Montag, 24. Dezember 2007

Weihnachtspost

Jeder freut sich auf die Weihnachtspost, in der einem gute Wünsche für Weihnachten und das bevorstehende Neue Jahr 2008 ausgesprochen werden. Oder auch nur, amerikanisch kurz, "Saison Greetings". Ich freue mich darüber sehr. Mangels Sekretärin (und immer kürzer werdender Lebenszeit) bin ich allerdings gezwungen, etwas zu optimieren.

Deswegen freue ich mich dezent auch über jeden, der mir nicht schreibt. Dem schreibe ich dann auch nicht. Macht die wenigste Arbeit.

Ab Anfang Dezember warte ich auf die eingehende Post. Zuerst melden sich die Japaner. Immer noch in großer Zahl, weil ich während meiner Dienstzeit im KfK wohl reichlich Visitenkarten gestreut habe. Manche der Suzukis und Kawasakis sind mir noch in Erinnerung. Diesen antworte ich; die übrigen lege ich behutsam zur Seite. Karten (beziehungsweise Weinflaschen) deutscher Firmen und ehemaliger Geschäftspartner erreichen mich nur noch ungemein selten. Spricht für das finanzielle Optimierungsvermögen der deutschen Manager.

Dann kommen die Emails. Eigentlich sind das die faulen Hunde. Aber ich liebe sie, denn ihnen kann ich Gleiches mit Gleichem vergelten.

Immer mehr bürgert sich die angelsächsische Sitte ein, wo den simplen "Saisons Greetings"eine oder auch zwei eng beschriebene Seiten beigegeben sind, auf denen der Sender beschreibt, was in seinem familiären oder beruflichen Leben im abgelaufenen Jahr so alles passiert ist. Da werde ich ganz klein; denn bei mir ist fast nichts passiert - außer dass ich wöchentlich zum Stammtisch zur Insel Rott gehe, wo ich eine Gruppe älterer Langweiler treffe, die ebenfalls andauernd nicht Bedeutsames erleben. In der Antwort fasse ich mich da kurz und schreibe nur, dass bei mir nicht Wichtiges passiert ist, was dem Adressaten vielleicht sogar Freude bereitet.

Schlussendlich gibt es noch diejenigen, welchen ich auch etwas längeres, persönliches schreibe.
Ihr Leser meines allerersten Blogs gehört dazu. Was? Nichts erhalten? Ich bedauere das sehr,
aber leider habe ich diese Schreiben aus Kostengründen über die Konkurrenzpost "Pin"
abgeschickt. Und die ist bekanntlich dieser Tage bankrott gegangen.

Too bad! Aber nächstes Jahr gibt es ja eine nächste Chance. Wait and see!