlacher Tor und Mühlburger Tor mit einem kurzen Südabgang, sowie einen Autotunnel unter der benachbarten Kriegsstraße und eine darüber liegende Trambahntrasse.


Bestandteile und Lage der Kombilösung

Mächtige Rampen, riesige Bahnhöfe

Bei einer U-Bahn (und sei sie die Kleinste der Welt, wie in KA gespöttelt wird) mag sich das Meiste zwar unterirdisch abspielen, aber die monströsen Bauten tun der Stadt auch an der Oberfläche Gewalt an und verändern ihr Gesicht und ihren Charakter. Während der Errichtung sowieso (siehe nächsten Abschnitt), aber auch nach der Fertigstellung. Da sind die tief einschneidenden Rampen zu nennen auf denen die Straßenbahnen unter die Erde rollen beziehungsweise aus ihr hervorkommen. In der Ettlinger Allee trennen sie die Südstadt vom Stadtgarten, in der Durlacher Allee entstellen sie den Stadtraum zwischen Bernhardus- und Lutherkirche und hinter dem Mühlburger Tor wird die Tunnelöffnung zu einem langen sperrigen Graben. Auch in der Kriegsstraße braucht man für den unterirdischen Autoverkehr weithin sichtbare Rampen und die darüber liegende Bahntrasse mit den mächtigen Oberleitungen sind auch kein ästhetischer Anblick.

Auch der Marktplatz, das Herz der Stadt, wird in seiner Symmetrie durch die Aufbauten der U-Bahn zerstört. Vor dem Portikus der Evangelischen Stadtkirche wird ein Eingang mit massiven Brüstungen aus dem Boden auftauchen und vor dem gegenüber liegenden Rathaus ist ein Kubus für einen Fahrstuhl vorgesehen, der die Pyramide des Stadtgründers recht klein erscheinen lässt. Schließlich soll der Marktplatz nicht mehr mit rotem Sandstein, sondern mit grauem Granit gepflastert werden, um den Schwerlasttransport zu ertragen. Am Durlacher Tor werden die Masten der Oberleitungen den freien Blick auf die Bernharduskirche und den Turmberg verstellen. Bei der Universität KIT fällt das einladende Entree weg, wodurch der Campus eng und verwinkelt erscheint.



Wie groß die imposanten Untergrundbauwerke sind, hat eine kürzliche Ausstellung des Architekturfotografen Dirk Altenkirch erkennen lassen und ein FAZ-Artikel von Andreas Rossmann. Generalthema: Die Stadt Karlsruhe als Gesamtkunstwerk - Wird sie es bleiben, nach all diesen Bauten? Nun, der "Malerfürst" Markus Lüpertz, von 1974 bis 1986 Professor an der hiesigen Kunstakademie, will dabei mithelfen. Ungefragt hat er der Stadtverwaltung für die sieben U-Bahnhöfe je zwei Keramiktafeln angedient, auf denen er die Schöpfungsgeschichte "Genesis - Die sieben Tage des Herrn" darstellen möchte. Darüber wurde von Kunstbeflissenen und Laien in der Stadt monatelang heftig gestritten, bis der Gemeinderat mit 28 zu 17 Stimmen die Aufstellung genehmigte. Für erst Mal sechs Jahr - und angeblich ohne Bezahlung. Die Tafeln, etwa zwei auf gut vier Meter groß, werden in den riesigen Bahnhofshallen mit den vielen blinkenden Werbeinstallationen vermutlich so wahrgenommen werden, wie zwei aufgehängte Briefmarken in einem Saal der Kunsthalle.


Versprochen - gebrochen

Bei den Bürgerbefragungen der Jahre 1996/2002 und unmittelbar vor Baubeginn 2009 wurden von der Stadtverwaltung (Fenrich/Ludwig) und der Planungsgesellschaft KASIG zu wesentlichen Punkten des Projekts - nämlich: Belästigung der Bürger und Geschäfte durch Baustellen sowie Kosten und Zeitplan - in zahlreichen Informationsschriften Stellung genommen. All diese Versprechen haben sich mittlerweile als grob falsch herausgestellt, wie nachstehend zusammengefasst wird.

1.Belästigung durch Baustellen:
Die Projektverantwortlichen behaupteten: "Beim Bauverfahren Schildvortrieb ist an der Oberfläche der Kaiserstraße nichts zu bemerken". Oder: "Ein Großteil der Baumaßnahmen in der Kaiserstraße findet unterirdisch so gut wie unbemerkt von der Öffentlichkeit statt". Oder: "Beeinträchtigungen durch Erschütterungen und Lärm sind nicht zu erwarten". Oder: "Eine Beeinträchtigung für Anwohner, Einzelhandel und Fußgängerzone wird es definitiv nicht geben".

Tatsache ist, dass die Bürger seit Jahren unter dem Lärm und Dreck der Baustellen leiden. Die Innenstadt ist praktisch eine Kraterlandschaft, der den Einkaufsbummel zum Hindernislauf macht. Die Kaiserstraße blutet aus, viele Geschäfte mussten schließen. Vor allem die östliche Kaiserstraße ist zur Ramschmeile verkommen, wo Ein-Euro- und Handy-Läden, Spielhöllen und Imbissbuden dominieren. Postkarten mit Baustellenfotos bezeugen dies.

2. Baukosten:
Die Projektverantwortlichen haben im Jahr 2002 (vor dem Bürgerentscheid!) die Gesamkosten der Kombilösung mit 500 Millionen Euro veranschlagt. Die U-Strab allein sollte 380 Mio kosten; der Umbau der Kriegsstraße war auf 120 bis 150 Mio kalkuliert.

Tatsache ist, dass dieser Kostenplan längst überzogen wurde. Schon im April 2013 sprach der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup von 750 bis 800 Millionen Euro Gesamtkosten. Inzwischen geht man von rund 900 Millionen aus; für den Umbau der Kriegsstraße sind bereits 225 Mio kalkuliert. In den Medien kann man lesen, dass das Projekt inzwischen wohl die Milliardengrenze überschritten hat.

3. Zeitplan:
Die Projektverantwortlichen haben im Vorfeld zum Bürgerentscheid 2002 angekündigt, dass die Kombilösung zum 300-jährigen Stadtgeburtstag fertig sein würde ("City 2015"). Im Okober 2009 erklärte die Kasig, dass der Tunnelbau im Juli 2016 und die Kriegsstraße zwei Jahre später frei von Baustellen sein würde.

Tatsache ist, dass der U-Bahn-Betrieb unter der Kaiserstraße (irgendwann) zwischen den Jahren 2020 und 2025 aufgenommen werden wird; über die spätere Fertigstellung der Kriegsstraße gibt es derzeit keine verbindliche terminliche Bekanntmachungen.


Schlussbemerkungen

Der Bau der Kombilösung hat den Karlsruher Bürgern bisher schon sehr viel Nerven, Geld und Zeit gekostet - und ist dennoch überflüssig wie ein Kropf.

Stattdessen: 
hätte man die innerstädtischen (schmalen) Strassenbahnen oberirdisch durch die Kaiserstrasse dirigieren sollen - zur Freude der Nutzer, die während einer bequemen Fahrt die Auslagen der Geschäfte hätten studieren können.

Und die voluminösen regionalen S-Bahnen hätte man teils über den Kongressplatz, teils über den Hauptbahnhof leiten sollen. Ein Nord-Süd-Pendelbus vom Hauptbahnhof zum Marktplatz hätte die Kauflustigen der Umgebung zu den Geschäften der Kaiserstraße gebracht.

Dieses Modell hätte unter anderem den Charme gehabt, dass es innerhalb einer Woche umsetzbar gewesen wäre - zum Nulltarif!

Zur nervlichen Beruhigung der Karlsruher Bürger trägt ein Oberbürgermeister bei, der in seinem Normalberuf nicht etwa Bauingenieur, sondern ausgebildeter Psychiater ist. Und ein 1. Bürgermeister für die Sicherheit in den U-Bahn-Schächten, der ein studierter Theologe ist.

Nichts geht über Professionalität!




7 Kommentare:

  1. Mich wundert es nicht, dass die tatsächlichen Kosten die veranschlagten übersteigen. Im Kernforschungszentrum war damals die Rede von dem Faktor Pi (3,14) als Multiplikator bei der Planung von Projekten. Also am Ende kostete alles dreimal mehr als geplant.
    Gruss Drazen

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  2. Mich wundert es nicht, dass die tatsächlichen Kosten höher sind als die veranschlagten Kosten. Damals im Kernforschungszentrum war bei den Projekten immer die Rede vom Faktor Pi (3,14). Also am Ende kostete ein Projekt das Dreifache der geplanten Summe.
    Gruss Drazen

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  3. Auch die finanzielle Verhunzung / Überschuldung von Karlsruhe ist leider immens und schreitet trotzdem weiter fort:

    https://www.ka-news.de/wirtschaft/regional/doppelhaushalt-karlsruhe./Haushalt-steht-Regierungspraesidium-besorgt-ueber-Karlsruhes-Verschuldung;art127,2031601

    Für singuläre Prestigeobjekte, bei denen überlicherweise Fertigstellungstermin und veranschlagte Baukosten bei weitem überschritten werden, werden astronomische Summen aufgewandt, derweil überall die Infrastruktur verfällt, weil nur das Nötigste gemacht wird.

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  4. Der Diplom-Finanzwirt (!) Fenrich und der Ingenieur (!) Ludwig haben die Folgen dieser Trickserei zu verantworten. Der Psychiater Mentrup darf die Traumata therapieren...

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  5. Nicht nur KA - auch Stuttgart

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    1. Wobei unter finanziellen Gesichtspunkten die Haushaltsführung in Stuttgart ein Erfolgsmodell ist.

      Vielleicht auch wegen der besseren Gewerbesteuerzahler mit internationaler Geschäftstätigkeit dort.

      Innerhalb von 25 Jahren wurde die öffentliche Verschuldung von Stuttgart halbiert. Diese liegt nun deutlich unter der von Karlsruhe:

      https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/broschuere/68

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  6. Zuerst möchte ich vorrausschicken, dass ich mich als Ur-Karlsruher fühle, obwohl ich seit längerem etwas nördlicher wohne. Ich bin in Karlsruhe die ganze Zeit zur Schule gegangen, habe hier studiert, Jahrzehnte für Sportvereine Tennis und Basketball gespielt, und bis heute eindeutig „Karlsruhe-orientiert“ (Theater, Konzerte, Museen, Einkaufen usw.). Ich kenne und liebe Karlsruhe also mein Leben lang.
    Ja, die Flaniermeile von Karlsruhe wurde verhunzt und ist es heute noch, aber hoffentlich wird sich das bald ändern. Eine Fußgängerzone, bei der man stets in die Gefahr läuft, von einer Straßenbahn überfahren zu werden, und kaum von einer Straßenseite auf die andere kommt, verdient diesen Namen nicht. Spötter witzeln, dass Karlsruhe die einzige Stadt mit einer beweglichen Schranke auf der Hauptstraße ist. Daher ist es absolut richtig, alle Straßenbahnen (also 100%) aus diesem Bereich zu verbannen, was mit der „Kombilösung“ auch erfolgt.
    Natürlich weiß man hinterher, was man alles hätte besser machen können, aber sich deshalb Neuerungen generell zu verschießen ist sicher nicht der richtige Weg.
    Dass die Kombilösung teurer wird und länger dauert, ist ärgerlich, leider heute bei öffentlichen Großprojekten aber der Normalfall. Aber verglichen mit den Steigerungsraten und Zeitverzögerungen anderer Großprojekte – Stuttgart 21, Elphi, BER, ITER, Rückbau im KFK usw. – sind diese Kenngrößen bei der Kombilösung fast schon bescheiden.
    Dass durch solche Baumaßnahmen für einige Zeit Beschränkungen notwendig werden, ist wohl kaum zu vermeiden, aber die gehen vorüber. Und ohne Veränderungen mit zeitweisen Einschränkungen würden heute noch die romantischen Pferdekutschen durch die Kaiserstraße fahren. Wenn ich Karlsruhe auf den vielen Stichen unserer Sammlung betrachte (bin eben Karlsruhe-Fan), sieht es darauf immer sehr romantisch aus, und es ist sehr bedauerlich, dass einige Gebäude heute nicht mehr existieren, aber ohne Veränderungen hätte Karlsruhe keine Zukunft gehabt. Aber in vielen Fällen hätte man es besser machen können.
    Denken wir mal an die Elbphilharmonie: was wurde da alles über Kostensteigerungen und Terminverschiebungen geschrieben - aber heute nichts mehr davon zu hören. Man liest nur noch, wie toll Elphi ist und schwärmt von dem tollen Bauwerk. Hoffen wir, dass wir auch nicht mehr über Kosten und Zeitverzögerungen reden, wenn wir in Karlsruhe wieder eine schöne und völlig verkehrsfreie Flaniermeile und somit eine Fußgängerzone haben, die diesen Namen auch verdient. Aber ich finde die Kombilösung nicht deshalb notwendig, weil ich noch oft auf der Kaiserstraße flanieren möchte, sondern weil ich für meine Kinder und Enkel, die glücklicherweise alle hier leben, ein schönes Karlsruhe will. Dabei ist die Verbannung der Straßenbahnen und Autos nur eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für eine schöne und lebendige Kaiserstraße – es muss natürlich noch mehr geschehen.
    Die Erneuerung des Dörfles kann man auch anders sehen. Ich erinnere mich noch gut an den alten Charme, gab es dort ja auch Studentenkneipen (z.B. den „Nickel“ mit seiner Quetschkommode). Aber ehrlich gefragt: wer möchte dort leben? Ich nicht.

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