Sonntag, 4. Dezember 2016

Weltuntergangs-Szenarien

Die Furcht vor dem "Untergang der Welt" besorgt die Menschheit seit Anbeginn, wie in den Sagen und Mythen sowie den religiösen Schriften zu erkennen ist. Das Herabstürzen des Himmels (Universums) auf die Mutter Erde ist sicherlich ein apokalyptisches Szenario, aber dass dabei sie selbst - die Menschen - ausgelöscht werden könnten, ist die eigentliche Urangst. Bevor wir einige  risikoreiche Szenarien besprechen, welche den Bestand der Menschheit (in der Zukunft) gefährden könnten, sei die Bevölkerungsentwicklung in der Vergangenheit dargelegt, wobei ich mich auf Zahlen und Daten der UNO abstütze.


Abb 1.: Entwicklung der Weltbevölkerung (in Millionen Menschen)
Abb2.: Relativer Zuwachs und Abnahme der Weltbevölkerung pro Jahr (in Prozent)


Die Weltbevölkerung (Abb. 1) umfasste bei Beginn der Zeitrechnung, also vor etwa 2000 Jahren, ca. 300 Millionen Menschen. Davon sollen 60 Millionen im Römischen Reich, 75 Millionen in China und der Rest in anderen Erdteilen, wie Afrika und Amerika gelebt haben. Über annähernd tausend Jahre hinweg stieg die Menschheit kontinuierlich, aber nur ganz leicht an, wie aus den Abbildungen 1 und 2 zu ersehen ist.

Ab dem Jahr 1000 kam es zu größeren Schwankungen. Die Absenkungen resultierten vor allem aus Kriegen und Pandemien. Das waren u. a. die Eroberungszüge des Mongolenführers Dschingis Khan (1206 - 1227), der arabische Sklavenhandel (7. - 19. Jhd.), der Sturz der Ming-Dynastie in Japan (1635 - 1662) und die Ausrottung ganzer Ethnien, wie der Azteken, der Inkas und der Indianer durch die spanischen Konquistatoren sowie die Einwanderer in die spätere USA. Daneben kam es in Mitteleuropa immer wieder zu Kriegshandlungen (30-jähriger Krieg) sowie Seuchen, wie Pest, Pocken und Cholera.

Mit Beginn der Neuzeit stieg die Weltbevölkerung kontinuierlich an und erreichte um 1800 n.Chr. die Milliardengrenze. Von nun an, insbesondere ab dem 20. Jhd., explodierte die Menschheit geradezu. Die Einbrüche durch die zwei Weltkriege (ca. 100 Millionen Tote), sowie verschiedene Krankheiten, wie die Spanische Grippe um 1920 und die HIV-Epidemie (insgesamt 80 Millionen Tote) sind nur noch minore Dellen in der Wachstumskurve. Es scheint, als sei die Menschheit durch Kriege in Gänze nicht mehr "auszurotten" und gegen Krankheiten gibt es inzwischen wirksame medizinische und hygienische Vorkehrungen.


Gefahren aus dem Erdinnern

Obschon die Erde bereits 4.5000 Millionen Jahre durch den eiskalten Weltraum schwebt, ist sie im Innern nach wie vor höllisch heiß. Das macht sich bemerkbar durch immer wiederkehrende vulkanische Ausbrüche, welche viele Menschen in Todesgefahr bringen können. Bei der Eruption des Vesuv, am Golf von Neapel im Jahr 79 v. Chr. wurden mehr als drei Kubikkilometer Bims- und Felsengestein ausgeworfen, welches die anliegenden Ortschaften mit einer 20 Meter hohen Schicht bedeckten und darunter an die 5000 Menschen begruben. Die Überreste von 1150 Menschen sind allein in Pompeji ausgegraben worden.

Der vermutlich stärkste Vulkanausbruch ereignete sich vor ca. 75.000 Jahren auf der Insel Sumatra. Der Supervulkan Toba brach dort aus und gefährdete durch seine gigantischen Auswürfe sogar den Bestand der Gattung Homo. Vermutlich konnten sich nur 1000 bis 10.000 Menschen retten, die Sonne war jahrzehntelang abgedunkelt mit katastrophalen Auswirkungen auf Fauna und Flora. Nur durch die spätere Zuwanderung weiterer Menschen aus Afrika in dieses asiatische Gebiet, konnte die Bevölkerung sich dort langsam wieder erholen.

Als weiterer Supervulkan droht im US-amerikanischen Staat Wyoming der Yellowstone. Er ist ein sogenannter "hot spot", bei dem flüssigheißes Gestein unter der Erdkruste langsam aber stetig emporsteigt. Diese flüssige Magmaschicht ("mantle plume") hat eine Breite von 400 Kilometer und eine Höhr von 500 Meter; sie liegt ca. 60 km unter der Erdoberfläche. Geologisch gesehen ist der Yellowstone seit 17 Millionen Jahre aktiv. Mit einer Eruption ist im Abstand von ca. 600.000 Jahren zu rechnen; der letzte Ausbruch war vor 640.000 Jahren. Wegen der riesigen Magmamasse sind bei einem Ausbruch weite Teile des nordamerikanischen Kontinents gefährdet. Die Atmosphäre der gesamten Erde würde sich wahrscheinlich stark abkühlen und verdunkeln, sodass mit schlimmen Auswirkungen auf Mensch, Pflanze und Tier zu rechnen wäre.


Gefahren aus dem Weltraum

Große Gefahren drohen aus dem Weltall. Sie haben das Potential die gesamte Menschheit auszulöschen, zumindest würden sie auf lange Zeit Zivilisation und Kultur nachhaltig schädigen. Das Hauptrisiko besteht im Einschlag eines Asteroiden. Dies ist bekanntlich vor 60 Millionen Jahre bereits passiert und hat u. a. zur Auslöschung der Dinosaurier geführt. In unserem Sonnensystem kreisen Millionen von Asteroiden verschiedener Größe, zumeist auf geordneten Bahnen. Bei Zusammenstößen dieser Miniplaneten geschieht es jedoch immer wieder, dass ein Brocken in Richtung Erde gekickt wird. derzeit ist eine Projektgruppe aus den Weltraumorganisationen NASA und ESA damit beschäftigt, solche Gesteinstrümmer rechtzeitig zu orten und durch Krafteinwirkung von der Erde fernzuhalten.

Ein weiteres Risiko stellen die Supernovae dar. Bei solchen Sternexplosionen entstehen enorme Mengen an hochenergetischer Strahlung, die beim Auftreffen auf unseren Planeten alles Leben auslöschen würde. Aufgrund der verschiedenen Novae-Kategorien gibt es keinen festen Zahlenwert für einen sicheren Abstand. Einige Astronomen halten bereits eine Entfernung von 250 Lichtjahren für riskant. Um diesen Zahlenwert richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass unseren Heimatgalaxie - die Milchstraße - einen Durchmesser von 90.000 Lichtjahren besitzt und die Erde am Rande positioniert ist, wo weniger Supernova-Ereignisse zu erwarten sind.

Noch gefährlicher als Supernovae sind Gammablitze. Würde ein solches Ereignis weniger als 3.000 Lichtjahre entfernt von unserem Sonnensystem sich ereignen, dann käme es auf der Erde mit Sicherheit zu einem Massensterben. Bei Gammablitzen entsteht pro Sekunde genau so viel Energie, wie unsere Sonne in einer Million Jahre abstrahlt! Glücklicherweise wird der Blitz nur in einem engen Kegel emittiert, sodass die Wahrscheinlichkeit die Erde zu treffen, relativ gering ist. Aufgrund der geringen Zeitdauer des  Gammablitzes (meist nur wenige Sekunden bis einige Minuten) wäre von der direkten Strahlenwirkung auch nur eine Seite der Erde betroffen.

Auch ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern könnte die Erde bei Annäherung "verschlucken". Wie oben bereits gesagt, ist wegen unserer Randposition in der Milchstraße ein solches Risiko niedriger einzuschätzen, das diese Gravitationsmonster mehr im Zentrum unserer Galaxie vermutet werden.

Das Ende unserer Erde ist jedoch unweigerlich gekommen, wenn sich unsere Sonne dereinst zu einem Roten Riesen aufbläht. Dies wird in ca. 4.000 Millionen Jahre der Fall sein. Neuere Rechnungen der Astrophysiker legen nahe, dass aber bereits in 900 Millionen Jahren, wegen der zunehmenden Hitze, menschliches Leben auf der Erde nicht mehr möglich sein wird.


Ausblick

Es gibt auch noch weitere Phänomene, die das Leben auf der Erde ernsthaft gefährden könnten. Das sind beispielsweise die Eiszeiten, die bislang etwa 500 Mal auftraten und welche Mitteleuropa bis in eine Höhe von tausend Metern vergletschern können. Die letzte Kaltzeit endete vor ca. 20.000 Jahren; die nächste könnte, nach Meinung einiger Glazialforscher, unmittelbar vor der Tür stehen. Die gegenwärtige Sorge um die Erderwärmung relativiert sich vor diesem Hintergrund.

Ob der Homo Sapiens noch eine weitere Million Jahre die Erde bevölkern wird, ist zumindest unsicher. Es gibt renommierte Forscher, die ihm schon viel früher den Untergang prophezeihen. Zu diesen gehört der englische Astrophysiker Stephen Hawkings. Er warnt eindringlich vor den Gefahren des technischen Fortschritts und glaubt, dass die Menschheit bereits in 1000 bis spätestens 10.000 Jahren aussterben wird. Er glaubt ganz generell, dass die Menschen mit ihren diversen Erfindungen (Genetik, Nuklear, Nano, Computer etc.) überfordert sind und damit ihren eigenen Untergang heraufbeschwören werden.

Vielleicht ist das Ende sogar schon näher - nämlich in diesem Jahrhundert.
Lesen Sie meinen nächsten und letzten Blog dazu in diesem Jahr!









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