Samstag, 28. September 2013

Die Klimaforscher sind ratlos

Dieses Wochenende war es wieder so weit: der Weltklimarat IPCC legte seinen Bericht auf den Tisch und versuchte damit die Menschheit aufzurütteln. Das letzte Mal ist ihm das im Jahr 2007 gelungen. Doch diesmal ist vieles anders. Seit 15 Jahren hat die Erderwärmung nicht mehr zugenommen - obwohl die Menschen mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen haben als je zuvor. Dieser Stillstand der Temperaturen bringt die Klimaforscher (und die Klimapolitologen) in arge Erklärungsnöte. Wie bereits durchgesickert ist, kann der neue IPCC-Bericht dafür keine Gründe angeben: Die Klimaforscher sind ratlos!


Die natürlichen Einflüsse

Die Einflüsse auf das Klima - und damit auf die Temperatur an der Erdoberfläche - sind vielfältiger Natur. Die Wärme, welche sich (noch) nicht in einer Temperatursteigerung niederschlägt, könnte sich nach Ansicht der Fachleute in den Tiefen der Ozeane verbergen. Aber deren Modellierung ist schwierig, da man mathematisch die Turbulenzen des Wassers nicht in den Griff bekommt. Die Klimaexperten simulieren die Ozeane daher wie eine Art Senf, der lediglich hin und her wackelt, was natürlich grosse Auswirkungen auf die Rechengenauigkeit und die Ergebnisse hat.

Ein anderer Einflussfaktor ist die Vegetation, also der Bewuchs mit Pflanzen. Wenn man die Wechselwirkung der Fauna in die Klimamodelle einbaut, dann bekommt man automatisch mehr Freiheitsgrade, was nun wieder die Rechenunsicherheit erhöht. Durch mathematische Zufälligkeiten können sich dadurch Ausreisser nach oben oder unten ergeben.

Ein weiteres grosses Problem sind die Wolken. Ihr Einfluss auf die Erdtemperatur ist sehr komplex, weil sie sowohl kühlen als auch wärmen können. Schon bei zwei Prozent mehr Wolken ist der Einfluss auf die globale Mitteltemperatur erheblich.

Auch der Einfluss der industriellen Schwebstoffe, der Aerosole, muss bedacht werden. Sie ändern sich sowohl in der Quantität als auch in der Qualität ständig, weil sie u. a. vom Aufbau der Industrie (Asien!) abhängig sind. Selbst zum heutigen Zeitpunkt kann man beispielsweise noch nicht sagen, wie sich der Zusammenbruch der osteuropäischen Industrie nach 1989 auf die Temperaturen in der Ostsee ausgewirkt haben.

Schliesslich ist noch die Sonne zu erwähnen. Über ihren Einfluss auf die Erdtemperaturen wird trefflich spekuliert. Der SPD-Politiker und RWE-Aufsichtsrat Fritz Vahrenholt hat darüber ein dickes Buch geschrieben ("Die kalte Sonne) und wirft darin dem IPCC nichts weniger als Panikmache vor.


Die menschlichen Einflüsse

Zuweilen drängt sich der Eindruck auf, als seien die Klimaforscher zur Geisel ihres Anfangserfolgs geworden. Alle sechs Jahre legen sie neue Kompendien von über tausend Seiten auf den Tisch der Öffentlichkeit. Darin sind zehntausende von Veröffentlichungen eingearbeitet, mit denen sich tausende von Experten befasst haben. Gelesen werden von den Medienvertretern eigentlich nur die 20 bis 30 Seiten Zusammenfassung, das Executive Summary. Diese wird vorher von den 195 Regierungsvertretern peinlichst genau durchgefilzt und anschliessend "freigegeben".

Und damit fängt die Malaise schon an. Wer von diesen Leuten ist eigentlich kompetent und neutral? Welche Fremdeinflüsse gibt es während dieser Redaktionssitzungen auf den wissenschaftlichen Gehalt des Urtextes? Nicht einmal eine Mitschrift dieser Verhandlungen in Stockholm soll es geben. So gibt der Grüne Politiker  Ott ganz unumwunden zu: "Die Klimapolitik benötigt das Element der Furcht, sonst würde sich kein Politiker mehr dieses Themas annehmen". Damit verwundert es auch nicht, dass sich mancher Forscher bei seiner Arbeit im IPCC fühlt "wie ein Sandwich zwischen Wissenschaft und Politik". Und dann gibt es noch die Alarmisten und Gurus, die jeden Sommer in Deutschland - sei er heiss, kalt oder nass - als direkten Beweis für die Richtigkeit des jeweiligen IPCC-Berichts hinausposaunen. Der Indien-stämmige Mojib Latif sei dafür als Beispiel genannt.


Quo vadis, IPCC?

Nicht wenige glauben, dass es der Klimaforschung ähnlich ergehen könnte wie vor einigen Jahren der Waldforschung. Auch hier wurden wilde Horrorszenarien aufgestellt, einschneidende Forderungen abgeleitet und am Ende war (fast) gar nichts. Der Klimarat sollte sich ernsthaft überlegen, ob es weiterhin notwendig ist, alle sechs Jahre einen tausendseitigen Wälzer auf den Tisch zu legen, der im wesentlichen nur eine marginale Fortschreibung früherer Berichte ist. So beinhaltet der gegenwärtige Bericht als Novität nur die Vermutung, dass das Wasser an den Küsten in Zukunft zwischen 29 und 82 Zentimeter höher sein könnte. Aber erst am Ende dieses Jahrhunderts! Und welche Konsequenz zieht die Generalsekretärin der UN-Klimakonvention, Frau Christiana Figueres, aus dem neuen Bericht? Sie tönt: Der Klimawandel schreitet derzeit schneller und stärker voran als erwartet.

Das klingt alles nicht nach seriöser Wissenschaft. Schliesslich hat man noch immer im Gedächtnis, dass der engere Zirkel des IPCC seit der Veröffentlichung vieler interner Emails und Skandale im Verdacht steht, Alarmismus zu betreiben und beschwichtigende Wissenschaftler mundtot zu machen. Deshalb sollte man ernsthaft an eine Umstrukturierung des IPCC denken. Personelle Verkrustungen sollten aufgebrochen werden, vielleicht sollte man auch die enge Bindung an die UN lösen und die seit Jahrzehnten aufgebaute Monsterbürokratie zerschlagen.

Schliesslich sollte man einsehen, dass es nicht möglich ist, ein so superkomplexes System wie Erde-Atmosphäre-Sonne mathematisch abzubilden oder zu simulieren. Stattdessen sollte man sich kleinere regionale Systeme und ihre - experimentelle - Exploration vornehmen, wie das schon beispielhaft in Jülich und Geesthacht geschieht.







1 Kommentar:

  1. Der Klimarat verwendet Klimamodelle, die nicht in der Lage sind, die Klimaerwärmung vor 11000 Jahren mit bis zu 8 Grad Temperaturanstieg pro Jahrhundert und einen Niveauanstieg der Weltmeere von 120 Metern zu simulieren. Warum? Weil in diesen Modellen CO2 als alleinige Ursache aller Erwärmung postuliert wird, aber vor 11000 Jahren gab es gar keinen CO2 Anstieg. Gruss Drazen

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