Die Vorgänge im Weltall werden durch die Naturgesetze bestimmt, wie die Allgemeine und die Spezielle Relativitätstheorie. In der Mikrowelt, innerhalb der Atome, beschreibt die Quantenmechanik das Geschehen. Bei diesen Gesetzmässigkeiten tauchen etwa ein Dutzend physikalischer Grössen auf, welche sich weder räumlich noch zeitlich ändern. Man nennt sie die Naturkonstanten. Zu ihnen gehören beispielsweise die Lichtgeschwindigkeit, die Ruhemasse des Neutrons, das magnetische Moment des Protons, die spezifische Ladung des Elektrons, die Gravitationskonstante u.a.m. Es ist nicht übertrieben zu sagen: die Naturkonstanten determinieren unsere belebte und unbelebte Welt. Die Zahlenwerte dieser Konstanten sind über zehn und mehr Stellen bekannt. Es sind durchweg "krumme" Zahlen, die über mehr als 40(!) Zehnerpotenzen differieren.
Die Physiker haben sich vor einigen Jahren die Frage gestellt, was wohl passieren würde, wenn man die Zahlenwerte dieser Naturkonstanten - gedanklich - leicht variieren würde. Wenn man etwa die Gravitationskonstante 3 % grösser, die Ladung des Elektrons um 5 % kleiner machen würde. Die Konsequenzen wären enorm. Die Lebensdauer unserer Sonne würde sich von 10 Milliarden Jahre auf nur noch 10 Millionen verkürzen; zur Ausbildung des Lebens auf dem Planeten Erde reichte diese Zeitdauer bei weitem nicht aus. Im Falle des Elektrons wäre die Bindung der Atome gestört und es käme nicht zur Bildung der so lebenswichtigen Kohlenstoffmoleküle. Also: schon geringfügige Änderungen der "Grundeinstellung" der Naturkonstanten würde unser Universum zerstören bzw. hätte es gar nicht erst entstehen lassen.
Diese bemerkenswerte Harmonie zwischen der Struktur des Universums und den Bedürfnissen seiner Bewohner wird als "anthropisches Prinzip" bezeichnet. Es liegt auf der Grenzfläche zwischen Physik, Philosophie und Theologie. Die Vertreter der beiden letztgenannten Fächer gehen in seiner Interpretation noch einen Schritt weiter, indem sie (die Philosophen) behaupten: "Eben weil es in unserem Universum Leben gibt, können die Naturkonstanten Werte annehmen, welche die Existenz dieses Lebens möglich machen." Die Theologen, kaum verwunderlich, machen den nächsten ultimativen Schritt, indem sie feststellen: "Hinter dem anthropischen Prinzip steht das Wirken Gottes, dessen Ziel von Anfang an die Erschaffung des Lebens war."
Christliche amerikanische Sekten veranschaulichen das Ganze für ihre Anhänger, indem sie Faltblätter verteilen. Darauf ist ein älterer Herr mit Rauschebart zu sehen, der vor einer Art Banktresor steht und an Knöpfen dreht. Nicht um den Tresor zu öffnen, sondern um unser Weltall "menschenfreundlich" einzustellen. Das Universum eine Fügung Gottes? Die Physiker und mit ihnen die meisten Naturwissenschaftler sind da skeptisch. In der überwiegenden Mehrzahl glauben sie nicht an einen allmächtigen Gott. (Etwas flapsig gesagt: die Arbeitshypothese Gott würde die Physiker arbeitslos machen).
Aber könnte es nicht der pure Zufall sein, welche diese Kombination der Naturkonstanten bewirkt hat, die letztlich zu unserem Universum führte? Kaum glaublich. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr, sehr gering. Eher würde ein Lottospieler ein volles Jahr lang jedes Wochenende einen 6er- Lottogewinn erspielen. Wer soll das glauben?
Den Ausweg aus diesem Dilemma bietet folgende Idee: unser Universum ist ein Teil vieler Universen, des Multiversums. Jedem dieser Universen liegen andere Naturkonstanten und Gesetzmässigkeiten zugrunde. Bei einer riesigen, vielleicht sogar unendlichen Zahl von
Paralleluniversen muss zwangsläufig auch eines dabei sein, dessen Parameterjustierung genau dem unsrigen entspricht. Da wir jedoch prinzipiell nicht über den Rand unseres Weltalls hinaussehen können, werden wir wohl über diese Nachbaruniversen auch nichts in Erfahrung bringen können. (Die Hypothese der verbindenden "Wurmlöcher" bzw. "Schlupflöcher"überlasse ich den Science Fiction-Autoren.)
Ganz banal kann man den Kosmos mit einem sehr grossen Kleidergeschäft vergleichen. Ist die Auswahl der Kleider dort nur umfangreich genug, so sind wir nicht überrascht, wenn wir etwas finden, das uns passt. Sollte sich unser Universum als Teil eines riesigen Multiversums herausstellen, so wären die besonderen Gesetze und Naturkonstanten unseres Weltalls keine Überraschung mehr.
Das einzige Mittel gegen Aberglaube sei die Wissenschaft - sagte der Engländer Henry Thomas Buckle. Dürfen wir ihm angesichts der immer schmaler werdenden Grenze noch glauben?
Samstag, 28. Juni 2008
Freitag, 27. Juni 2008
Das Schicksal unseres Universums
Wie geht es weiter mit unserem Universum? Seit dem Urknall, also seit 13,7 Milliarden Jahren, dehnt es sich schon aus. Wird diese Expansion anhalten? "From here to eternity", wie ein amerikanischer Filmtitel verheisst? Die Kosmologen waren lange Zeit der gegenteiligen Meinung. Sie vermuteten, dass sich die Ausdehnung des Weltalls, wegen der gegenseitigen Anziehung der Galaxien, allmählich abbremsen würde. So wie ein Stein, den man in die Höhe wirft, nach Erreichen seines Gipfelpunkts wieder nach unten fällt, weil ihn die Erde anzieht.
Auch beim Universum kann man sich einen Richtungswechsel vorstellen. Die Expansion würde durch die gravitative Verzögerung allmählich zu einen Ende kommen und in eine Kontraktion übergehen. Die Galaxien und Sterne müssten sich, wegen ihrer Schwerkraft, immer näher kommen und das Universum würde (beschleunigt) in sich zusammen stürzen. Vielleicht in einen Punkt. Vielleicht unter Bildung eines gigantischen Schwarzen Lochs. Vielleicht sogar unter Auslösung eines weiteren Urknalls. Die Amerikaner, praktisch wie sie sind, haben bereits einen anschaulichen Namen für diese kosmologische Katastrophe geprägt: "Big Crunch".
Als die Astronomem, vor wenigen Jahren erst, ihre Teleskope auf alte Supernova-Explosionen richteten, um die Verminderung der Weltraumexpansion zu messen, gab es eine Riesenüberraschung. Die eperimentellen Ergebnisse waren eindeutig: die Expansion des Universums nimmt keineswegs ab, sie bleibt auch nicht konstant - nein, sie nimmt ganz klar zu. Das heisst konkret: des Ausdehnung unseres Weltalls beschleunigt sich, ein Big Crunch ist nicht zu befürchten.
Es muss also eine - noch unbekannte - Energie geben, welche der Gravitation nicht nur Paroli bietet, sondern sie sogar überkompensiert. Die Astrophysiker nennen sie "Dunkle Energie", weil die Träger dieser Energie keine elektromagnetischen Wellen abstrahlen, also dunkel und nicht zu sehen sind. Die berühmte kosmologische Konstante von Albert Einstein schien wieder auferstanden zu sein, allerdings unter anderen Umständen.
Es ist unwahrscheinlich, dass Dunkle Energie künstlich im Labor erzeugt werden kann, zumindest nicht in naher Zukunft. Eine entscheidende Frage ist, ob die Dunkle Energie unveränderlich ist. Falls dies zutreffen sollte, so hätte dies zur Folge, dass sich unser Universum bis in alle Ewigkeit ausdehnt! Man nimmt derzeit an, dass 70 % des Universums aus Dunkler Energie besteht; dann folgen mit 25 % die schon beschriebene Dunkle Materie. Lediglich 5 % ist sichtbare Materie, aus der die Galaxien, die Sterne und die Lebewesen geformt sind!
Unterstellen wir mal diese ungehemmte Expansion unseres Weltalls, was würde dann passieren? Nun, da die Zeit als limitierender Faktor entfällt, kann man sich vieles vorstellen. ("Die Ewigkeit ist lang, besonders zum Ende hin", sagte Woody Allen einmal in einem seiner Filme.) Ernsthaft gesprochen, alle derzeit leuchtenden Sonnen würden in, schätzungsweise, einer Billion Jahre, wegen Brennstoffmangel verlöschen. Neue kämen hinzu, aber wenn die interstellare Materie aufgebraucht sein wird, dann wird es allmählich dunkel - und kalt - im Weltraum werden. Leben, wie wir es verstehen, wäre nicht mehr möglich. Vielleicht bilden sich neue Entwicklungsstufen heraus, was angesichts der riesigen Zeiträume, die zur Verfügung stehen, nicht unmöglich ist. Aber dieses "neue Leben" sähe ganz anders aus; es hätte keine Ähnlichkeit mit jenem, das wir kennen.
Bei den Sonnensystemen würden würden längst ausgeglühte Planeten( wie unsere Erde) um ausgebrannte Sternenreste (wie unsere Sonne) kreisen. Die Galaxien werden sich auf ihren Wege durch das All nahe kommen und miteinander kollidieren. Weil durch Reibung Energie verloren geht, verschmelzen sie schliesslich zu einem riesigen Haufen ungeordneter Sterne.
Falls die Theorien der Kernphysiker stimmen, dann löst sich schliesslich auch die Materie auf. Die Protonen als elementare Bausteine zerfallen und es bleibt nur noch Strahlung übrig. Am Ende gibt es gigantische Schwarze Löcher, die in einem allumfassenden Meer von Photonen und Neutrinos "schwimmen". Sieht so die Ewigkeit aus? Angeblich nicht. Denn nach weiteren 10 hoch 120 Jahren - eine 1 mit 120 Nullen - sollen auch diese Schwarzen Löcher ihr Dasein beenden, indem sie allmählich verdampfen.
Mr. Stephen W. Hawkings hat sich dieses Szenario in seiner Oxforder Studierstube ausgedacht. Und wer von uns Wichten würde diesem Genie widersprechen wollen?
Auch beim Universum kann man sich einen Richtungswechsel vorstellen. Die Expansion würde durch die gravitative Verzögerung allmählich zu einen Ende kommen und in eine Kontraktion übergehen. Die Galaxien und Sterne müssten sich, wegen ihrer Schwerkraft, immer näher kommen und das Universum würde (beschleunigt) in sich zusammen stürzen. Vielleicht in einen Punkt. Vielleicht unter Bildung eines gigantischen Schwarzen Lochs. Vielleicht sogar unter Auslösung eines weiteren Urknalls. Die Amerikaner, praktisch wie sie sind, haben bereits einen anschaulichen Namen für diese kosmologische Katastrophe geprägt: "Big Crunch".
Als die Astronomem, vor wenigen Jahren erst, ihre Teleskope auf alte Supernova-Explosionen richteten, um die Verminderung der Weltraumexpansion zu messen, gab es eine Riesenüberraschung. Die eperimentellen Ergebnisse waren eindeutig: die Expansion des Universums nimmt keineswegs ab, sie bleibt auch nicht konstant - nein, sie nimmt ganz klar zu. Das heisst konkret: des Ausdehnung unseres Weltalls beschleunigt sich, ein Big Crunch ist nicht zu befürchten.
Es muss also eine - noch unbekannte - Energie geben, welche der Gravitation nicht nur Paroli bietet, sondern sie sogar überkompensiert. Die Astrophysiker nennen sie "Dunkle Energie", weil die Träger dieser Energie keine elektromagnetischen Wellen abstrahlen, also dunkel und nicht zu sehen sind. Die berühmte kosmologische Konstante von Albert Einstein schien wieder auferstanden zu sein, allerdings unter anderen Umständen.
Es ist unwahrscheinlich, dass Dunkle Energie künstlich im Labor erzeugt werden kann, zumindest nicht in naher Zukunft. Eine entscheidende Frage ist, ob die Dunkle Energie unveränderlich ist. Falls dies zutreffen sollte, so hätte dies zur Folge, dass sich unser Universum bis in alle Ewigkeit ausdehnt! Man nimmt derzeit an, dass 70 % des Universums aus Dunkler Energie besteht; dann folgen mit 25 % die schon beschriebene Dunkle Materie. Lediglich 5 % ist sichtbare Materie, aus der die Galaxien, die Sterne und die Lebewesen geformt sind!
Unterstellen wir mal diese ungehemmte Expansion unseres Weltalls, was würde dann passieren? Nun, da die Zeit als limitierender Faktor entfällt, kann man sich vieles vorstellen. ("Die Ewigkeit ist lang, besonders zum Ende hin", sagte Woody Allen einmal in einem seiner Filme.) Ernsthaft gesprochen, alle derzeit leuchtenden Sonnen würden in, schätzungsweise, einer Billion Jahre, wegen Brennstoffmangel verlöschen. Neue kämen hinzu, aber wenn die interstellare Materie aufgebraucht sein wird, dann wird es allmählich dunkel - und kalt - im Weltraum werden. Leben, wie wir es verstehen, wäre nicht mehr möglich. Vielleicht bilden sich neue Entwicklungsstufen heraus, was angesichts der riesigen Zeiträume, die zur Verfügung stehen, nicht unmöglich ist. Aber dieses "neue Leben" sähe ganz anders aus; es hätte keine Ähnlichkeit mit jenem, das wir kennen.
Bei den Sonnensystemen würden würden längst ausgeglühte Planeten( wie unsere Erde) um ausgebrannte Sternenreste (wie unsere Sonne) kreisen. Die Galaxien werden sich auf ihren Wege durch das All nahe kommen und miteinander kollidieren. Weil durch Reibung Energie verloren geht, verschmelzen sie schliesslich zu einem riesigen Haufen ungeordneter Sterne.
Falls die Theorien der Kernphysiker stimmen, dann löst sich schliesslich auch die Materie auf. Die Protonen als elementare Bausteine zerfallen und es bleibt nur noch Strahlung übrig. Am Ende gibt es gigantische Schwarze Löcher, die in einem allumfassenden Meer von Photonen und Neutrinos "schwimmen". Sieht so die Ewigkeit aus? Angeblich nicht. Denn nach weiteren 10 hoch 120 Jahren - eine 1 mit 120 Nullen - sollen auch diese Schwarzen Löcher ihr Dasein beenden, indem sie allmählich verdampfen.
Mr. Stephen W. Hawkings hat sich dieses Szenario in seiner Oxforder Studierstube ausgedacht. Und wer von uns Wichten würde diesem Genie widersprechen wollen?
Sonntag, 22. Juni 2008
13,7 Milliarden Jahre ab dem Urknall
Als 3 Minuten nach dem Urknall nahezu die gesamte Materie des Universums in Form von Helium- und Wasserstoffkernen (samt einer Prise weiterer leichter Atomkerne) entstanden war, tat sich eine Zeitlang wenig. Gewiss, das Weltall dehnte sich weiterhin rasend schnell aus - bis zum heutigen Tage - und dabei kühlte sich die Materie immer mehr ab. Es dauerte jedoch fast noch 400.000 Jahre bis es zu einem abermaligen, wichtigen Ereignis kam: nun gelang es den Elektronen, sich den Atomkernen anzuschliessen und es entstanden die ersten chemischen Elemente Wasserstoff und Helium. Die hochenergetischen Lichtquanten, auch Photonen genannt, hatten dies bislang verhindert. Aber jetzt reichte (wegen der Abkühlung) ihre Kraft nicht mehr aus und sie "entkoppelten" sich aus dem Geschehen, wie die Physiker sagen. Dies hatte eine dramatische Folge: das Universum, welches bisher undurchsichtig war, wurde nun (wegen der frei umher fliegenden Lichtteilchen) transparent, licht und klar.
Die amerikanischen Kreationisten und andere strenggläubige Bibelchristen sehen in diesem Ereignis einen "Beweis" für die Heilige Schrift. Dort steht im ersten Buch Mose, der sogenannten Genesis, gleich zu Beginn: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde...und es war finster in der Tiefe...und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht." (1. Mos. 1.1-3). Allerdings nehmen sie an, dass dies erst vor 6.000 Jahren geschehen sei. Die Physiker sind sich jedoch darüber einig, dass seitdem mehr als 13 Milliarden Jahre verstrichen sein müssen.
Nun dauerte es einige weitere hundert Millionen Jahre, bis etwas Signifikantes passierte: kleine Inhomogenitäten im allseitigen Gasnebel des Wasserstoffs und des Heliums verstärkten sich allmählich durch die Gravitation, also die anziehende Schwerkraft, und peu à peu entstanden dabei Materieanhäufungen, die sogenannten Galaxien und zum Teil auch Sterne. Da die Materiemenge im All sich nicht mehr veränderte, mussten sich an anderen Stellen gleichzeitig gewaltige Leerräume bilden. Das Universum strukturierte sich also grossräumig um. Nach heutigen Vorstellungen gibt es mittlerweile rund hundert Milliarden Galaxien, wovon man etwa die Hälfte tatsächlich mit den grössten Fernrohren, wie dem satellitengestützten Hubble-Teleskop, zumeist als Pünktchen erkennen kann. Aus der Ferne betrachtet verleihen sie dem Weltall ein "schwammiges" oder "schaumiges" Aussehen. Galaxien arrangieren sich vorwiegend in Gruppen von Hunderten oder sogar Tausenden. Da sie sich natürlich auch gegenseitig anziehen, kommt es zu gigantischen kosmischen Kollisionen, die vielen von ihnen ein "zerrupftes" Aussehen verleihen.
Eine schöne Galaxie ist demgegenüber unsere Heimatgalaxie, die Milchstrasse. Sie trägt diesen Namen, weil sie, von der Erde aus betrachtet, wie ein quer über das Firmament gesetzter, milchiger Pinselstrich erscheint. Sie ist eine zweiarmige Spiralgalaxie und entstand schon in der Urzeit des Weltgeschehens; ausserdem ist sie mit 100.000 Lichtjahren Ausdehnung relativ gross. Sie besteht aus ca. 400 Milliarden Sonnen und - vermutlich - mindestens ebensovielen Planeten. Unser irdisches Sonnensystem liegt, abgeschirmt vom heissen Zentrum, quasi in einem "kuscheligen Hinterhofbereich" der Milchstrasse. Zwar rast die benachbarte Andromeda-Galaxie auf die Milchstrasse mit 120 Kilometern pro Sekunde zu, aber ich kann mich bei meinen Leser dafür verbürgen, dass für uns daraus vorderhand kein Unheil erwachsen wird, selbst wenn wenn wir das Alter des sagenhaften Methusalem erreichen würden.
Die Galaxien sind die "Kinderstuben" der Sterne. Sie beinhalten riesige ausgedehnte Molekülwolken, die aus irgend einem Zufall etwas dichter sind als ihre Umgebung. Wegen der Schwerkraft fallen sie langsam in sich zusammen, was hunderttausend oder auch einige Millionen Jahre dauern kann. Die Gasbälle vergrössern sich immer mehr und verdichten sich dabei. Im Inneren steigt der Druck auf viele Millionen Atmosphären an und, wenn die Temperatur 15 Millionen Grad erreicht hat, kommt es zur Zündung des Fusionsfeuers. Ein Stern ist geboren, der Millionen, manchmal Milliarden Jahre lang als Sonne das Firmament erhellt. Seine Energie erhält er in erster Linie durch die nukleare Fusion der Wasserstoff- und Heliumkerne, wobei weitere Elemente des Periodensystems, bis hin zum Eisen, aufgebaut werden. Die Sternbildung hält bis heute an; man vermutet, dass jede Galaxie etwa 100 Milliarden strahlende Sonnen beheimatet.
Die Sterne sind von sehr unterschiedlicher Grösse und erstaunlicherweise ist die Lebensdauer der kleinen Sterne viel höher als die der grossen. (Unsere Sonne liegt so etwa in der Mitte.) Kleine Sterne gehen mit ihrem Fusionsbrennstoff sparsam um und brennen - bei dezenter Erwärmung ihrer Umgebung - manchmal 100 Milliarden Jahre oder noch länger. Superschwere Sterne erhitzen dagegen weite Areale und bringen es dadurch auf kaum mehr als eine Million Jahre. Dafür beenden sie ihr Leben mit einem höchst spektakulären Knalleffekt als Super-Nova. Sobald sich im Zentrum einer solchen Sonne der finale Eisenkern gebildet hat, erlischt das Fusionsfeuer und die gesamte äussere Hülle des Riesensterns kracht mit ungeheurer Wucht auf die metallene Mitte. Dabei entsteht eine Schockwellenexplosion, welche über mehrere Wochen heller leuchten kann, als die ganze Galaxie. Der zentrale Eisenkern wird zu einer bizarren Kugel von etwa 10 km Durchmesser zusammen gedrückt: ein superschwerer Neutronenstern ist entstanden. Ein einziger Teelöffel seiner Materie würde auf der Erde mehr als eine Milliarde Tonnen wiegen!
Unserer Sonne bleibtdieses Schicksal erspart; sie wird noch einige Milliarden Jahre so herrlich leuchten wie bisher. Dann aber wird sie sich durch enormes Aufblähen ihrer äusseren Schichten in einen sogenannten Roten Riesen verwandeln. Dabei verschlingt sie den nahen Planeten Merkur und vielleicht auch die Venus. Von der Erde aus wird sie als rot glühender Gasball sichtbar sein, der ein Drittel des Himmels einnimmt. Eine beeindruckende Vorstellung, aber leider werden wir Menschen dies nicht mehr wahrnehmen können. Schon lange vorher hat die Hitze unserer aufgedunsenen Sonne unseren Heimatplaneten verbrannt und die Ozeane verdunsten lassen.
Kommen wir nochmal zurück zum Todeskampf der superschweren Sterne. Die Entstehung einer Super-Nova nach Erlöschen des Fusionsfeuers sowie die anschliessende Bildung eines Neutronensterns, ist nicht die einzige Option für deren Exitus. Manchmal hält auch der Neutronenstern den gigantischen Belastungen der herabfallenden Sternhülle nicht mehr stand und es kommt zur Bildung eines Schwarzen Lochs. Dieses einst spekulative Phänomen wird heute von den Astrophysikern durchaus als real angesehen. Man kann es als astronomisches Objekt definieren, dessen Gravitation so hoch ist, dass selbst die Lichtteilchen (Photonen) darin gefangen werden. Ein Schwarzes Loch ist deshalb für das menschliche Auge nicht sichtbar. Ein Raumfahrer würde es bei seiner Navigation durch den Weltraum nicht sehen, bei unvorsichtiger Überschreitung seines Randes (Ereignishorizont genannt) in das Loch hineingezogen werden und - wie bei der mittelalterlichen Folter - auseinander gerissen werden.
Schwarze Löcher befinden sich vermutlich im Zentrum aller Galaxien und haben etwa die geometrische Ausdehnung unseres Sonnensystems. Von der Schwerkraft her repräsentieren sie aber Millionen, vielleicht sogar Milliarden von Sternen. Und diese Monster lassen sich zudem noch immerwährend füttern. Nicht, wie der sagenhafte Minotaurus, dem die Athener zur Besänftigung regelmässig Jungfrauen in sein Labyrinth zuführen mussten, sondern durch Materiegas, das sich in ihrer Nähe befindet. Dieses wird, ähnlich wie beim Wasserabflussrohr der Badewanne, durch die Schwerkraft in das Schwarze Loch eingestrudelt, leuchtet wegen der hohen Geschwindigkeitszunahme nochmal kurz auf und kann dadurch mit irdischen Teleskopen beobachtet werden.
Schwarze Mini-Löcher sollen demnächst an der Kernforschungsanlage CERN bei Genf erzeugt werden, wenn man Kernteilchen bei hoher Energie aufeinander schiesst. Nach Aussage der dortigen Physiker entsteht dadurch aber keine Gefahr für uns Erdbewohner und für unseren Planeten. Skeptische Zeitgenossen halten jedoch die Propagation dieser kleine Löcher für möglich, mit der Folge der Erzeugung eines grösseren Schwarzen Lochs und des Verschlingens unserer Erde. (Sollten wir alle in drei Jahren noch leben, dann haben die CERN-Physiker recht gehabt.)
Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Astrophysiker mit einem weiteren merkwürdigen Phänomen unseres Weltalls, der sogenannten Dunklen Materie. Sie haben nämlich durch Nachrechnen festgestellt, dass die sichtbare Materie bei weitem nicht ausreichen kann, um die relativ schnelle Bildung der Sterne und Galaxien in der Urzeit zu erklären. Auch die schönen Spiralarme unserer Milchstrasse müssten längst abgerissen sein, weil sie sich viel zu schnell drehen und die Gravitation für den Zusammenhalt (rechnerisch) nicht ausreicht. So hat man die Hypothese aufgestellt, dass es, neben der sichtbaren Materie, noch eine weitere Kategorie - eben die Dunkle Materie - geben müsse, welche mit ihrer Schwerkraft für den Zusammenhalt des Universums sorgt. Aus der Hypothese ist mittlerweile eine starke Vermutung geworden; man nimmt sogar an, dass es im Weltall mindestens 5 mal mehr dunkle Materie gibt als sichtbare. Leider ist sie mit Teleskopen nicht zu beobachten; sie macht sich aber indirekt durch ihre gravitative Wechselwirkung bemerkbar.
Bis vor einiger Zeit glaubte man noch daran, es könnten die Neutrino-Teilchen sein. Von ihnen gibt es zwar ungeheuer viele, aber sie besitzen nur eine geringe Masse, weswegen sie letzlich als Kandidaten für die Dunkle Materie ausscheiden. Auch die im Weltraum umherirrenden, ausgebrannten - und damit unsichtbaren - Sternruinen hatte man im Verdacht. Aber ihrer sind zu wenige. Derzeit konzentriert sich die Suche auf neuartige atomare Teilchen, die sehr wenig mit ihrer Umgebung wechselwirken, welche aber dennoch eine beträchtliche Gravitation ausüben. Sie werden WIMPs genannt und sollen im LHC-Beschleuniger des CERN, der in Kürze in Betrieb geht, erzeugt und nachgewiesen werden.
Der Nobelpreis ist dem Chefwissenschaftler gewiss.
Die amerikanischen Kreationisten und andere strenggläubige Bibelchristen sehen in diesem Ereignis einen "Beweis" für die Heilige Schrift. Dort steht im ersten Buch Mose, der sogenannten Genesis, gleich zu Beginn: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde...und es war finster in der Tiefe...und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht." (1. Mos. 1.1-3). Allerdings nehmen sie an, dass dies erst vor 6.000 Jahren geschehen sei. Die Physiker sind sich jedoch darüber einig, dass seitdem mehr als 13 Milliarden Jahre verstrichen sein müssen.
Nun dauerte es einige weitere hundert Millionen Jahre, bis etwas Signifikantes passierte: kleine Inhomogenitäten im allseitigen Gasnebel des Wasserstoffs und des Heliums verstärkten sich allmählich durch die Gravitation, also die anziehende Schwerkraft, und peu à peu entstanden dabei Materieanhäufungen, die sogenannten Galaxien und zum Teil auch Sterne. Da die Materiemenge im All sich nicht mehr veränderte, mussten sich an anderen Stellen gleichzeitig gewaltige Leerräume bilden. Das Universum strukturierte sich also grossräumig um. Nach heutigen Vorstellungen gibt es mittlerweile rund hundert Milliarden Galaxien, wovon man etwa die Hälfte tatsächlich mit den grössten Fernrohren, wie dem satellitengestützten Hubble-Teleskop, zumeist als Pünktchen erkennen kann. Aus der Ferne betrachtet verleihen sie dem Weltall ein "schwammiges" oder "schaumiges" Aussehen. Galaxien arrangieren sich vorwiegend in Gruppen von Hunderten oder sogar Tausenden. Da sie sich natürlich auch gegenseitig anziehen, kommt es zu gigantischen kosmischen Kollisionen, die vielen von ihnen ein "zerrupftes" Aussehen verleihen.
Eine schöne Galaxie ist demgegenüber unsere Heimatgalaxie, die Milchstrasse. Sie trägt diesen Namen, weil sie, von der Erde aus betrachtet, wie ein quer über das Firmament gesetzter, milchiger Pinselstrich erscheint. Sie ist eine zweiarmige Spiralgalaxie und entstand schon in der Urzeit des Weltgeschehens; ausserdem ist sie mit 100.000 Lichtjahren Ausdehnung relativ gross. Sie besteht aus ca. 400 Milliarden Sonnen und - vermutlich - mindestens ebensovielen Planeten. Unser irdisches Sonnensystem liegt, abgeschirmt vom heissen Zentrum, quasi in einem "kuscheligen Hinterhofbereich" der Milchstrasse. Zwar rast die benachbarte Andromeda-Galaxie auf die Milchstrasse mit 120 Kilometern pro Sekunde zu, aber ich kann mich bei meinen Leser dafür verbürgen, dass für uns daraus vorderhand kein Unheil erwachsen wird, selbst wenn wenn wir das Alter des sagenhaften Methusalem erreichen würden.
Die Galaxien sind die "Kinderstuben" der Sterne. Sie beinhalten riesige ausgedehnte Molekülwolken, die aus irgend einem Zufall etwas dichter sind als ihre Umgebung. Wegen der Schwerkraft fallen sie langsam in sich zusammen, was hunderttausend oder auch einige Millionen Jahre dauern kann. Die Gasbälle vergrössern sich immer mehr und verdichten sich dabei. Im Inneren steigt der Druck auf viele Millionen Atmosphären an und, wenn die Temperatur 15 Millionen Grad erreicht hat, kommt es zur Zündung des Fusionsfeuers. Ein Stern ist geboren, der Millionen, manchmal Milliarden Jahre lang als Sonne das Firmament erhellt. Seine Energie erhält er in erster Linie durch die nukleare Fusion der Wasserstoff- und Heliumkerne, wobei weitere Elemente des Periodensystems, bis hin zum Eisen, aufgebaut werden. Die Sternbildung hält bis heute an; man vermutet, dass jede Galaxie etwa 100 Milliarden strahlende Sonnen beheimatet.
Die Sterne sind von sehr unterschiedlicher Grösse und erstaunlicherweise ist die Lebensdauer der kleinen Sterne viel höher als die der grossen. (Unsere Sonne liegt so etwa in der Mitte.) Kleine Sterne gehen mit ihrem Fusionsbrennstoff sparsam um und brennen - bei dezenter Erwärmung ihrer Umgebung - manchmal 100 Milliarden Jahre oder noch länger. Superschwere Sterne erhitzen dagegen weite Areale und bringen es dadurch auf kaum mehr als eine Million Jahre. Dafür beenden sie ihr Leben mit einem höchst spektakulären Knalleffekt als Super-Nova. Sobald sich im Zentrum einer solchen Sonne der finale Eisenkern gebildet hat, erlischt das Fusionsfeuer und die gesamte äussere Hülle des Riesensterns kracht mit ungeheurer Wucht auf die metallene Mitte. Dabei entsteht eine Schockwellenexplosion, welche über mehrere Wochen heller leuchten kann, als die ganze Galaxie. Der zentrale Eisenkern wird zu einer bizarren Kugel von etwa 10 km Durchmesser zusammen gedrückt: ein superschwerer Neutronenstern ist entstanden. Ein einziger Teelöffel seiner Materie würde auf der Erde mehr als eine Milliarde Tonnen wiegen!
Unserer Sonne bleibtdieses Schicksal erspart; sie wird noch einige Milliarden Jahre so herrlich leuchten wie bisher. Dann aber wird sie sich durch enormes Aufblähen ihrer äusseren Schichten in einen sogenannten Roten Riesen verwandeln. Dabei verschlingt sie den nahen Planeten Merkur und vielleicht auch die Venus. Von der Erde aus wird sie als rot glühender Gasball sichtbar sein, der ein Drittel des Himmels einnimmt. Eine beeindruckende Vorstellung, aber leider werden wir Menschen dies nicht mehr wahrnehmen können. Schon lange vorher hat die Hitze unserer aufgedunsenen Sonne unseren Heimatplaneten verbrannt und die Ozeane verdunsten lassen.
Kommen wir nochmal zurück zum Todeskampf der superschweren Sterne. Die Entstehung einer Super-Nova nach Erlöschen des Fusionsfeuers sowie die anschliessende Bildung eines Neutronensterns, ist nicht die einzige Option für deren Exitus. Manchmal hält auch der Neutronenstern den gigantischen Belastungen der herabfallenden Sternhülle nicht mehr stand und es kommt zur Bildung eines Schwarzen Lochs. Dieses einst spekulative Phänomen wird heute von den Astrophysikern durchaus als real angesehen. Man kann es als astronomisches Objekt definieren, dessen Gravitation so hoch ist, dass selbst die Lichtteilchen (Photonen) darin gefangen werden. Ein Schwarzes Loch ist deshalb für das menschliche Auge nicht sichtbar. Ein Raumfahrer würde es bei seiner Navigation durch den Weltraum nicht sehen, bei unvorsichtiger Überschreitung seines Randes (Ereignishorizont genannt) in das Loch hineingezogen werden und - wie bei der mittelalterlichen Folter - auseinander gerissen werden.
Schwarze Löcher befinden sich vermutlich im Zentrum aller Galaxien und haben etwa die geometrische Ausdehnung unseres Sonnensystems. Von der Schwerkraft her repräsentieren sie aber Millionen, vielleicht sogar Milliarden von Sternen. Und diese Monster lassen sich zudem noch immerwährend füttern. Nicht, wie der sagenhafte Minotaurus, dem die Athener zur Besänftigung regelmässig Jungfrauen in sein Labyrinth zuführen mussten, sondern durch Materiegas, das sich in ihrer Nähe befindet. Dieses wird, ähnlich wie beim Wasserabflussrohr der Badewanne, durch die Schwerkraft in das Schwarze Loch eingestrudelt, leuchtet wegen der hohen Geschwindigkeitszunahme nochmal kurz auf und kann dadurch mit irdischen Teleskopen beobachtet werden.
Schwarze Mini-Löcher sollen demnächst an der Kernforschungsanlage CERN bei Genf erzeugt werden, wenn man Kernteilchen bei hoher Energie aufeinander schiesst. Nach Aussage der dortigen Physiker entsteht dadurch aber keine Gefahr für uns Erdbewohner und für unseren Planeten. Skeptische Zeitgenossen halten jedoch die Propagation dieser kleine Löcher für möglich, mit der Folge der Erzeugung eines grösseren Schwarzen Lochs und des Verschlingens unserer Erde. (Sollten wir alle in drei Jahren noch leben, dann haben die CERN-Physiker recht gehabt.)
Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Astrophysiker mit einem weiteren merkwürdigen Phänomen unseres Weltalls, der sogenannten Dunklen Materie. Sie haben nämlich durch Nachrechnen festgestellt, dass die sichtbare Materie bei weitem nicht ausreichen kann, um die relativ schnelle Bildung der Sterne und Galaxien in der Urzeit zu erklären. Auch die schönen Spiralarme unserer Milchstrasse müssten längst abgerissen sein, weil sie sich viel zu schnell drehen und die Gravitation für den Zusammenhalt (rechnerisch) nicht ausreicht. So hat man die Hypothese aufgestellt, dass es, neben der sichtbaren Materie, noch eine weitere Kategorie - eben die Dunkle Materie - geben müsse, welche mit ihrer Schwerkraft für den Zusammenhalt des Universums sorgt. Aus der Hypothese ist mittlerweile eine starke Vermutung geworden; man nimmt sogar an, dass es im Weltall mindestens 5 mal mehr dunkle Materie gibt als sichtbare. Leider ist sie mit Teleskopen nicht zu beobachten; sie macht sich aber indirekt durch ihre gravitative Wechselwirkung bemerkbar.
Bis vor einiger Zeit glaubte man noch daran, es könnten die Neutrino-Teilchen sein. Von ihnen gibt es zwar ungeheuer viele, aber sie besitzen nur eine geringe Masse, weswegen sie letzlich als Kandidaten für die Dunkle Materie ausscheiden. Auch die im Weltraum umherirrenden, ausgebrannten - und damit unsichtbaren - Sternruinen hatte man im Verdacht. Aber ihrer sind zu wenige. Derzeit konzentriert sich die Suche auf neuartige atomare Teilchen, die sehr wenig mit ihrer Umgebung wechselwirken, welche aber dennoch eine beträchtliche Gravitation ausüben. Sie werden WIMPs genannt und sollen im LHC-Beschleuniger des CERN, der in Kürze in Betrieb geht, erzeugt und nachgewiesen werden.
Der Nobelpreis ist dem Chefwissenschaftler gewiss.
Samstag, 14. Juni 2008
Die ersten 3 Minuten des Universums
Wenn man, wie ich, nur 10 Strassenbahnminuten von der Universität Karlsruhe entfernt wohnt, so ergibt es sich schon, dass man die eine oder andere Vorlesung besucht, welche im Semesterverzeichnis angeboten ist. Früher hat es mich meist zu Vorträgen in Geschichte und Philosophie hingezogen, aber die geisteswissenschaftliche Fakultät wurde in den letzten Jahren personell stark ausgedünnt, wie dies bei einer (technischen) Elite-Uni leider zu erwarten war. So habe ich mich vor einigen Semestern der Astrophysik zugewandt, jener Wissenschaft, welche Astronomie mit Kernphysik vereint und geeignet ist, das Universum, in dem wir leben, von den Galaxien bis zu den Elementarteilchen zu erklären. Gleichzeitig kann ich dadurch mein Physikwissen, das ich vor fast 50 Jahren an den beiden Münchener Universitäten gewonnen habe, wieder etwas auffrischen.
Weil es effizienter ist, besuche ich nicht die Vorlesungen, sondern die Hauptseminare in Astrophysik, wovon pro Semester 2 bis 3 bei verschiedenen Lehrstühlen und Professoren (de Boer, Drexlin, Blümer) angeboten werden. Sie sind von jeweils 10 - 12 Studenten in höheren Semestern besucht, die zu einem vorgegebenen Thema einen Vortrag halten, der am Schluss diskutiert wird. Ich sitze - leicht erkennbar als allerhöchstes Semester - aber mit freundlicher Erlaubnis des Profs im hinteren Bereich, höre zu und stelle gelegentlich eine (mittelschlaue) Frage.
Es erscheint logisch, bei der Beschreibung des Universums mit dem Anfang zu beginnen. Aber so selbstverständlich ist das keineswegs, denn erst seit wenigen Jahrzehnten sind die Physiker wirklich davon überzeugt, dass die "Welt" einen Anfang hatte. Professor Einstein, der Entdecker zweier Relativitätstheorien und manch anderer physikalischer Delikatessen, war lange Zeit der Meinung, dass das Universum statisch und ewig sei. Deshalb war er auch so schockiert als er seine eigene Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitationsformel auf das Weltall anwendete und bei diesen Rechnungen herauskam, dass das Universum instabil war. Im Grunde hätte er das leicht vorhersehen können, denn die vielen Sterne des Alls ziehen sich wegen der Gravitation gegenseitig an und irgendwann, in ferner Zeit, muss es deshalb zu einen Kollaps kommen. Und wo ein Ende ist, da muss auch ein Anfang sein.
Aber so schnell lässt sich ein Einstein nicht von seinem "gefühlten" Wissen abbringen. Flugs fügte er in seine Weltformel ein korrigierendes Glied ein, die berühmte "kosmologische Konstante" und, siehe da, das Universum verhielt sich wieder stabil. Im Grunde war das ein ziemlich krummer mathematischer Trick, denn seine kosmologische Konstante war nichts anderes als eine Art "Anti-Schwerkraft" und diese hielt (formal) die Newtonsche Schwerkraft in schach. Die Sternenwelt konnte dadurch nicht mehr kontrahieren und kollabieren, sondern schwebte fortan im Faust´schen "ewigen Sphärenlauf" dahin. Einige Jahrzehnte später erkannte Einstein seinen Irrtum und bezeichnete ihn freimütig als "die grösste Eselei meines Lebens."
Heute ist es akzeptiertes Wissen unter den Astrophysikern und Kosmologen, dass das Universum vor etwa 13,7 Milliarden Jahren seinen Anfang nahm - und zwar aus einem winzigen Punkt heraus. Diesen Punkt muss man sich wirklich winzig vorstellen: milliardenfach kleiner als einen Atomkern. Die Mathematiker bezeichnen so etwas Kleines als "Singularität"; ihre Formeln versagen an dieser Stelle. Aus einem solchen Punkt entwickelte sich der gesamte Kosmos mit seinen Billionen an Sternen und Galaxien. Wer den Anstoss dazu gab? Man weiss es nicht. Vielleicht war es ein "Gott"? Für einen Forscher ist das jedoch keine gangbare Hypothese. Er mag als Privatmann an Gott glauben, im wissenschaftlichen Bereich darf er ihn nicht als "deus ex machina" bemühen.
Den Augenblick der Weltentstehung bezeichnet man als "Urknall", im Englischen (mit ironischem Unterton) als "Big Bang". Den Urknall sollte man sich keinesfalls als eine Art Superexplosion in einem schon bestehenden Raum vorstellen. Nein, durch ihn entsteht erst Energie und Materie, der Raum spannt sich auf und die Zeit beginnt zu laufen. Deshalb ist auch die beliebte Frage, was vor dem Urknall gewesen sei, physikalisch unsinnig. Vor dem Urknall war das absolute "Nichts"; es gab weder Raum noch Zeit.
Den Zeitablauf nach dem Urknall stellt man sich in etwa so vor: Mit dem Urknall wurde eine ungeheure Menge an (Strahlen-) Energie entlassen, der Raum blähte sich rasend schnell auf und auf der Zeitskala bildeten sich nacheinander etwa ein halbes Dutzend Ereignisphasen heraus, die zu beschreiben Hundertschaften von Physikern ihr gesamtes Berufsleben widmeten. Die Strahlung E wandelte sich sukzessive in die Materie m um, was nach der Einsteinschen Formel E=mc2 physikalisch zulässig ist.
Über verschiedene Zwischenstufen (Quarks, Hadronen etc.) bildeten sich schliesslich die uns vertrauten Elementarteilchen Protonen, Neutronen und Elektronen, nebst Strahlenteilchen wie Neutrinos und Photonen. Weil der Raum durch die Ausdehnung immer grösser wurde, kühlte sich auch die anfängliche Strahlenenergie immer mehr ab und die genannten Materieteilchen "flockten" gewissermassen aus. (So wie die Regentropfen oder die Schneekristalle aus unterkühlten Wasserdampfwolken ausflocken.) Und nun kommt es: in sage und schreibe einer Zehntel Sekunde nach Beginn des Urknalls waren sämtliche Elementarteilchen gebildet, die man zum späteren Aufbau aller Sterne und Galaxien benötigt. Null-komma-eine Sekunde, das ist gerade mal ein Wimpernschlag. Wow!
Aber das ist noch nicht alles. Zur gleichen Zeit bildeten sich aus der "Ursuppe" auch die 4 Kräfte heraus, mit der wir es in dieser Welt zu tun haben. Zuerst spaltete sich die Gravitationskraft ab. Sie ist die bei weitem schwächste Kraft, aber die wichtigste im Universum, denn sie bestimmt die Bahnen der Sterne und der Galaxien. Danach kam es zur Abspaltung der starken Kernkraft (für die Anziehung der Atomkerne), der schwachen Kernkraft (für den radioaktiven Zerfall) sowie der uns aus dem Alltag vertrauten elektromagnetischen Kraft.
Doch der oben geschilderte Phasenablauf hat noch einige Macken, wovon ich zwei kurz erwähnen möchte. Das Universum wäre nach 0,1 sec nämlich noch recht klein, sofern es sich mit Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/sec) aufgespannt hätte. Gerade mal 30.000 km würde es messen, knapp den Umfang unserer Erde. Stattdessen muss es zu diesem Zeitpunkt billiardenfach grösser gewesen sein, denn sonst wäre die Ursuppe noch viel zu heiss für das Auskristallisieren der Elementarteilchen gewesen. Die Physiker behelfen sich, indem sie annehmen, dass sich der Raum kurz nach dem Urknall "inflationär" aufgebläht hat. Innerhalb eines winzigen Zeitraums hat er sich um den gigantischen Faktor von 10 mit 50 Nullen (also 10 hoch 50) ausgedehnt. Das ist durchaus vereinbar mit den Gesetzen der Physik, denn die Lichtgeschwindigkeit ist nur innerhalb des Raumes auf den oben genannten Wert begrenzt, der Raum selbst darf sich sehr viel schneller ausdehnen. Was den Anstoss zu dieser "Phase der Inflation" gab, ist noch nicht ganz geklärt; man spricht von spontaner Symmetriebrechung. Besonders dubios ist, wodurch diese Raumdehnung schliesslich wieder gestoppt werden konnte.
Des weiteren verblüfft die Physiker, wie es überhaupt zur Bildung von Masse kommen konnte. Denn nach ihrem derzeitigen theoretischen Standardmodell hätte sich exakt gleichviel Materie und Antimaterie bilden müssen, also gleichviele positiv und negativ geladene Elementarteilchen. Den Protonen hätten gleichviele Antiprotonen gegenüber stehen müssen, den Elektronen gleichviele Positronen. Diese entgegengesetzt geladenen Teilchen haben die Tendenz sich zu vereinigen und unter Bildung von Strahlenenergie zu "verschwinden" (Annihilation). Wo kommen also die vielen positiv geladenen Protonen und die negativ geladenen Elektronen her, ohne die unser Weltall leer wäre und ohne die es selbstverständlich auch uns Menschen nicht gäbe? Auch diese Frage ist noch nicht endgültig geklärt. Eine erste Antwort darauf hat der russische Physiker und Dissident Andrej Sacharow gegeben. Er brachte eine Hypothese vor, nach der es in einer frühen Phase des Urknalls zu einer leichten Bevorzugung der Materie gegenüber der Antimaterie gekommen ist. Als Folge daraus löschten sich zwar fast alle Teilchen und Antiteilchen aus - aber der Bruchteil von einem Milliardstel blieb übrig und dieser reichte aus, um unser Universum mit Masse zu füllen.
Nach diesen Abschweifungen aber zurück zum Phasenablauf des Urknalls. Wir waren erst beim Zeitpunkt 0,1 sec angelangt; die Elementarteilchen sind gerade gebildet worden. Nun, der Raum dehnte sich weiterhin aus, wenn auch mit weit geringerer Geschwindigkeit als während der Inflationsphase. Und durch die Ausdehnung kühlte er sich ab. Etwa 10 Sekunden nach dem Urknall war er "nur" noch einige Milliarden Grad heiss und eine neue Phase setzte ein: die Fusion. Für die vorher frei umher schwirrenden Protonen und Neutronen war es jetzt kühl genug, sich dauerhaft aneinander zu lagern - unter Abgabe von Energie. Abhängig vom Verhältnis der fusionierenden Protonen und Neutronen bildeten sich verschiedene (leichte) Atomkerne heraus, wobei Helium weit überwog. Da die freien Neutronen nur die kurze Halbwertszeit von 15 Minuten besitzen, verschwanden sie schnell von der Bildfläche und eine Menge (alleinstehender) Protonen blieb übrig, welche die Wasserstoffkerne bildeten.
Diese Phase, welche ungefähr 3 Minuten anhielt, nennen die Fachleute "primordiale Nukleosynthese". Wir Amateure dürfen dazu auch "urzeitliche Atomkernbildung" sagen. In der Bilanz sind am Ende etwa 25 % Helium, 75 % Wasserstoff und geringfügige Spuren einiger leichter Elemente wie Deuterium, Lithium, Beryllium und Bor entstanden. Das genügt für die Bildung einer Sonne, aber eine Erde mit eisenhaltigen Gesteinsbrocken hätte man daraus nicht machen können.
Deshalb gibt es eine Fortsetzung dieses Blogs zum nächsten Wochenende.
Weil es effizienter ist, besuche ich nicht die Vorlesungen, sondern die Hauptseminare in Astrophysik, wovon pro Semester 2 bis 3 bei verschiedenen Lehrstühlen und Professoren (de Boer, Drexlin, Blümer) angeboten werden. Sie sind von jeweils 10 - 12 Studenten in höheren Semestern besucht, die zu einem vorgegebenen Thema einen Vortrag halten, der am Schluss diskutiert wird. Ich sitze - leicht erkennbar als allerhöchstes Semester - aber mit freundlicher Erlaubnis des Profs im hinteren Bereich, höre zu und stelle gelegentlich eine (mittelschlaue) Frage.
Es erscheint logisch, bei der Beschreibung des Universums mit dem Anfang zu beginnen. Aber so selbstverständlich ist das keineswegs, denn erst seit wenigen Jahrzehnten sind die Physiker wirklich davon überzeugt, dass die "Welt" einen Anfang hatte. Professor Einstein, der Entdecker zweier Relativitätstheorien und manch anderer physikalischer Delikatessen, war lange Zeit der Meinung, dass das Universum statisch und ewig sei. Deshalb war er auch so schockiert als er seine eigene Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitationsformel auf das Weltall anwendete und bei diesen Rechnungen herauskam, dass das Universum instabil war. Im Grunde hätte er das leicht vorhersehen können, denn die vielen Sterne des Alls ziehen sich wegen der Gravitation gegenseitig an und irgendwann, in ferner Zeit, muss es deshalb zu einen Kollaps kommen. Und wo ein Ende ist, da muss auch ein Anfang sein.
Aber so schnell lässt sich ein Einstein nicht von seinem "gefühlten" Wissen abbringen. Flugs fügte er in seine Weltformel ein korrigierendes Glied ein, die berühmte "kosmologische Konstante" und, siehe da, das Universum verhielt sich wieder stabil. Im Grunde war das ein ziemlich krummer mathematischer Trick, denn seine kosmologische Konstante war nichts anderes als eine Art "Anti-Schwerkraft" und diese hielt (formal) die Newtonsche Schwerkraft in schach. Die Sternenwelt konnte dadurch nicht mehr kontrahieren und kollabieren, sondern schwebte fortan im Faust´schen "ewigen Sphärenlauf" dahin. Einige Jahrzehnte später erkannte Einstein seinen Irrtum und bezeichnete ihn freimütig als "die grösste Eselei meines Lebens."
Heute ist es akzeptiertes Wissen unter den Astrophysikern und Kosmologen, dass das Universum vor etwa 13,7 Milliarden Jahren seinen Anfang nahm - und zwar aus einem winzigen Punkt heraus. Diesen Punkt muss man sich wirklich winzig vorstellen: milliardenfach kleiner als einen Atomkern. Die Mathematiker bezeichnen so etwas Kleines als "Singularität"; ihre Formeln versagen an dieser Stelle. Aus einem solchen Punkt entwickelte sich der gesamte Kosmos mit seinen Billionen an Sternen und Galaxien. Wer den Anstoss dazu gab? Man weiss es nicht. Vielleicht war es ein "Gott"? Für einen Forscher ist das jedoch keine gangbare Hypothese. Er mag als Privatmann an Gott glauben, im wissenschaftlichen Bereich darf er ihn nicht als "deus ex machina" bemühen.
Den Augenblick der Weltentstehung bezeichnet man als "Urknall", im Englischen (mit ironischem Unterton) als "Big Bang". Den Urknall sollte man sich keinesfalls als eine Art Superexplosion in einem schon bestehenden Raum vorstellen. Nein, durch ihn entsteht erst Energie und Materie, der Raum spannt sich auf und die Zeit beginnt zu laufen. Deshalb ist auch die beliebte Frage, was vor dem Urknall gewesen sei, physikalisch unsinnig. Vor dem Urknall war das absolute "Nichts"; es gab weder Raum noch Zeit.
Den Zeitablauf nach dem Urknall stellt man sich in etwa so vor: Mit dem Urknall wurde eine ungeheure Menge an (Strahlen-) Energie entlassen, der Raum blähte sich rasend schnell auf und auf der Zeitskala bildeten sich nacheinander etwa ein halbes Dutzend Ereignisphasen heraus, die zu beschreiben Hundertschaften von Physikern ihr gesamtes Berufsleben widmeten. Die Strahlung E wandelte sich sukzessive in die Materie m um, was nach der Einsteinschen Formel E=mc2 physikalisch zulässig ist.
Über verschiedene Zwischenstufen (Quarks, Hadronen etc.) bildeten sich schliesslich die uns vertrauten Elementarteilchen Protonen, Neutronen und Elektronen, nebst Strahlenteilchen wie Neutrinos und Photonen. Weil der Raum durch die Ausdehnung immer grösser wurde, kühlte sich auch die anfängliche Strahlenenergie immer mehr ab und die genannten Materieteilchen "flockten" gewissermassen aus. (So wie die Regentropfen oder die Schneekristalle aus unterkühlten Wasserdampfwolken ausflocken.) Und nun kommt es: in sage und schreibe einer Zehntel Sekunde nach Beginn des Urknalls waren sämtliche Elementarteilchen gebildet, die man zum späteren Aufbau aller Sterne und Galaxien benötigt. Null-komma-eine Sekunde, das ist gerade mal ein Wimpernschlag. Wow!
Aber das ist noch nicht alles. Zur gleichen Zeit bildeten sich aus der "Ursuppe" auch die 4 Kräfte heraus, mit der wir es in dieser Welt zu tun haben. Zuerst spaltete sich die Gravitationskraft ab. Sie ist die bei weitem schwächste Kraft, aber die wichtigste im Universum, denn sie bestimmt die Bahnen der Sterne und der Galaxien. Danach kam es zur Abspaltung der starken Kernkraft (für die Anziehung der Atomkerne), der schwachen Kernkraft (für den radioaktiven Zerfall) sowie der uns aus dem Alltag vertrauten elektromagnetischen Kraft.
Doch der oben geschilderte Phasenablauf hat noch einige Macken, wovon ich zwei kurz erwähnen möchte. Das Universum wäre nach 0,1 sec nämlich noch recht klein, sofern es sich mit Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/sec) aufgespannt hätte. Gerade mal 30.000 km würde es messen, knapp den Umfang unserer Erde. Stattdessen muss es zu diesem Zeitpunkt billiardenfach grösser gewesen sein, denn sonst wäre die Ursuppe noch viel zu heiss für das Auskristallisieren der Elementarteilchen gewesen. Die Physiker behelfen sich, indem sie annehmen, dass sich der Raum kurz nach dem Urknall "inflationär" aufgebläht hat. Innerhalb eines winzigen Zeitraums hat er sich um den gigantischen Faktor von 10 mit 50 Nullen (also 10 hoch 50) ausgedehnt. Das ist durchaus vereinbar mit den Gesetzen der Physik, denn die Lichtgeschwindigkeit ist nur innerhalb des Raumes auf den oben genannten Wert begrenzt, der Raum selbst darf sich sehr viel schneller ausdehnen. Was den Anstoss zu dieser "Phase der Inflation" gab, ist noch nicht ganz geklärt; man spricht von spontaner Symmetriebrechung. Besonders dubios ist, wodurch diese Raumdehnung schliesslich wieder gestoppt werden konnte.
Des weiteren verblüfft die Physiker, wie es überhaupt zur Bildung von Masse kommen konnte. Denn nach ihrem derzeitigen theoretischen Standardmodell hätte sich exakt gleichviel Materie und Antimaterie bilden müssen, also gleichviele positiv und negativ geladene Elementarteilchen. Den Protonen hätten gleichviele Antiprotonen gegenüber stehen müssen, den Elektronen gleichviele Positronen. Diese entgegengesetzt geladenen Teilchen haben die Tendenz sich zu vereinigen und unter Bildung von Strahlenenergie zu "verschwinden" (Annihilation). Wo kommen also die vielen positiv geladenen Protonen und die negativ geladenen Elektronen her, ohne die unser Weltall leer wäre und ohne die es selbstverständlich auch uns Menschen nicht gäbe? Auch diese Frage ist noch nicht endgültig geklärt. Eine erste Antwort darauf hat der russische Physiker und Dissident Andrej Sacharow gegeben. Er brachte eine Hypothese vor, nach der es in einer frühen Phase des Urknalls zu einer leichten Bevorzugung der Materie gegenüber der Antimaterie gekommen ist. Als Folge daraus löschten sich zwar fast alle Teilchen und Antiteilchen aus - aber der Bruchteil von einem Milliardstel blieb übrig und dieser reichte aus, um unser Universum mit Masse zu füllen.
Nach diesen Abschweifungen aber zurück zum Phasenablauf des Urknalls. Wir waren erst beim Zeitpunkt 0,1 sec angelangt; die Elementarteilchen sind gerade gebildet worden. Nun, der Raum dehnte sich weiterhin aus, wenn auch mit weit geringerer Geschwindigkeit als während der Inflationsphase. Und durch die Ausdehnung kühlte er sich ab. Etwa 10 Sekunden nach dem Urknall war er "nur" noch einige Milliarden Grad heiss und eine neue Phase setzte ein: die Fusion. Für die vorher frei umher schwirrenden Protonen und Neutronen war es jetzt kühl genug, sich dauerhaft aneinander zu lagern - unter Abgabe von Energie. Abhängig vom Verhältnis der fusionierenden Protonen und Neutronen bildeten sich verschiedene (leichte) Atomkerne heraus, wobei Helium weit überwog. Da die freien Neutronen nur die kurze Halbwertszeit von 15 Minuten besitzen, verschwanden sie schnell von der Bildfläche und eine Menge (alleinstehender) Protonen blieb übrig, welche die Wasserstoffkerne bildeten.
Diese Phase, welche ungefähr 3 Minuten anhielt, nennen die Fachleute "primordiale Nukleosynthese". Wir Amateure dürfen dazu auch "urzeitliche Atomkernbildung" sagen. In der Bilanz sind am Ende etwa 25 % Helium, 75 % Wasserstoff und geringfügige Spuren einiger leichter Elemente wie Deuterium, Lithium, Beryllium und Bor entstanden. Das genügt für die Bildung einer Sonne, aber eine Erde mit eisenhaltigen Gesteinsbrocken hätte man daraus nicht machen können.
Deshalb gibt es eine Fortsetzung dieses Blogs zum nächsten Wochenende.
Samstag, 7. Juni 2008
"Waldsterben" revisited
Eigentlich dürfte es meine Heimat - das Fichtelgebirge - längst nicht mehr geben. Dieses hufeisenförmige Mittelgebirge, östlich der Richard Wagner-Stadt Bayreuth gelegen, sollte spätestens zur Jahrhundertwende im Jahr 2000 seinen berühmten Fichtenbestand zur Gänze verloren haben und zu menschenleerem Ödland degeneriert sein. Denn, so verhiess die Theorie: mit dem Wald stirbt auch der Mensch. Stattdessen ist diese Gegend heute mehr denn je ein quirliges Touristen- und Industriegebiet, mit einer grossen Zahl vitaler und zufriedener Bewohner. Es lohnt sich, dieser prophetisch vorhergesagten - und dann doch nicht eingetretenen - Katastrophe nochmals literarisch nachzugehen; vielleicht ist es ein Lehrbeispiel für gegenwärtig diskutierte Untergangsszenarien.
Es begann vor gut 25 Jahren, anfang der 80er Jahre, als der Revierförster Sepp im Fichtelgebirge nicht mehr allein durch die schier endlosen Nadelwälder streifte, sondern zunehmend von "Baumkundlern" in dicken, handgestrickten Pullovern begleitet wurde, die sich "Ökologen" nannten und zumeist der neugegründeten Partei der Grünen angehörten. Sie machten den alten Förster auf "Baumschäden" aufmerksam, welcher dieser bislang übersehen hatte. Insbesondere gelichtete Baumkronen und lamettaartig herabhängende Zweige waren den Begleitern des Forstmannes ein untrügliches Zeichen dafür, dass dieser Baum demnächst sterben würde. Derer gab es viele und so wurde aus der Bezeichnung "Baumsterben" in kurzer Zeit das Panikwort "Waldsterben". Es dauerte nicht lange, dann griffen auch die Magazine "Spiegel" und "Stern" diese Phänomene auf. In viel gelesenen Titelgeschichten um 1981 stellten die Artikelschreiber in ihren warmen Hamburger Redaktionsstuben fest: "Jawohl, der Wald stirbt; das Fichtelgebirge (und den Schwarzwald) wird es nach dem Jahr 2000 nicht mehr geben."
Das musste die Politiker auf den Plan rufen, denn sie fühlen sich für die Lösung von Krisen aller Art zuständig. Natürlich nie allein, sondern immer nur mit Hilfe von Experten, zumeist renommierten Universitätsprofessoren. So wurden aus den ehedem einsamen Waldbegehungen des Revierförsters bald menschenreiche Prozessionen, ja Wallfahrten. Denn neben den schon genannten Ökoexperten waren plötzlich auch die Funktionäre der Naturschutzbehörden, wie NaBu, BUND, WWF, Greenpeace etc. zur Stelle, zusammen mit den Bundes- und Landespolitikern und einer stattlichen Reihe von Professoren, erfahren in Botanik, Pilzkunde, Bodenwachstum und Schadstoffverhalten usw. Sie alle observierten angestrengt mit hochauflösenden (auf Staatskosten beschafften) Zeissfernrohren die Nadeln in den Baumkronen und, o Schreck, alle Bäume waren erkennbar krank. Der mitlaufende Waldarbeiter Schorsch, mit 40 Jahre Forsterfahrung, raufte sich sein schon beträchtlich gelichtetes Haar und getraute sich zu fragen: "Warum soll ein Baum mit schütterer Krone unbedingt krank sein? Bei einem Mann mit schütterem Haar kommt doch auch niemand auf diese Idee?" Seine Fragen wurden geflissentlich überhört.
Die Politiker veranlassten jährliche Waldschadensstatistiken. Sie ergaben, das der deutsche Wald zu einem Drittel starke Schäden aufwies, zu einem weiteren Drittel mittlere bis schwache und, dass nur das letzte Drittel des Bestands wirklich gesund war. An dieser Aufteilung hat sich übrigens in den 20 Jahren dieser Erhebung von 1984 bis 2004 praktisch nichts geändert. Spötter sprachen von einem Naturgesetz, denn auch eine analoge Gesundheitsstatistik für Menschen würde wohl ein ähnliches Ergebnis zeitigen: ein Drittel der Menschheit, meist die Jugendlichen, fühlt sich gesund; bei einem weiteren Drittel, den 30 bis 60-jährigen kneift es hin und wieder mal und die Senioren sind in der Regel öfters krank. Trotzdem wird niemand ernsthaft behaupten wollen, dass die Menschheit demnächst ausstirbt.
Die Professoren wurden aufgefordert, die Ursachen für das Waldsterben zu ergründen. Gegen gutes Geld aus den Forschungs- und Umweltministerien, selbstredend. Und sie waren kreativ: Ozon, Stickstoffverbindungen, Schwefeldioxid, Autoabgase etc. wurden als Ursachen genannt. Ein Professor brachte nicht weniger als 170 Theorien zum Waldsterben vor und zwei waren besonders clever, indem sie die damals beliebtesten Horrorthemen der Presse in Verbindung brachten: Waldsterben mit Atomkraft und elektromagnetischen Wellen. Der Referent Günter Keil im Bundesforschungsministerium betreute viele dieser Förderanträge; er schätzt, dass für die Waldschadensforschung damals mehr als 500 Millionen D-Mark an Steuergeldern ausgegeben wurden.
Verwunderlicherweise gab es das Waldsterben im übrigen westlichen Europa nicht. Die Franzosen sprachen amüsiert von "le waldsterben" und spielten damit auf die romantische Waldverliebtheit der Deutschen und ihre Neigung zu dramatischen Übertreibungen an. Die Briten (und Amerikaner) prägten den Begriff "German angst" und eine Gruppe schwedischer Forstleute erkundete wochenlang die deutschen Wälder, fand nichts Bedrohliches und sagte bei ihrer Rückkehr in Stockholm platt: "Die Deutschen spinnen." Harsche Kritik gab es im November 1988 von der renommierten englischen Wissenschaftszeitschrift "Nature". Sie hielt den Waldschadensbericht für irreführend, weil sich ein Grossteil der darin als geschädigt gewerteten Bäume von selbst wieder regenerieren würde.
So war es auch. Der Witterungsstress durch Trockenheit und Frost zum Ende der 70er Jahre hatte den Bäumen arg zugesetzt. Hinzu kam der saure Regen aus den schwefelhaltigen Abgasen der Kohlekraftwerke. Im Fichtelgebirge kam er bei Ostwind aus Tschechien. Dieser Säureregen schädigte nicht nur die Nadeln und Blätter der Bäume, sondern zerfrass auch die Gebäude und liess die Seen absterben. Als die Reinhaltevorschriften der sog. TA-Luft anfang der 80er Jahre Wirkung zeigten, hatte der deutsche Wald - unbemerkt - bereits seine schlimmste Zeit hinter sich und befand sich auf dem Weg der Gesundung. In einigen Gegenden fehlte es an Magnesium im Boden; das liess sich durch Düngung leicht beheben.
Aber ein Grossteil der deutschen Presse polterte gewohnheitsmässig weiter, wenn die jährlichen - irreführenden - Waldschadensstatistiken veröffentlicht wurden: man hatte sich an dieses Untergangsszenario so gewöhnt. Und auch die Forscher formulierten weiterhin ihre Bedenken: man hatte sich an den Geldregen gewöhnt. Die Wahrheit jedoch liess sich nicht mehr lange verheimlichen. Nicht nur, dass der Wald, ums Verrecken, nicht sterben wollte, ja er fing sogar an, wieder schneller zu wachsen. Die Stickstoffdüngung aus der Luft verstärkte sein Wachstum und liess den Holzvorrat beträchtlich anschwellen. Es dauerte aber noch bis zum Jahr 2003, bis die damalige grüne Landwirtschaftsministerin Renate Künast sich getraute, das Waldsterben offiziell für beendet zu erklären.
Ihr Risiko war nicht allzu gross. Denn mittlerweile wurde eine neue Sau durch das "globale Dorf" getrieben. Man hätte dieses Phänomen als "leichte regionale Temperaturschwankungen" bezeichnen können, aber die einschlägige Presse witterte wieder eine neue PR-Bombe von ungeheurer Wirkung und nannte dieses Wetterphänomen kurzerhand "globale Klimakatastrophe." Peng! Und auch die ratgebenden Professoren liessen sich nicht lange bitten. Bisher randständige Fächer an den Universitäten, wie Meteorologie, erfreuen sich plötzlich milliardenschwerer Fördergelder, denn wiederum wollen die Politiker - siehe oben - die Ursachen dieses Phänomens erforscht haben.
Man sagt, die Geschichte wiederhole sich nicht. Vielleicht tut sie es doch - zuweilen.
Es begann vor gut 25 Jahren, anfang der 80er Jahre, als der Revierförster Sepp im Fichtelgebirge nicht mehr allein durch die schier endlosen Nadelwälder streifte, sondern zunehmend von "Baumkundlern" in dicken, handgestrickten Pullovern begleitet wurde, die sich "Ökologen" nannten und zumeist der neugegründeten Partei der Grünen angehörten. Sie machten den alten Förster auf "Baumschäden" aufmerksam, welcher dieser bislang übersehen hatte. Insbesondere gelichtete Baumkronen und lamettaartig herabhängende Zweige waren den Begleitern des Forstmannes ein untrügliches Zeichen dafür, dass dieser Baum demnächst sterben würde. Derer gab es viele und so wurde aus der Bezeichnung "Baumsterben" in kurzer Zeit das Panikwort "Waldsterben". Es dauerte nicht lange, dann griffen auch die Magazine "Spiegel" und "Stern" diese Phänomene auf. In viel gelesenen Titelgeschichten um 1981 stellten die Artikelschreiber in ihren warmen Hamburger Redaktionsstuben fest: "Jawohl, der Wald stirbt; das Fichtelgebirge (und den Schwarzwald) wird es nach dem Jahr 2000 nicht mehr geben."
Das musste die Politiker auf den Plan rufen, denn sie fühlen sich für die Lösung von Krisen aller Art zuständig. Natürlich nie allein, sondern immer nur mit Hilfe von Experten, zumeist renommierten Universitätsprofessoren. So wurden aus den ehedem einsamen Waldbegehungen des Revierförsters bald menschenreiche Prozessionen, ja Wallfahrten. Denn neben den schon genannten Ökoexperten waren plötzlich auch die Funktionäre der Naturschutzbehörden, wie NaBu, BUND, WWF, Greenpeace etc. zur Stelle, zusammen mit den Bundes- und Landespolitikern und einer stattlichen Reihe von Professoren, erfahren in Botanik, Pilzkunde, Bodenwachstum und Schadstoffverhalten usw. Sie alle observierten angestrengt mit hochauflösenden (auf Staatskosten beschafften) Zeissfernrohren die Nadeln in den Baumkronen und, o Schreck, alle Bäume waren erkennbar krank. Der mitlaufende Waldarbeiter Schorsch, mit 40 Jahre Forsterfahrung, raufte sich sein schon beträchtlich gelichtetes Haar und getraute sich zu fragen: "Warum soll ein Baum mit schütterer Krone unbedingt krank sein? Bei einem Mann mit schütterem Haar kommt doch auch niemand auf diese Idee?" Seine Fragen wurden geflissentlich überhört.
Die Politiker veranlassten jährliche Waldschadensstatistiken. Sie ergaben, das der deutsche Wald zu einem Drittel starke Schäden aufwies, zu einem weiteren Drittel mittlere bis schwache und, dass nur das letzte Drittel des Bestands wirklich gesund war. An dieser Aufteilung hat sich übrigens in den 20 Jahren dieser Erhebung von 1984 bis 2004 praktisch nichts geändert. Spötter sprachen von einem Naturgesetz, denn auch eine analoge Gesundheitsstatistik für Menschen würde wohl ein ähnliches Ergebnis zeitigen: ein Drittel der Menschheit, meist die Jugendlichen, fühlt sich gesund; bei einem weiteren Drittel, den 30 bis 60-jährigen kneift es hin und wieder mal und die Senioren sind in der Regel öfters krank. Trotzdem wird niemand ernsthaft behaupten wollen, dass die Menschheit demnächst ausstirbt.
Die Professoren wurden aufgefordert, die Ursachen für das Waldsterben zu ergründen. Gegen gutes Geld aus den Forschungs- und Umweltministerien, selbstredend. Und sie waren kreativ: Ozon, Stickstoffverbindungen, Schwefeldioxid, Autoabgase etc. wurden als Ursachen genannt. Ein Professor brachte nicht weniger als 170 Theorien zum Waldsterben vor und zwei waren besonders clever, indem sie die damals beliebtesten Horrorthemen der Presse in Verbindung brachten: Waldsterben mit Atomkraft und elektromagnetischen Wellen. Der Referent Günter Keil im Bundesforschungsministerium betreute viele dieser Förderanträge; er schätzt, dass für die Waldschadensforschung damals mehr als 500 Millionen D-Mark an Steuergeldern ausgegeben wurden.
Verwunderlicherweise gab es das Waldsterben im übrigen westlichen Europa nicht. Die Franzosen sprachen amüsiert von "le waldsterben" und spielten damit auf die romantische Waldverliebtheit der Deutschen und ihre Neigung zu dramatischen Übertreibungen an. Die Briten (und Amerikaner) prägten den Begriff "German angst" und eine Gruppe schwedischer Forstleute erkundete wochenlang die deutschen Wälder, fand nichts Bedrohliches und sagte bei ihrer Rückkehr in Stockholm platt: "Die Deutschen spinnen." Harsche Kritik gab es im November 1988 von der renommierten englischen Wissenschaftszeitschrift "Nature". Sie hielt den Waldschadensbericht für irreführend, weil sich ein Grossteil der darin als geschädigt gewerteten Bäume von selbst wieder regenerieren würde.
So war es auch. Der Witterungsstress durch Trockenheit und Frost zum Ende der 70er Jahre hatte den Bäumen arg zugesetzt. Hinzu kam der saure Regen aus den schwefelhaltigen Abgasen der Kohlekraftwerke. Im Fichtelgebirge kam er bei Ostwind aus Tschechien. Dieser Säureregen schädigte nicht nur die Nadeln und Blätter der Bäume, sondern zerfrass auch die Gebäude und liess die Seen absterben. Als die Reinhaltevorschriften der sog. TA-Luft anfang der 80er Jahre Wirkung zeigten, hatte der deutsche Wald - unbemerkt - bereits seine schlimmste Zeit hinter sich und befand sich auf dem Weg der Gesundung. In einigen Gegenden fehlte es an Magnesium im Boden; das liess sich durch Düngung leicht beheben.
Aber ein Grossteil der deutschen Presse polterte gewohnheitsmässig weiter, wenn die jährlichen - irreführenden - Waldschadensstatistiken veröffentlicht wurden: man hatte sich an dieses Untergangsszenario so gewöhnt. Und auch die Forscher formulierten weiterhin ihre Bedenken: man hatte sich an den Geldregen gewöhnt. Die Wahrheit jedoch liess sich nicht mehr lange verheimlichen. Nicht nur, dass der Wald, ums Verrecken, nicht sterben wollte, ja er fing sogar an, wieder schneller zu wachsen. Die Stickstoffdüngung aus der Luft verstärkte sein Wachstum und liess den Holzvorrat beträchtlich anschwellen. Es dauerte aber noch bis zum Jahr 2003, bis die damalige grüne Landwirtschaftsministerin Renate Künast sich getraute, das Waldsterben offiziell für beendet zu erklären.
Ihr Risiko war nicht allzu gross. Denn mittlerweile wurde eine neue Sau durch das "globale Dorf" getrieben. Man hätte dieses Phänomen als "leichte regionale Temperaturschwankungen" bezeichnen können, aber die einschlägige Presse witterte wieder eine neue PR-Bombe von ungeheurer Wirkung und nannte dieses Wetterphänomen kurzerhand "globale Klimakatastrophe." Peng! Und auch die ratgebenden Professoren liessen sich nicht lange bitten. Bisher randständige Fächer an den Universitäten, wie Meteorologie, erfreuen sich plötzlich milliardenschwerer Fördergelder, denn wiederum wollen die Politiker - siehe oben - die Ursachen dieses Phänomens erforscht haben.
Man sagt, die Geschichte wiederhole sich nicht. Vielleicht tut sie es doch - zuweilen.