Jacques Bouchard studierte an der Ecole Centrale Paris Kernphysik und trat 1964 der französischen Kernenergieorganisation CEA bei, wo er bis zum Ende seiner beruflichen Laufbahn blieb. Dort erledigte er anfangs Untersuchungen im Bereich der Druckwasserreaktoren und des Brennstoffkreislaufs.
Im Jahr 1988 wurde Bouchard zum Chef des Departements für Schnelle Reaktoren ernannt. Dort förderte er insbesondere die Untersuchungen heterogener Reaktorkerne und die Arbeiten zur Transmutation der Aktiniden. 1990 stieg er zum Direktor DRN für alle CEA-Reaktoren auf und hatte große Verdienste um das Zustandekommen der europäischen Brüterkooperation und des EFR.
Jacques Bouchard
Im Jahr 2004 wechselte er innerhalb des CEA zum Bereich DAM, wo er das Programm zur Simulation von Neutronentransport in Materialien via Großcomputer lancierte. Anschließend war er zuständig für Versuche im Pazifik und für den Aufbau des Hochleistungslaser LMJ.
Im Jahr 2000 kehrte er zum Kerntechnikbereich der CEA zurück, den er bis zu seinem Ruhestand und seiner Ernennung als Sonderberater der CEA-Generaldirektors betreute. Von 2006 bis 2009 war Bouchard Präsident des Forums GIF für die fortgeschrittenen Reaktoren der Generation IV.
Dr. Bouchard vertrat das CEA und sein Land bei einer Vielzahl ranghoher Positionen. Zu nennen ist die Präsidentschaft bei SFEN, sowie beim Beratungskomitee der IAEA sowie bei Kooperationsverträgen mit USA, Japan und den Emiraten. Daneben war der freundliche, Pfeife rauchende gebürtige Burgunder Professor bei der Ecole de Mine in Paris und dort bei seinen Studenten sehr beliebt. Als Anerkennung wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und zum Officier dans l´Ordre National du Mérite.
Jacques Bouchard ist auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris beerdigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen