Dienstag, 30. Juni 2009
Angela M. und die Atomsuppe
"WAK - Winnackers Alte Klamotte", witzelten einige Chemieverfahrensingenieure, als 1964 für die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) das angeblich veraltete Purex-Verfahren ausgewählt wurde. Zukunftsreicher als die Extraktion auf nasschemischem Wege wären nach Meinung dieser Kritiker das Halogenidverfahren oder die pyrometallurgischen Methoden gewesen. Aber Karl Winnacker, damals mächtiger Chef der Farbwerke Hoechst AG, focht dieser Streit nicht an; er setzte sich durch.
Freilich war mit dieser Entscheidung auch eine Hypothek verbunden. Pro Tonne Reaktoruran erhielt man zwar 948 kg Uran und 10 kg Plutonium als "Wertstoffe" zurück - aber auch jede Menge flüssigen Abfall. Genauer gesagt: ca. 400 Liter Salpetersäure, "gewürzt" mit 41 kg Spaltprodukten, 1 kg Aktiniden, Korrosionsprodukten sowie Restmengen an Uran und Plutonium, da die Trennanlagen naturgemäss nicht vollkommen separieren konnten. Voilà, die berühmte "Atomsuppe"! Kerntechniker bezeichnen diesen Flüssigabfall etwas seriöser als "high active waste concentrate", abgekürzt HAWC.
Von diesem HAWC gab es zum Betriebsende der WAK im Jahr 1990 aber nicht nur einen halben Kubikmeter, sondern deren 80, entsprechend der insgesamt aufgearbeiteten Kernbrennstoffmenge von 206 Tonnen. Nicht unbedingt ein riesiges Volumen an flüssigem Abfall, denn er hätte Platz gefunden in einem "Schwimmbad" von 8 m Länge, 5 m Breite und 2 m Tiefe. Die Erwärmung durch die Eigenstrahlung ist messbar, aber durchaus moderat. Etwa so, als ob hundert Tauchsieder dieses Becken leicht anwärmen würden. Die radioaktive Strahlung ist allerdings ziemlich beträchtlich: ohne Abschirmung hätte man sich diesem Schwimmbad allenfalls auf einem Kilometer nähern dürfen.
Eine glatte Fehlentscheidung während der Bauphase der WAK (1965-70) war der Verzicht auf eine Verglasungsanlage für den HAWC. Flüssigabfall ist per se nicht endlagerfähig, sondern muss vorher verfestigt werden. Die Überführung in den Festzustand durch Verglasen (bzw. Zementieren oder Kalzinieren) ist also unumgänglich. Stattdessen liessen die Manager der Betreibergesellschaft GWK ein sog. Hauptwastelager (HWL) bauen, mit zwei verbunkerten Edelstahlbehältern zur Aufnahme des HAWC. Als diese 1986 gefüllt waren, kam die sog. Lager- und Verdampfungsanlage (LAVA) dazu, die ebenfalls aus zwei abgeschirmten Lagerbehältern bestand. Allein die LAVA kostete damals die Riesensumme von fast 100 Millionen DM, wofür man besser eine Verglasungsanlage finanziert hätte.
Anfangs der neunziger Jahre wurde der Betrieb der WAK eingestellt, nachdem die deutschen Stromerzeuger die Grossanlage Wackersdorf aufgegeben hatten. Die Betriebsmannschaft der GWK beschäftigte sich fortan mit der Stillegung und dem Rückbau ihrer Anlage. Man beschloss damals die 80 cbm HAWC zur Verglasungsanlage "Pamela" ins belgische Mol zu transportieren, die - mit Karlsruher Hilfe! - für die dortige Wiederaufarbeitungsanlage der Eurochemic gebaut worden war. Entsprechende Dienstleistungsverträge wurden abgeschlossen und die Entwicklung des Spezialtransportbehälters CASTOR V/HAWC sowie der Abfüllstation HAWA in Angriff genommen.
Im Rahmen einer vom Bonner Forschungsministerium veranlassten
Umorganisation wurde das Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) 1993 mit der Federführung für die Stilllegung der WAK beauftragt. Von da an nahm das Projekt eine folgenreiche Wende. Zwei ranghohe Manager der KfK hielten das bisher verfolgte Transportkonzept beim HAWC für zu risikoreich und schlugen vor, die Atomsuppe vor Ort in Karlsruhe zu verglasen. (Die Namen dieser beiden Manager sind mir wohl bekannt; ich nenne sie nicht - aus Bescheidenheit.) Strikt dagegen war ein halbes Dutzend, ebenfalls ranghoher Manager, zumeist aus dem Bereich der GWK stammend. ( Auch deren Namen könnte ich noch vollständig aufzählen; ich versage mir dies - aus Barmherzigkeit.) Und wie es eben im wirklichen Leben so ist: die bessere Idee setzt sich durch und der Ober sticht den Unter. Bald wurde beschlossen, die Verglasungseinrichtung VEK vom KfK-Institut INE vorplanen zu lassen und in unmittelbarer Nähe des Lagerbunkers LAVA zu errichten.
Nun war noch die baden-württembergische Landesregierung zu gewinnen, denn eine Verglasungsanlage ist formal eine kerntechnische Einrichtung und bedarf der Genehmigung nach §7 des Atomgesetzes. Die zuständigen Minister waren damals der Wirtschaftsminister Dieter Spöri und der Umweltminister Harald B. Schäfer, beide von der SPD. Zur grossen Überraschung legten sich beide quer. Spöri bekannte sogar in einer Presseerklärung, "dass mit mir der Konzeptionswechsel nicht zu machen ist". Beide verlangten kategorisch, die Atomsuppe, wie früher angedacht, nach Belgien zu transportieren und dort zu verglasen.
In dieser verfahrenen Situation wandte sich die KfK (über das Bonner Forschungsministerium) an die neu ernannte Bundesumweltministerin Angela Merkel. Sie war nach der Bundestagswahl im Oktober 1994 völlig überraschend in dieses Amt gekommen und hatte damit den langjährigen Platzhirsch Klaus Töpfer abgelöst, der zum Bauministerium abgeschoben wurde. Nach kurzer Zeit erhielt der Forschungsminister Rüttgers von Frau Dr. Merkel eine Stellungnahme, die in mehrfacher Hinsicht sehr bemerkenswert war. In einem 4-seitigen, fast persönlich gehaltenem Schreiben (das sie auch selbst unterzeichnete!), bekannte sich die damals 40jährige Ministerin und Physikerin ohne Wenn und Aber zum VEK-Konzept. Sie benannte vorallem das hohe Risiko der erforderlichen 30 Transporte nach Mol, wofür ein neuartiger Castorbehälter für flüssigem Abfall vorgesehen war, der bisher nirgendwo erprobt werden konnte. Sie mutmasste: "Bei einem Störfall könnten diese Transporte erheblich verzögert werden oder gar zu einem nicht vorhersehbaren Zeitpunkt gänzlich scheitern." Die absehbare Projektverzögerung beim Umschwenken auf die Verglasung vor Ort hielt sie demgegenüber für tolerierbar. Die Schlussfolgerung in ihrem Brief war deutlich: "Ich schliesse mich deshalb der Empfehlung an, die Mol-Variante zugunsten der VEK fallen zu lassen."
Ihre klare Stellungnahme veranlasste unter anderem den Parteichef der baden-württembergischen FDP, Walter Döring, sich öffentlich zur VEK zu bekennen. Spöri und Schäfer blieben allerdings stur bei ihren Positionen und wurden bei der Landtagswahl im Sommer 1996 dafür hart abgestraft. Nur 25,1 % der Stimmen erhielten die Genossen, womit der Weg frei war für eine Koalition zwischen CDU und FDP. Und auch die atomrechtliche Genehmigung für die Verglasungsanlage schien nun erreichbar zu sein, denn Döring galt als designierter Wirtschaftminister und der CDU-Mann Schaufler als Umweltminister. An den strahlenden Gesichtern am Tag nach der Wahl konnte man ablesen, dass viele Mitarbeiter im VEK-Bereich auf diese politische Traumkombination ihre Hoffnungen gesetzt hatten.
Aber bevor Döring und Schaufler zu Ministern ernannt werden konnten, musste der CDU-Chef Erwin Teufel erst noch zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt werden. Und dabei kam es zum Eklat. Bei der (geheimen) Abstimmung am 12. Juni 1996 erhielte Teufel eine Stimme weniger als zur Mehrheit erforderlich; er war also nicht gewählt worden. Über die Gründe wurde viel gerätselt. Einige Journalisten meinten, Teufel habe altgediente CDU´ler in seiner Kabinettsliste nicht ausreichend berücksichtigt; andere waren der Meinung, das kitzlige Gleichgewicht zwischen den beiden Landesteilen Baden und Württemberg sei nicht gewahrt gewesen.
Sei´s drum, die Wahrheit wird wohl nie mehr ans Licht kommen. Nach dem ersten Schock wurde - zum Ärger der Oppositionsparteien - sogleich eine zweite Abstimmung anberaumt und diesmal klappte es. Teufel erhielt drei Stimmen mehr als erforderlich, zwei Stimmenverweigerer ("U-Boote" genannt) gab es weiterhin.
Der nun wirklich ernannte und für die atomrechtliche Genehmigung zuständige Minister Walter Döring handelte schnell. Nach einer öffentlichen Anhörung wurden die Dienstleistungsverträge mit Mol-Pamela (unter leisem Grummeln der Belgier) gekündigt und die VEK formal als Projekt etabliert. Die Planungsarbeiten dauerten drei Jahre bis 1999; seitdem ist die Anlage im Bau. Demnächst soll sie, wie man hört, in Betrieb gehen.
Und wo sind die politischen Protagonisten geblieben?
Nun, Angela Merkel machte eine steile Karriere und brachte es - nachdem Kohl und Schäuble sich durch die Spendenaffäre selbst deaktivierten - bis zur Bundeskanzlerin. Zumindest bis zum 27. September diesen Jahres.
Spöri und Schäfer sind abgetaucht; vielleicht geniessen sie ihre Ministerpensionen in der Toskana.
Walter Döring hat sich nach einigen kleineren Affären ganz aus der Politik zurück gezogen und ist jetzt zufriedener Hotelier und Schankwirt in Schwäbisch-Hall.
Erwin Teufel wurde im Wintersemester 2005 - trotz fehlenden Abiturs - an der Hochschule für Philosophie in München zum Philosophiestudium zugelassen. Seit dem Wintersemester 2007 vermehrt er die Zahl der Studienabbrecher.
Mittwoch, 24. Juni 2009
Wasser marsch !
Aquädukte waren eine Spezialität der alten Römer. Sie führten das Wasser bis zu hundert Kilometer weit; meist unterirdisch, teilweise aber auch über Brücken in die grössten Städte des römischen Reiches. Die Hauptstadt Rom wurde allein von elf Aquädukten mit Trinkwasser (und Brauchwasser) versorgt. Drei dieser altehrwürdigen Wasserleitungen sind heute noch in Betrieb. Eine speist die Fontana di Trevi, den Trevi-Brunnen, der vorallem bekannt wurde durch den Filmklassiker "La dolce vita", weil darin zu nächtlicher Stunde die üppige schwedische Filmschauspielerin Anita Ekberg mit ihrem Partner Marcello Mastroianni ein Bad nahm. Sinnigerweise heisst diese Wasserleitung "aqua virgo", weil eine Jungfrau (virgo) den Weg zu der besonders reinen Quelle gezeigt haben soll.
Der Ausgangspunkt eines Aquädukts war immer das Quellhaus (lat. caput), die Mündung ein Hochpunkt in der Stadt, zumeist ein Wasserturm mit einem Verteiler (castellum). Da das Wasser vom Anfangs- zum Endpunkt stetig fliessen musste, benötigte die Leitung - egal ob unterirdisch oder überirdisch - ein leichtes, aber stetiges Gefälle. Die von Tunneln durchschnittenen Berge oder die überbrückten Talkessel mussten über Dutzende von Kilometern hinweg ein gleichmässiges Gefälle aufweisen. Dass die römischen Ingenieure dies geschafft haben, verdient heute noch höchste Respekt. So besitzt der oben genannte Pont du Gard ein durchschnittliches Gefälle von nur 24 Zentimetern auf einem Kilometer. Bezogen auf die Gesamtlänge dieser Wasserleitung von 50 km war das Gesamtgefälle nur 12 m, entsprechend 0,2 Promille! Dabei wurde in den Kurven das Gefälle sogar noch weiter erniedrigt, damit das Wasser infolge der Fliehkraft nicht zu weit nach aussen getrieben wurde.
Das wichtigste Hilfsmittel beim Nivellieren während des Baus war der sogenannte Chorobat, eine Art riesige Wasserwaage in Form eines Tisches. Über Kimme und Korn wurde eine mehrere Meter lange Holzrinne anvisiert und danach das Gefälle mit Messlatten im Gelände festgelegt. Der selbsbewusste römische Chef-Wasserwerker Frontinus stellte deshalb sein Aquäduktsystem auch über die damals bekannten Weltwunder wie "die ganz offensichtlich nutzlosen ägyptischen Pyramiden und die griechischen Tempel."
Der Wasserverbrauch im alten Rom war gigantisch. Es mussten nicht nur die Einwohner mit Trinkwasser versorgt werden, sondern auch die mehr als 800 städtischen Thermen - ganz zu schweigen von den Villen der Reichen. So liess Hadrian seine "Villa Adriana" mit Fischteichen, Brunnen, Thermen und sogar mit einem künstlichen See ausstatten. Unter dem Kolosseum im Stadtzentrum von Rom sind die Archäologen auf grosskalibrige Röhren gestossen, weshalb vermutet wird, dass in diesem Amphitheater der Kampfplatz der Gladiatoren und Bären gelegentlich auch geflutet wurde, um "Seeschlachten" zu veranstalten. Rechnerische Abschätzungen ergaben, dass - bezogen auf den Kopf der Bevölkerung - die Römer fünfmal mehr Wasser verbraucht haben als ein derzeitiger Mitteleuropäer!
Trotzdem, oder gerade deshalb, wurde auch immer wieder Wasser gestohlen. Der vom Senat eingesetzte Wasserwart (curator aquarum) sah für Wasserraub herbe Strafen vor, aber die Einfallskraft der Diebe war beträchtlich. Insbesondere bei Aquädukten im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Felder, kamen die Grundstücksbesitzer immer wieder in die Versuchung, die öffentlichen Leitungen anzuzapfen. Zur Kappung dieser by-Pässe wurde nach schriftlichen Aufzeichnungen eine Menge Blei verbraucht.
Womit wir bei dem Werkstoff und chemischen Element wären, worüber heute noch heftig diskutiert wird: das Blei. Die Römer verwendeten vorallem für die Rohrleitungen innerhalb des Stadtgebiets das leicht formbare und nicht rostende Metall Blei und zwar in rauen Mengen. Für eine Leitung vom Sammelbecken zum Forum Romanum, knapp zwei Kilometer lang, wurden beispielsweise mehr als 200 Tonnen Blei zu Rohren verpresst. Über die gesundheitlichen Gefahren von Trinkwasserleitungen aus Blei warnte bereits vor zweitausend Jahren der römische Architekt und Ingenieur Vitruv. Er beobachtete die hohe Mortalitätsrate der Arbeiter in den Bleiminen und erkannte die toxische Wirkung dieses Elements. Trotzdem ist seine Vermutung auch heute noch nicht gesichert, denn in vielen untersuchten Skeletten von beerdigten römischen Bürgern wurden keine Spuren von Bleivergiftungen gefunden. Vielleicht auch deshalb, weil sich die Rohre im Betrieb rasch mit Kalk überzogen, was den direkten Kontakt des Wassers mit dem Blei verhinderte.
Dies hat jedoch einen US-amerikanischen Untersuchungsausschuss für Umweltqualität nicht daran gehindert, eine gewagte Hypothese aufzustellen. Die Abgeordneten glaubten, die Unfruchtbarkeit und geistige Verwirrung mancher römischer Kaiser könnte durch Bleivergiftung hervorgerufen worden sein und zum Untergang des römischen Weltreiches geführt haben.
Ist diese Vermutung richtig, so scheinen auch heute noch
manche Politiker mit Blei in Verbindung zu stehen.
Sonntag, 21. Juni 2009
Wildes Quattrocento
Hundertausende deutscher Urlauber besuchen jedes Jahr diesen Badeort in Mittelitalien. Wenige haben das Verlangen den hundert Meter breiten Sandstreifen zu verlassen, etwa um das Landesinnere zu explorieren. Das ist schade, denn "die Marken" - so heisst diese Region - sind zwar bergig und deshalb mühsam zu durchwandern, aber sie bieten viele historische Sehenswürdigkeiten.
Eine davon, gerade mal 30 Kilometer Luftlinie von Rimini entfernt, ist das Städtchen Urbino. Mit seinen Renaissancebauten ist es einzigartig in Italien und wurde deshalb 1998 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Neben den gerade mal 15.000 Einwohnern beleben während der Semester 24.000 Studenten die Gassen und Plätze der musealen Altstadt. Die schon 1507 gegründete Universität residiert noch heute in den Gebäuden aus der Renaissance.
Urbino erlebte seine Blütezeit unter der Herrschaft des Grafen und späteren Herzogs Federico da Montefeltro, der dort 1422 geboren wurde, also im sogenannten Quattrocento. (Die italienischen Historiker bezeichnen die Zeit der Frührenaissance zwischen 1400 und 1500 als Quattrocento, während man in Deutschland vom 15. Jahrhundert spricht.) In den letzten 20 Lebensjahren hat Federico seine Residenz, eine vormals konventionelle alte Burgfestung, zu einer Palastanlage im Stil der Renaissance umbauen lassen, welche die Bewunderung und sogar den Neid der hochnäsigen Florentiner erregt hat.
Der "Palazzo Ducale" des Herzogs war nicht nur eine Verschönerung der existierenden Burg, sondern eine architektonische Neuerfindung fürstlichen Wohnens. Es war die erste Residenz dieser Epoche, welche mit ihren Räumen die Rangfolge des Hofstaates abbildete. Federico logierte im "piano nobile"; alles, was mit Arbeit zu tun hatte (Küche, Stallungen, Gesinde etc.), war ins Untergeschoss verlegt. Kein anderer Palast in Italien hielt bis dahin ähnlich helle, luftige und harmonisch proportionierte Innenräume bereit. Hinzu kam eine Bibliothek mit wertvollsten Handschriften, welche allein so viel kostete, wie ein Palast in Mailand.
Spätestens hier muss man die Frage stellen, wie der Provinzfürst Federico das alles finanziell stemmen konnte. Die landwirtschaftlichen Erträge und die Steuereinnahmen seiner kleinen Region waren gering. Das Land war übervölkert und viele junge Männer fanden keine Arbeit. Dies jedoch war der Umstand, den der Herzog nutzte: er stellte aus Freiwilligen eine Söldnerarmee auf und bot seine Dienste als "Condottiere", als Söldnerführer an.
Und der angebotene Exportartikel Urbinos - militärische Ressoucen - fand reissenden Absatz. Insbesondere bei den damals fünf grössten Stadtstaaten Italiens, nämlich Mailand, Venedig, Florenz, Neapel und dem Kirchenstaat Rom - das italienische Pentagramm. Sie waren durch den Orienthandel reich geworden, aber da sie nur schwache Streitkräfte unterhielten, wurden sie immer wieder zum Angriffsziel neidischer Nachbarn und fremder Mächte. Der regierende Adel suchte seine Städte durch Anmieten von Söldnertruppen zu verteidigen, mit denen deshalb eine "condotta" (Söldnervertrag) abgeschlosen wurde.
Federico da Montefeltro war mit seinen Urbanesen und ausländischen Söldnern - welche z. T. sogar aus dem Schwäbischen kamen - der berühmteste Condottiere seiner Zeit. Dazu beigetragen hat sicherlich sein martialisches Aussehen. Bei einem Turnierunfall in früher Jugend glitt die Lanze des Gegners durch Federicos Visier, zerschmetterte sein Nasenbein unterhalb der Stirn und drang in das rechte Auge ein. Er war numehr einäugig (wie Hannibal) und an Stelle der Nasenwurzel war ein "Nichts". Später malte Piero della Franzesca Federico im Profil und machte "die Nase Italiens" zur Berühmtheit. Das Gemälde ist auch heute noch Anziehungspunkt der Uffizien in Florenz.
Die Truppen der Söldnerführer waren für ihre Launen berüchtigt. Sie wechselten oft die Seiten für bessere Bezahlung und dies nicht nur vor, sondern auch in der Schlacht. Der florentinische Geschichtsphilosoph Machiavelli brachte es in seinem Buch "Il Principe"auf den Punkt: "Ist der Condottiere ein fähiger Feldherr, dann wird er zur Gefahr für seinen Auftraggeber; ist er unfähig, dann führt er den Untergang des Fürsten herbei."
Federico war verhältnismässig vertragstreu (insbes. den römischen Päpsten gegenüber), aber er hatte eine Strategie entwickelt, wie er seine Militäreinnahmen verstetigen bzw. maximieren konnte. So suchte er die grosse, blutige Schlacht zu vermeiden - selbst, wenn ihm der Sieg gewiss gewesen wäre. Zum einen, weil er den Verlust von Soldaten, Pferden und Waffen minimieren wollte, zum anderen, weil er den Gegner auch für zukünftige Kriege "brauchte". Seine Kriegsführung zielte nicht auf Vernichtung sondern auf Abnützung und Ermattung der gegnerischen Kräfte. Die Taktik war ein ständigen Hin und Her, ein Lauern, Anschleichen, Täuschen und Hinhalten des Gegners. Ausweichen, scheinbarer Rückzug und dann wieder schnelles Vorstossen gehörte zu den Regeln seiner Kriegsführung. Es war eine Art Katz- und Mausspiel. Dazwischen versuchte er möglichst viele Gefangene zu machen, die er später gegen Lösegeld frei liess. Das gegnerische Land wurde systematisch geplündert. Jeder Kampfeinheit (mit drei Soldaten und einem Reiter) folgte der "saccomano", der Sackträger bzw. der Plünderer, welcher alles zusammen raffte, was ihm irgendwie wertvoll erschien.
Dank der fortwährenden Kriege wurde Federico zu einem reichen, ja schwerreichen Mann. In "guten Jahren", also wenn Kriege geführt wurden und kein Friede herrschte, übertrafen seine Einkünfte bisweilen die Reingewinne der Medici-Banker in Florenz. Garantiert war bei ihm stets die persönliche Auftragsausführung. Selbst als 60-jähriger bei den Ferrara-Kriegen, quälte er sich noch, mit Gicht in den Knochen, auf sein Streitross. Eben nach dem Motto: "Chef kocht selbst." Zu Tode kam er nicht durch Feindeshand, sondern durch Malaria im Jahre 1482.
Aus heutiger Sicht könnte man Federico da Montefeltro & Co. als ein militärisches Wirtschaftsunternehmen beschreiben, spezialisiert auf das leasing von Söldnertruppen und Kriegsgerät. Als wichtigtes Produkt bot die Firma ihrem jeweiligen Kunden (zeitweilige) Sicherheit an. Die Einkünfte, abzüglich der Soldkosten für die Soldaten gingen an Architekten, Maler sowie sonstige Künstler und Handwerker, woraus dann der noch heute zu bestaunende Renaissancepalast in Urbino bei Rimini entstand.
Heute würde man sagen:
Federico betrieb Kultursponsoring!
Sonntag, 14. Juni 2009
Vor 2000 Jahren
Auch der Ort des grausigen Geschehens ist noch nicht eindeutig lokalisiert. In den Geschichtsbüchern ist sie als die "Schlacht im Teutoburger Wald" vermerkt, aber dieser Gebirgszug ist sehr langgestreckt und in seinem Umfeld streiten sich über 700 Gemeinden um die "Ehre", das historische Schlachtfeld gewesen zu sein. Derzeitiger Favorit bei den meisten Archäologen sind die Kalkrieser Berge, nördlich von Osnabrück.
Es war die heftigste Niederlage, welche die Römer zur Zeit ihrer grössten Machtentfaltung hinzunehmen hatten. Augustus war Kaiser in Rom und (als Octavian) unmittelbarer Nachfolger des legendären Julius Caesar, welcher ganz Gallien, das heutige Frankreich, erobert hatte. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtete in seinen "Annalen" zwar über diese Schlacht sowie über Leben und Tod des Germanenfürsten Arminius, aber die Aufzeichnungen wurden erst im 16. Jahrhundert, zur Zeit der Renaissance, in einigen Klosterbibliotheken entdeckt - u.a. von dem Humanisten Ulrich von Hutten. Seiner Meinung nach hatte "Hermann der Cherusker", wie Armin seither genannt wird, die Romanisierung Germaniens verhindert. Aus Arminius resp. Hermann wurde dadurch ein deutscher Nationalheld.
Der Anlass für die Schlacht im Teutoburger Wald war vergleichsweise trivial. Einige Germanenstämme in der norddeutschen Tiefebene - die Marser Brukterer und Cherusker - leisteten sich (aus römischer Sicht) nicht hinnehmbare Übergriffe und Quintilius Varus, der römische Feldherr mit seinen Legionen am Rhein beschloss, diesen Barbaren eine Lektion zu erteilen. Mit drei Legionen, samt Tross und Reiter um die 30.000 Mann, begann er im Sommer des Jahres 9 n.Chr. westwärts zu ziehen. "Klugerweise" befand sich in seinem Heer auch eine Truppe des Arminius. Dieser war zwar Cherusker von Geburt, aber weil ihn sein Vater in früher Jugend zur Ausbildung nach Rom geschickt hatte, war er mittlerweile römischer Bürger und Ritter geworden. Er sollte, da er die Geografie seiner Heimat immer noch bestens kannte, Varus den Weg, vorbei an den Sümpfen und Mooren, zeigen.
Das war ein schlimmer Fehler von Varus, denn Arminius hatte sich bereits seit einiger Zeit innerlich vom Römertum abgewendet und schmiedete insgeheim mit den genannten drei Clans Aufstandspläne. Wie es Arminius gelang mit den weit auseinander siedelnden und zumeist verfeindeten Stämmen zu kommunizieren sowie sie auf seine Seite zu ziehen ist ein Rätsel, spricht aber für seine Führungsqualitäten.
Alles weitere wissen wir von Tacitus. Der listenreiche Arminius führte die römischen Legionen durch eine bergreiche Landschaft mit engen Wegen, in denen sich die übliche strenge Marschordnung der Kohorten mangels Platz auflösen musste. An einer besonders unübersichtlichen Stelle schlugen die germanischer Kämpfer plötzlich zu und versetzten den total überraschten Römern die ersten Blessuren. Es entwickelte sich über drei Tage hinweg ein Katz- und Maus- Spiel, währenddessen es den Legionären nie gelang, ihre gefürchtete Kampfformation aufzubauen. Hinzu kam noch ein Dauerregen, bei dem die schwerbewaffneten Legionäre im Morast einsanken und zur leichten Zielscheibe der flexibel operierenden Germanen wurden.
Das Ende ist bekannt. Das gesamte Römerheer wurde aufgerieben und - wie damals üblich - abgeschlachtet. Varus und seine Unterhäuptlinge stürzten sich in die eigenen Schwerter, um den massakrierenden Barbaren nicht in die Hände zu fallen. Der abgeschlagene Kopf von Varus wurde sogar nach Rom geschickt, was Augustus zu dem legendären Ausruf veranlasste: "Varus, oh Varus, gib mir die Legionen wieder!" (Beziehungsweise, da er ja fliessend lateinisch sprechen konnte: "Vare, Vare, legiones redde!" - Vokativ und Imperativ).
Das politische Rom war in Schockstarre. Man befürchtete alsbald den nächsten Germanenangriff auf die römischen Niederlassungen zwischen Mainz, Köln und Xanten. Einige prophezeiten sogar den Abfall Galliens. Aber dazu kam es nicht. Die siegreichen germanischen Stämme gaben sich zunächst der Plünderung des Schlachtfelds hin. Und das mit einer solchen Intensität, dass die Archäologen bislang Mühe haben grössere Artefakte zu finden, um damit das Schlachtfeld eindeutig zu identifizieren. Danach verfielen die Clans wieder in ihre gewohnten Streitereien und führten ihre Stammeskriege fort. Nicht lange, denn wenige Jahre später, um 15 n.Chr. hatten sich die Römer wieder von ihren Schrecken erholt. Die rheinischen Legionen wurden nicht nur ersetzt, sondern sogar aufgestockt und der junge Heerführer Germanicus erteilte den Germanenstämmen eine Lehre, indem er sie vernichtend schlug. Die Schmach vom Teutoburger Wald war ausgelöscht und blieb für das römische Weltreich ohne Konsequenzen.
Was geschah mit Arminius in dieser Zeit? Nun, er wollte die Cherusker, Brukterer und Marser zusammenführen, aber die Clanfürsten liessen dies nicht zu. Man raubte ihm sogar seine geliebte Gattin Thusnelda und verschleppte sie nach Rom, wo sie mit ihrem jungen Sohn im Triumpfzug dem johlenden Plebs gezeigt wurde. (In der modernen Jugendsprache ist sie als "Tussi" weiterhin präsent.) Isoliert und angefeindet wurde Arminius im Alter von 37 Jahren von den eigenen Verwandten ermordet. Ein klägliches Ende.
Zum deutschen Nationalhelden wurde Arminius im 19. Jahrhundert zur Zeit der Romantik und der deutschen Einigung. Der Schriftsteller Heinrich von Kleist schrieb das Drama "Die Hermansschlacht" und der Komponist Georg Friedrich Händel die Oper "Arminio". Das zehnstrophige Gedicht von Josef Viktor von Scheffel "Als die Römer frech geworden, sim-serim, sim-sim, sim-sim..." ging zwar nicht in die Literaturgeschichte ein, wurde aber vertont zu einem beliebten Studentenlied.
Schliesslich entstand der Wunsch nach einem heroischen Denkmal. Mit finanzieller Unterstützung des Kaisers Wilhelm I. wurde es 1875 realisiert. Der Koloss steht auf einer Anhöhe bei Detmold und erhebt sich 54 Meter in den Himmel. Ein behelmter Krieger, 237 Zentner schwer und ein 7 Meter langes Schwert reckend, richtet seine strengen Blicke - nein, nicht nach dem Süden, wo die bösen Römer zuhause waren - sondern nach Südwesten, ins französische Paris, das man kurz zuvor in einem Blitzkrieg bezwungen hatte. Die Franzosen waren irritiert, aber konterten subtil und clever. Elf Jahre später fertigten sie eine ähnlich schauderhafte Kolossalstatue an - allerdings mit dem Unterschied, dass darauf eine Frau eine Fackel trug - und schenkten sie den Amerikanern. Dort, im quierligen New York, wird die Freiheitsstatue heute noch von den Einwohnern und Touristen bewundert und bestiegen.
Dagegen liegt das Hermannsdenkmal etwas abseits und hat mit der Zeit ein etwas altdeutsch-muffiges Image angenommen. Sei´s drum, den Radfahrvereinen von Bramsche, Lemgo und Paderborn ist das Monument immer noch eine Tagestour wert.
Dort angekommen kaufen sie gerne zur Stärkung die regionale luftgetrocknete Mettwurst, welche als "Harter Hermann" angeboten wird.
Sonntag, 7. Juni 2009
Rätselhafter Pyramidenbau
Vierzig Jahrhunderte blicken auf Euch herab."
So motivierte Napoleon I. im Jahre 1798 seine Soldaten vor Gizeh, im Anblick der Pyramiden und der säbelbewaffneten Mamelucken. Es war das Ende dieser Reitertruppe im Kampf gegen die flintentragenden französischen Karrees. Aber es war auch der Beginn der modernen Ägyptologie, denn Napoleon führte in seinem Heer 160 Gelehrte mit, die man heute wohl als "embedded scientists" bezeichnen würde. Sie brachten reiche wissenschaftliche Ausbeute nach Hause, aber auch ganz konkrete Beute, wie den Dreisprachenstein von Rossette, der ihnen jedoch bald von den Engländern abgejagt wurde und welcher seitdem im britischen Nationalmuseum zu bewundern ist.
Von den knapp hundert Pyramiden, welche heute noch in Ägypten zu sehen sind, ist die nach dem Pharao Cheops benannte die Grösste. Sie ist knapp 150 Meter hoch, die Seitenlängen an der Basis betragen 230 Meter. Es ist das grösste je von Menschen errichtete massive Bauwerk. (Die chinesische Mauer, da langgestreckt, bildet eine Sonderkategorie.) Der Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass sie in 20 Jahren erbaut worden ist.
Und damit beginnt das Problem. Die Grosse Pyramide besteht aus zweieinhalb Millionen Steinblöcken, von denen jeder ziemlich genau ein Volumen von einem Kubikmeter besitzt und dementsprechend etwa zweieinhalb Tonnen schwer ist. Umgerechnet auf die erwähnten 20 Jahre und die jährlich zur Verfügung stehende Arbeitszeit - meistens wurde während der Flutperioden des Nils gearbeitet - waren pro Tag (!) 500 dieser schweren Blöcke zu hauen, zu transportieren und auf der Pyramide in ihre Endstellung zu bringen. Wie die alten Ägypter mit ihren begrenzten technischen Mittels dies geschafft haben, ist heute noch unter den Forschern umstritten und letztlich nicht bekannt.
Die Steinbrüche lagen im nahen Gizeh-Gebirge und im 15 Kilometer entfernten Mokkatam, jenseits des Nils. Zum Abbauen, Bearbeiten und Feinglätten besass man im archaischen Ägypten lediglich Kupferwerkzeuge. Da dieses Metall relativ weich ist, mussten die Meissel etc. nach jeweils hundert Schlägen mühsam nachgehärtet werden. Die bis zu 70 Tonnen schweren Granitblöcke für die Grabkammer wurden in den Steinbrüchen bei Assuan gewonnen und mussten, zur Flutzeit des Nils, auf Booten 600 Kilometer stromabwärts gesteuert werden. Wie das Problem des Einladens und Ausladens gelöst wurde, ist mangels historischer Quellen, weitgehend unbekannt.
Das allergrösste Problem war sicherlich der Transport der Steine vom linken Nilufer zur jeweiligen Position auf der, in die Höhe wachsenden, Pyramide. Geht man davon aus, dass technische Geräte, wie der Flaschenzug (ja, selbst das Rad !) den alten Ägyptern unbekannt waren, dann bleibt als Lösung nur die Rampe übrig. Vermutlich hat man die Steinblöcke auf hölzerne Schlitten gesetzt und mit Seilen aus Palmfasern und entsprechend vielen Menschen zur gewünschten Pyramidenposition hochgezogen.
Damit eine solche Rampe angemessen funktioniert, muss ihre Steigung innerhalb des sogenannten "Reibungswinkels" bleiben, sodass die Ladung, falls etwas schief läuft, nicht rückwärts hinunter gleitet. Dabei versteht man unter dem Reibungswinkel jenen Neigungswinkel der Rampe, bei dem ein Körper anfängt, von selbst abwärts zu rutschen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Steigung, bei einer geschmierten glatten Oberfläche, 5 Prozent nicht übersteigen darf.
Und hier eröffnet sich ein weiteres Problem: die Rampe hätte gewaltige Ausmasse haben müssen, um richtig funktionieren zu können. Bei der erwähnten maximalen Steigung von 5 Prozent wäre sie drei Kilometer lang gewesen. Das Volumen einer solchen Rampe würde auf 20 Millionen Kubikmeter hinauslaufen, fast das zehnfache des Bauvolumens der Pyramide selbst. Aufbau und Abbau einer solch gigantischen Baurampe hätte die eigentliche Errichtungsarbeit der Pyramide damit glatt in den Schatten gestellt.
Deswegen suchen die Ägyptologen nach architektonischen Auswegen, um so lange Rampen zu vermeiden. Vorgeschlagen wurden "umhüllende Rampen", die sich aussen rechtwinkelig an die Pyramide anschmiegen und mit ihr hochwachsen. In ähnlicher Weise kann man sich eine "innere Rampe" vorstellen, die im Inneren des Bauwerks verläuft. Die für den Rampenbau benötigen Geröllmengen sind dann zwar geringer, aber immer noch beträchtlich.
Egal, wie die Steinblöcke zur Pyramide kamen, es blieb die Aufgabe jeden Tag rd. 500 dieser Quader exakt an ihren Platz zu positionieren. Umgerechnet ist dies etwa ein Stein pro Minute (!), der endbehauen und geometrisch exakt platziert werden musste. Insbesondere die 115.000 Blöcke der äusseren Verkleidung waren schwierig zu ihrer Einbaustelle emporzuschleifen und einzubetten. Trotzdem sind die Steinfugen so dicht, dass es kaum gelingt, eine Rasierklinge hindurch zu schieben. Die ägyptischen Steinmetze und Maurer müssen wahre Künstler gewesen sein.
Um all diese Arbeitsvorgänge zu planen und zeitlich zu koordinieren, bedurfte es der Organisationsgabe eines Genies. Die Männer in den Steinbrüchen, auf den Booten, an den Rampen sowie die Steinmetze und Schmiede mussten ständig mit Arbeit versorgt werden - und zwar ohne Zuhilfenahme von Computern und Handys. Kurz, es war Generalstabsarbeit grössten Stils - aber mit primitivsten Mitteln - zu leisten. Da waren Superprojektleiter am Werk!
Leider besitzen wir, von wenigen Steinabbildungen abgesehen, keine überlieferten Informationen, wie die alten Ägypter dieses gigantische Werk vollbracht haben. Die Forscher tappen im Dunkeln und sind auf Vermutungen und Hypothesen angewiesen.
Ignoramus, ignorabimus?