Die Künstliche Intelligenz (abgekürzt: KI) ist ein Teilgebiet der Informatik und befasst sich mit der Nachbildung der menschlichen Intelligenz in einem Computer. Eine genaue Definition für die KI ist problematisch, da schon der Begriff Intelligenz sich der präziseren Beschreibung entzieht. Begründet wurde die KI im Jahr 1956, also vor 60 Jahren, bei einem Workshop an der US-amerikanischen Universität Dartmouth unter der Bezeichnung Artificial Intelligence (AI).
In regelmäßigen Abständen vergleichen Menschen ihre spezifischen Fähigkeiten mit entsprechend programmierten Computern. Hohe publizistische Wellen schlug ein kürzlicher Wettbewerb im März 2016, bei dem der koreanische Weltmeister Lee Sedol im Go-Spiel gegen den von Google Deepmind programmierten Computer AlphaGo antrat. Go ist ein traditionelles chinesisches Brettspiel mit 361 Gitterpunkten, bei dem jeder der beiden Spieler versucht, die gegnerischen Steine zu umzingeln und dann weg zu nehmen. Wer die meisten Felder erobert hat, gewinnt schließlich. Bei dem genannten Go-Turnier, das über 5 Spiele angesetzt war, galt der Koreaner als klarer Favorit. Am Ende verlor er deutlich mit 4:1, war erkennbar geschockt und zeigt sich seitdem nicht mehr in der Öffentlichkeit. Dieses Turnier wird als Wendepunkt im Kampf "Mensch gegen Maschine" gewertet. Erstmals hatte ein "lernendes System" sich gegen die natürliche Intelligenz eines Menschen durchgesetzt.
Das war anders bei dem berühmten Schachturnier 1997 in Philadelphia, als der amtierende Weltmeister Garri Kasparov gegen den von IBM programmierten Computer Deep Blue antrat. Der Champion Kasparov verlor in 6 Partien 3,5 : 2,5 und seitdem ist unbestritten, dass selbst hervorragende Spieler gegen einen käuflichen Schachcomputer in Schwierigkeiten gelangen können. Deep Blue war von seinen Entwicklern zu Trainingszwecken vorher mit tausenden von Schachpartien "gefüttert" worden; aufgrund seiner leistungsfähigen Prozessoren und Speicher konnte der Computer pro Sekunde 200 Millionen Stellungen berechnen und bewerten. Hier kämpfte also menschlich Intelligenz und Intuition gegen "brutale" Rechenleistung. Im Gegensatz dazu war AphaGo nur mit wenigen Go-Partien gefüttert worden. Seine Spielintelligenz eignete er sich dadurch an, dass er monatelang gegen sich selbst spielte, dabei immer besser wurde und schließlich ein übermenschliches Spielniveau erreichte.
Auf dem Weg zum Supercomputer
Bislang ist das menschliche Gehirn noch das Maß aller Dinge. Es ist nicht nur intelligent, sondern auch "empathisch", d. h. es ist in der Lage "Gefühle" zu zeigen. Und das Gehirn erzeugt "Bewusstsein", was dem Menschen ermöglicht, über sich selbst nachzudenken und sich in der umgebenden Welt einzuordnen. All diese Dinge kann derzeit noch kein technischer Computer. Er ist allerdings fähig auf spezialisierten Teilbereichen - etwa als "Experte" - große Dinge zu leisten. Zum Beispiel im Quadratwurzelziehen von zehnzifferigen Zahlen, in der Wettervorhersage oder beim Hochgeschwindigkeits-Börsenhandel. Die Spitzenforscher in der KT (resp. AI), z. B. der in Oxford lehrende Nick Bostrom und der Google-Entwicklungschef Ray Kurzweil (um nur einige zu nennen), sind der festen Überzeugung, dass technische Computer bald das menschliche Gehirn übertreffen werden.
Die wesentlichen Schritte zu diesem Ziel ist der Bau von leistungsfähigen Supercomputern und die Programmierung mit (künstlichen) neuronalen Netzen. Dafür kann man Computer mit 2 Gigahertz betreiben, während das Gehirn nur zu 200 Hertz fähig ist. In der räumlichen Größe sind Computer weitgehend frei, während das menschliche Gehirn in den Schädel (und in den Geburtskanal) passen muss. Schließlich kann man Computer ab einer gewissen Entwicklungsstufe via Programm damit beauftragen, sich selbst zu optimieren - und das viel schneller, als ein Mensch dazu fähig wäre. Problematisch auf diesem Weg des "deep learning" ist derzeit noch das Erreichen der Empathie. Der Computer kann zwar schon Mann und Frau unterscheiden, aber nicht einen traurigen Mann oder eine schöne Frau erkennen.
Trotzdem: die genannten AI-Forscher und ihre weltweiten Kollegen (z. B. an der Universität Kaiserslautern) sind der festen Überzeugung, dass es - noch im Laufe dieses Jahrhunderts (!) - gelingen wird, ein Duplikat des menschlichen Gehirns zu erzeugen. Wann dieser faustischen Homunculus sagen wird "Klick, ich bin da", darüber gehen die Meinungen noch auseinander.
Der Medianwert der verschiedenen Prophezeihungen liegt beim Jahr 2050!
Ein guter oder ein böser Gott?
Halten wir einen Augenblick inne und besehen den von uns geschaffenen "Neuro-Computer". Er hat einen durchschnittlichen Intelligenzquotienten (IQ) von ca. 120, eben wie die meisten Normalmenschen. Aber schon nach kurzer Zeit - infolge des exponentiellen Lerntempos - kann sein IQ auf 130 anwachsen und damit im Grenzbereich eines menschlichen Genies liegen. Aber das ist noch nicht das Ende, denn der IQ unseres Supercomputers klettert flugs auf 140, das Level von Albert Einstein. Und so weiter, und so fort.
Sehr bald wird es schwierig für uns Menschen, denn wie soll man mit einem Wesen, das einen IQ von 240 hat kommunizieren? Und schließlich geht gar nichts mehr, denn der IQ des Computers ist bei 12.870 angelangt. Da hilft wohl nur noch das Ziehen des elektrischen Steckers oder die Flucht in ein anderes Zimmer des Hauses. Vergeblich, denn der moderne Homunculus hat die armseligen Menschen seiner Umgebung natürlich längst durchschaut und verhindert jegliche Notwehrmaßnahme.
Die Zukunft der menschlichen Spezies liegt von nun an in den Händen dieser Superintelligenz - so wie heute die Zukunft der Gorillas von uns abhängt. Es ist offen, was dieses Wesen, welches wir "Gott" oder sonst wie nennen können, mit uns anstellen wird. Blickt es gelangweilt oder verächtlich auf uns herab, wie wir auf eine Ameise? Die wir jederzeit achtlos zerquetschen können?
Wird dieser Gott gut sein oder böse?
Letzteres könnte den Untergang der gesamten Menschheit bedeuten.
Und das schon im Jahr 2050!
Sonntag, 11. Dezember 2016
Sonntag, 4. Dezember 2016
Weltuntergangs-Szenarien
Die Furcht vor dem "Untergang der Welt" besorgt die Menschheit seit Anbeginn, wie in den Sagen und Mythen sowie den religiösen Schriften zu erkennen ist. Das Herabstürzen des Himmels (Universums) auf die Mutter Erde ist sicherlich ein apokalyptisches Szenario, aber dass dabei sie selbst - die Menschen - ausgelöscht werden könnten, ist die eigentliche Urangst. Bevor wir einige risikoreiche Szenarien besprechen, welche den Bestand der Menschheit (in der Zukunft) gefährden könnten, sei die Bevölkerungsentwicklung in der Vergangenheit dargelegt, wobei ich mich auf Zahlen und Daten der UNO abstütze.
Die Weltbevölkerung (Abb. 1) umfasste bei Beginn der Zeitrechnung, also vor etwa 2000 Jahren, ca. 300 Millionen Menschen. Davon sollen 60 Millionen im Römischen Reich, 75 Millionen in China und der Rest in anderen Erdteilen, wie Afrika und Amerika gelebt haben. Über annähernd tausend Jahre hinweg stieg die Menschheit kontinuierlich, aber nur ganz leicht an, wie aus den Abbildungen 1 und 2 zu ersehen ist.
Ab dem Jahr 1000 kam es zu größeren Schwankungen. Die Absenkungen resultierten vor allem aus Kriegen und Pandemien. Das waren u. a. die Eroberungszüge des Mongolenführers Dschingis Khan (1206 - 1227), der arabische Sklavenhandel (7. - 19. Jhd.), der Sturz der Ming-Dynastie in Japan (1635 - 1662) und die Ausrottung ganzer Ethnien, wie der Azteken, der Inkas und der Indianer durch die spanischen Konquistatoren sowie die Einwanderer in die spätere USA. Daneben kam es in Mitteleuropa immer wieder zu Kriegshandlungen (30-jähriger Krieg) sowie Seuchen, wie Pest, Pocken und Cholera.
Mit Beginn der Neuzeit stieg die Weltbevölkerung kontinuierlich an und erreichte um 1800 n.Chr. die Milliardengrenze. Von nun an, insbesondere ab dem 20. Jhd., explodierte die Menschheit geradezu. Die Einbrüche durch die zwei Weltkriege (ca. 100 Millionen Tote), sowie verschiedene Krankheiten, wie die Spanische Grippe um 1920 und die HIV-Epidemie (insgesamt 80 Millionen Tote) sind nur noch minore Dellen in der Wachstumskurve. Es scheint, als sei die Menschheit durch Kriege in Gänze nicht mehr "auszurotten" und gegen Krankheiten gibt es inzwischen wirksame medizinische und hygienische Vorkehrungen.
Gefahren aus dem Erdinnern
Obschon die Erde bereits 4.5000 Millionen Jahre durch den eiskalten Weltraum schwebt, ist sie im Innern nach wie vor höllisch heiß. Das macht sich bemerkbar durch immer wiederkehrende vulkanische Ausbrüche, welche viele Menschen in Todesgefahr bringen können. Bei der Eruption des Vesuv, am Golf von Neapel im Jahr 79 v. Chr. wurden mehr als drei Kubikkilometer Bims- und Felsengestein ausgeworfen, welches die anliegenden Ortschaften mit einer 20 Meter hohen Schicht bedeckten und darunter an die 5000 Menschen begruben. Die Überreste von 1150 Menschen sind allein in Pompeji ausgegraben worden.
Der vermutlich stärkste Vulkanausbruch ereignete sich vor ca. 75.000 Jahren auf der Insel Sumatra. Der Supervulkan Toba brach dort aus und gefährdete durch seine gigantischen Auswürfe sogar den Bestand der Gattung Homo. Vermutlich konnten sich nur 1000 bis 10.000 Menschen retten, die Sonne war jahrzehntelang abgedunkelt mit katastrophalen Auswirkungen auf Fauna und Flora. Nur durch die spätere Zuwanderung weiterer Menschen aus Afrika in dieses asiatische Gebiet, konnte die Bevölkerung sich dort langsam wieder erholen.
Als weiterer Supervulkan droht im US-amerikanischen Staat Wyoming der Yellowstone. Er ist ein sogenannter "hot spot", bei dem flüssigheißes Gestein unter der Erdkruste langsam aber stetig emporsteigt. Diese flüssige Magmaschicht ("mantle plume") hat eine Breite von 400 Kilometer und eine Höhr von 500 Meter; sie liegt ca. 60 km unter der Erdoberfläche. Geologisch gesehen ist der Yellowstone seit 17 Millionen Jahre aktiv. Mit einer Eruption ist im Abstand von ca. 600.000 Jahren zu rechnen; der letzte Ausbruch war vor 640.000 Jahren. Wegen der riesigen Magmamasse sind bei einem Ausbruch weite Teile des nordamerikanischen Kontinents gefährdet. Die Atmosphäre der gesamten Erde würde sich wahrscheinlich stark abkühlen und verdunkeln, sodass mit schlimmen Auswirkungen auf Mensch, Pflanze und Tier zu rechnen wäre.
Gefahren aus dem Weltraum
Große Gefahren drohen aus dem Weltall. Sie haben das Potential die gesamte Menschheit auszulöschen, zumindest würden sie auf lange Zeit Zivilisation und Kultur nachhaltig schädigen. Das Hauptrisiko besteht im Einschlag eines Asteroiden. Dies ist bekanntlich vor 60 Millionen Jahre bereits passiert und hat u. a. zur Auslöschung der Dinosaurier geführt. In unserem Sonnensystem kreisen Millionen von Asteroiden verschiedener Größe, zumeist auf geordneten Bahnen. Bei Zusammenstößen dieser Miniplaneten geschieht es jedoch immer wieder, dass ein Brocken in Richtung Erde gekickt wird. derzeit ist eine Projektgruppe aus den Weltraumorganisationen NASA und ESA damit beschäftigt, solche Gesteinstrümmer rechtzeitig zu orten und durch Krafteinwirkung von der Erde fernzuhalten.
Ein weiteres Risiko stellen die Supernovae dar. Bei solchen Sternexplosionen entstehen enorme Mengen an hochenergetischer Strahlung, die beim Auftreffen auf unseren Planeten alles Leben auslöschen würde. Aufgrund der verschiedenen Novae-Kategorien gibt es keinen festen Zahlenwert für einen sicheren Abstand. Einige Astronomen halten bereits eine Entfernung von 250 Lichtjahren für riskant. Um diesen Zahlenwert richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass unseren Heimatgalaxie - die Milchstraße - einen Durchmesser von 90.000 Lichtjahren besitzt und die Erde am Rande positioniert ist, wo weniger Supernova-Ereignisse zu erwarten sind.
Noch gefährlicher als Supernovae sind Gammablitze. Würde ein solches Ereignis weniger als 3.000 Lichtjahre entfernt von unserem Sonnensystem sich ereignen, dann käme es auf der Erde mit Sicherheit zu einem Massensterben. Bei Gammablitzen entsteht pro Sekunde genau so viel Energie, wie unsere Sonne in einer Million Jahre abstrahlt! Glücklicherweise wird der Blitz nur in einem engen Kegel emittiert, sodass die Wahrscheinlichkeit die Erde zu treffen, relativ gering ist. Aufgrund der geringen Zeitdauer des Gammablitzes (meist nur wenige Sekunden bis einige Minuten) wäre von der direkten Strahlenwirkung auch nur eine Seite der Erde betroffen.
Auch ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern könnte die Erde bei Annäherung "verschlucken". Wie oben bereits gesagt, ist wegen unserer Randposition in der Milchstraße ein solches Risiko niedriger einzuschätzen, das diese Gravitationsmonster mehr im Zentrum unserer Galaxie vermutet werden.
Das Ende unserer Erde ist jedoch unweigerlich gekommen, wenn sich unsere Sonne dereinst zu einem Roten Riesen aufbläht. Dies wird in ca. 4.000 Millionen Jahre der Fall sein. Neuere Rechnungen der Astrophysiker legen nahe, dass aber bereits in 900 Millionen Jahren, wegen der zunehmenden Hitze, menschliches Leben auf der Erde nicht mehr möglich sein wird.
Ausblick
Es gibt auch noch weitere Phänomene, die das Leben auf der Erde ernsthaft gefährden könnten. Das sind beispielsweise die Eiszeiten, die bislang etwa 500 Mal auftraten und welche Mitteleuropa bis in eine Höhe von tausend Metern vergletschern können. Die letzte Kaltzeit endete vor ca. 20.000 Jahren; die nächste könnte, nach Meinung einiger Glazialforscher, unmittelbar vor der Tür stehen. Die gegenwärtige Sorge um die Erderwärmung relativiert sich vor diesem Hintergrund.
Ob der Homo Sapiens noch eine weitere Million Jahre die Erde bevölkern wird, ist zumindest unsicher. Es gibt renommierte Forscher, die ihm schon viel früher den Untergang prophezeihen. Zu diesen gehört der englische Astrophysiker Stephen Hawkings. Er warnt eindringlich vor den Gefahren des technischen Fortschritts und glaubt, dass die Menschheit bereits in 1000 bis spätestens 10.000 Jahren aussterben wird. Er glaubt ganz generell, dass die Menschen mit ihren diversen Erfindungen (Genetik, Nuklear, Nano, Computer etc.) überfordert sind und damit ihren eigenen Untergang heraufbeschwören werden.
Vielleicht ist das Ende sogar schon näher - nämlich in diesem Jahrhundert.
Lesen Sie meinen nächsten und letzten Blog dazu in diesem Jahr!
Abb 1.: Entwicklung der Weltbevölkerung (in Millionen Menschen)
Abb2.: Relativer Zuwachs und Abnahme der Weltbevölkerung pro Jahr (in Prozent)
Abb2.: Relativer Zuwachs und Abnahme der Weltbevölkerung pro Jahr (in Prozent)
Die Weltbevölkerung (Abb. 1) umfasste bei Beginn der Zeitrechnung, also vor etwa 2000 Jahren, ca. 300 Millionen Menschen. Davon sollen 60 Millionen im Römischen Reich, 75 Millionen in China und der Rest in anderen Erdteilen, wie Afrika und Amerika gelebt haben. Über annähernd tausend Jahre hinweg stieg die Menschheit kontinuierlich, aber nur ganz leicht an, wie aus den Abbildungen 1 und 2 zu ersehen ist.
Ab dem Jahr 1000 kam es zu größeren Schwankungen. Die Absenkungen resultierten vor allem aus Kriegen und Pandemien. Das waren u. a. die Eroberungszüge des Mongolenführers Dschingis Khan (1206 - 1227), der arabische Sklavenhandel (7. - 19. Jhd.), der Sturz der Ming-Dynastie in Japan (1635 - 1662) und die Ausrottung ganzer Ethnien, wie der Azteken, der Inkas und der Indianer durch die spanischen Konquistatoren sowie die Einwanderer in die spätere USA. Daneben kam es in Mitteleuropa immer wieder zu Kriegshandlungen (30-jähriger Krieg) sowie Seuchen, wie Pest, Pocken und Cholera.
Mit Beginn der Neuzeit stieg die Weltbevölkerung kontinuierlich an und erreichte um 1800 n.Chr. die Milliardengrenze. Von nun an, insbesondere ab dem 20. Jhd., explodierte die Menschheit geradezu. Die Einbrüche durch die zwei Weltkriege (ca. 100 Millionen Tote), sowie verschiedene Krankheiten, wie die Spanische Grippe um 1920 und die HIV-Epidemie (insgesamt 80 Millionen Tote) sind nur noch minore Dellen in der Wachstumskurve. Es scheint, als sei die Menschheit durch Kriege in Gänze nicht mehr "auszurotten" und gegen Krankheiten gibt es inzwischen wirksame medizinische und hygienische Vorkehrungen.
Gefahren aus dem Erdinnern
Obschon die Erde bereits 4.5000 Millionen Jahre durch den eiskalten Weltraum schwebt, ist sie im Innern nach wie vor höllisch heiß. Das macht sich bemerkbar durch immer wiederkehrende vulkanische Ausbrüche, welche viele Menschen in Todesgefahr bringen können. Bei der Eruption des Vesuv, am Golf von Neapel im Jahr 79 v. Chr. wurden mehr als drei Kubikkilometer Bims- und Felsengestein ausgeworfen, welches die anliegenden Ortschaften mit einer 20 Meter hohen Schicht bedeckten und darunter an die 5000 Menschen begruben. Die Überreste von 1150 Menschen sind allein in Pompeji ausgegraben worden.
Der vermutlich stärkste Vulkanausbruch ereignete sich vor ca. 75.000 Jahren auf der Insel Sumatra. Der Supervulkan Toba brach dort aus und gefährdete durch seine gigantischen Auswürfe sogar den Bestand der Gattung Homo. Vermutlich konnten sich nur 1000 bis 10.000 Menschen retten, die Sonne war jahrzehntelang abgedunkelt mit katastrophalen Auswirkungen auf Fauna und Flora. Nur durch die spätere Zuwanderung weiterer Menschen aus Afrika in dieses asiatische Gebiet, konnte die Bevölkerung sich dort langsam wieder erholen.
Als weiterer Supervulkan droht im US-amerikanischen Staat Wyoming der Yellowstone. Er ist ein sogenannter "hot spot", bei dem flüssigheißes Gestein unter der Erdkruste langsam aber stetig emporsteigt. Diese flüssige Magmaschicht ("mantle plume") hat eine Breite von 400 Kilometer und eine Höhr von 500 Meter; sie liegt ca. 60 km unter der Erdoberfläche. Geologisch gesehen ist der Yellowstone seit 17 Millionen Jahre aktiv. Mit einer Eruption ist im Abstand von ca. 600.000 Jahren zu rechnen; der letzte Ausbruch war vor 640.000 Jahren. Wegen der riesigen Magmamasse sind bei einem Ausbruch weite Teile des nordamerikanischen Kontinents gefährdet. Die Atmosphäre der gesamten Erde würde sich wahrscheinlich stark abkühlen und verdunkeln, sodass mit schlimmen Auswirkungen auf Mensch, Pflanze und Tier zu rechnen wäre.
Gefahren aus dem Weltraum
Große Gefahren drohen aus dem Weltall. Sie haben das Potential die gesamte Menschheit auszulöschen, zumindest würden sie auf lange Zeit Zivilisation und Kultur nachhaltig schädigen. Das Hauptrisiko besteht im Einschlag eines Asteroiden. Dies ist bekanntlich vor 60 Millionen Jahre bereits passiert und hat u. a. zur Auslöschung der Dinosaurier geführt. In unserem Sonnensystem kreisen Millionen von Asteroiden verschiedener Größe, zumeist auf geordneten Bahnen. Bei Zusammenstößen dieser Miniplaneten geschieht es jedoch immer wieder, dass ein Brocken in Richtung Erde gekickt wird. derzeit ist eine Projektgruppe aus den Weltraumorganisationen NASA und ESA damit beschäftigt, solche Gesteinstrümmer rechtzeitig zu orten und durch Krafteinwirkung von der Erde fernzuhalten.
Ein weiteres Risiko stellen die Supernovae dar. Bei solchen Sternexplosionen entstehen enorme Mengen an hochenergetischer Strahlung, die beim Auftreffen auf unseren Planeten alles Leben auslöschen würde. Aufgrund der verschiedenen Novae-Kategorien gibt es keinen festen Zahlenwert für einen sicheren Abstand. Einige Astronomen halten bereits eine Entfernung von 250 Lichtjahren für riskant. Um diesen Zahlenwert richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass unseren Heimatgalaxie - die Milchstraße - einen Durchmesser von 90.000 Lichtjahren besitzt und die Erde am Rande positioniert ist, wo weniger Supernova-Ereignisse zu erwarten sind.
Noch gefährlicher als Supernovae sind Gammablitze. Würde ein solches Ereignis weniger als 3.000 Lichtjahre entfernt von unserem Sonnensystem sich ereignen, dann käme es auf der Erde mit Sicherheit zu einem Massensterben. Bei Gammablitzen entsteht pro Sekunde genau so viel Energie, wie unsere Sonne in einer Million Jahre abstrahlt! Glücklicherweise wird der Blitz nur in einem engen Kegel emittiert, sodass die Wahrscheinlichkeit die Erde zu treffen, relativ gering ist. Aufgrund der geringen Zeitdauer des Gammablitzes (meist nur wenige Sekunden bis einige Minuten) wäre von der direkten Strahlenwirkung auch nur eine Seite der Erde betroffen.
Auch ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern könnte die Erde bei Annäherung "verschlucken". Wie oben bereits gesagt, ist wegen unserer Randposition in der Milchstraße ein solches Risiko niedriger einzuschätzen, das diese Gravitationsmonster mehr im Zentrum unserer Galaxie vermutet werden.
Das Ende unserer Erde ist jedoch unweigerlich gekommen, wenn sich unsere Sonne dereinst zu einem Roten Riesen aufbläht. Dies wird in ca. 4.000 Millionen Jahre der Fall sein. Neuere Rechnungen der Astrophysiker legen nahe, dass aber bereits in 900 Millionen Jahren, wegen der zunehmenden Hitze, menschliches Leben auf der Erde nicht mehr möglich sein wird.
Ausblick
Es gibt auch noch weitere Phänomene, die das Leben auf der Erde ernsthaft gefährden könnten. Das sind beispielsweise die Eiszeiten, die bislang etwa 500 Mal auftraten und welche Mitteleuropa bis in eine Höhe von tausend Metern vergletschern können. Die letzte Kaltzeit endete vor ca. 20.000 Jahren; die nächste könnte, nach Meinung einiger Glazialforscher, unmittelbar vor der Tür stehen. Die gegenwärtige Sorge um die Erderwärmung relativiert sich vor diesem Hintergrund.
Ob der Homo Sapiens noch eine weitere Million Jahre die Erde bevölkern wird, ist zumindest unsicher. Es gibt renommierte Forscher, die ihm schon viel früher den Untergang prophezeihen. Zu diesen gehört der englische Astrophysiker Stephen Hawkings. Er warnt eindringlich vor den Gefahren des technischen Fortschritts und glaubt, dass die Menschheit bereits in 1000 bis spätestens 10.000 Jahren aussterben wird. Er glaubt ganz generell, dass die Menschen mit ihren diversen Erfindungen (Genetik, Nuklear, Nano, Computer etc.) überfordert sind und damit ihren eigenen Untergang heraufbeschwören werden.
Vielleicht ist das Ende sogar schon näher - nämlich in diesem Jahrhundert.
Lesen Sie meinen nächsten und letzten Blog dazu in diesem Jahr!
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